Wirtschaftsbericht der Evangelischen Stiftung Alsterdorf 2013
1. Wesentliche Vorgänge des Geschäftsjahres 2013
Das Jahr 2013 verlief für die Evangelische Stiftung Alsterdorf und ihre Tochterunternehmen im operativen Geschäft weitestgehend positiv. Zwar weist das konsolidierte Jahresergebnis einen Fehlbetrag von 4,0 Mio. Euro aus. Dieser ist jedoch den außerordentlichen Sondereffekten aus der Abgabe der stationären Altenhilfeeinrichtungen an einen anderen Betreiber geschuldet.
Am 5. Juni 2013 wurde der Neubau des Evangelischen Krankenhauses Alsterdorf (EKA) nach rund dreijähriger Bauzeit in Anwesenheit von Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks und rund 300 Gästen eingeweiht.
Mitte des Jahres startete das Projekt »Inklusives Quartier Alsterdorf«. Damit soll eine Weiterentwicklung des Stiftungsgeländes und der Angebote mit Blick auf die besonderen Anforderungen der verschiedenen Besuchergruppen erreicht werden.
1.1 Umsatz- und Auslastungsentwicklung
Die Erträge des Konzerns Evangelische Stiftung Alsterdorf stiegen im Berichtsjahr 2013 um 5,3 Prozent auf 258 Mio. Euro. Grundlage dieses Wachstums sind vor allem neue Angebote der im Stiftungsverbund eingebundenen Unternehmen. Insgesamt waren die Angebote des Stiftungsverbundes weiterhin gut nachgefragt.
1.2 Investitionen und Finanzierung
Die Investitionen des Stiftungsverbundes beliefen sich im Jahr 2013 auf rund 27,3 Mio. Euro und umfassen im Wesentlichen Immobilieninvestitionen, insbesondere zur Bereitstellung zeitgemäßer Wohnangebote für die Klientinnen und Klienten der Stiftung. Neben Investitionen in eigene Immobilien werden weiterhin Wohnungen auf dem Wohnungsmarkt angemietet.
Dank des günstigen Zinsumfeldes konnten die Finanzierungen auch 2013 langfristig zu niedrigen Zinssätzen mit den Hausbanken vereinbart werden. Neben der klassischen Bankfinanzierung wurde für Finanzierungen eines Teils des mobilen Anlagevermögens weiterhin Leasing genutzt. Mittels Forward-Vereinbarungen wurde für einen Teil der langfristigen Verbindlichkeiten das niedrige Zinsniveau 2013 für die Zukunft gesichert.
Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind aufgrund der umfangreichen Immobilieninvestitionen um knapp 8 Mio. Euro per Saldo angestiegen. Alle neuen langfristigen Finanzierungen dienen ausschließlich investiven Maßnahmen für die Erfüllung von Stiftungszielen.
2. Darstellung der Lage
Ende 2013 belief sich die konsolidierte Bilanzsumme der Stiftung und ihrer Tochterunternehmen auf 253,7 Mio. Euro (Vorjahr 241,9 Mio. Euro) und hat sich somit um 11,8 Mio. Euro erhöht. Dies ist vor allem durch den Anstieg des Anlagevermögens begründet, das im Konzern von 174,4 Mio. Euro auf 189,1 Mio. Euro wuchs. Dazu beigetragen haben im Wesentlichen die diversen Neubaumaßnahmen der Stiftung.
Das Umlaufvermögen sank 2013 gegenüber dem Vorjahr um 2,8 Mio. Euro durch den Abruf von Einzelfördermitteln.
Aufgrund des negativen Jahresergebnisses sank das Eigenkapital auf 34,8 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote liegt im Stiftungsverbund nun bei 36 Prozent unter Berücksichtigung der Sonderposten. In den kommenden Jahren ist wieder mit einem Anstieg der Eigenkapitalausstattung zu rechnen.
3. Ertragslage
Das Betriebsergebnis sank auf 2,1 Mio. Euro (-2,3 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr). Bei um knapp 13 Mio. Euro gestiegenen Erträgen sind die laufenden Aufwendungen um 15,3 Mio. Euro stärker angestiegen. Unter Berücksichtigung des im Vergleich zum Vorjahr fast konstanten negativen Finanzergebnisses, des neutralen Ergebnisses, des außerordentlichen Ergebnisses durch die Abgabe der stationären Altenhilfeeinrichtungen sowie der Steuern von Einkommen und vom Ertrag ergab sich ein negatives Konzernergebnis von 4 Mio. Euro.
Der Personalaufwand ist im Vergleich mit dem Vorjahr um 7,2 Mio. Euro auf 155,9 Mio. Euro gestiegen.
Ursache hierfür ist neben dem Anstieg der Mitarbeiterzahl auf 6.339 Mitarbeitende 2013 die Anhebung der Gehälter um drei Prozent aufgrund der Tarifvereinbarungen. Mit dieser Entwicklung hat die Evangelische Stiftung Alsterdorf mit ihren Tochterunternehmen auch 2013 zum Ausbau der Beschäftigung beigetragen.
Der bereits 2009 eingeschlagene Weg einer wirtschaftlichen Konsolidierung des Stiftungskonzerns konnte auf den ersten Blick nicht weiter fortgesetzt werden. Jedoch befreit die Abgabe der stationären Altenhilfeeinrichtungen an einen anderen Träger den Stiftungsverbund von weiter auflaufenden Verlusten. Damit ist die Stiftung weiter in der Lage, neue und innovative Angebote und Konzepte in der Zukunft zu entwickeln und umzusetzen.
Für das Jahr 2014 erwartet der Vorstand grundsätzlich eine positive Entwicklung der Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage. Es wird in den Erhalt der für die Angebote der Stiftung notwendigen Gebäude, die Schaffung inklusiver Wohn- und Betreuungsangebote für Menschen mit Assistenzbedarf sowie in die Entwicklung fachlich innovativer Konzepte investiert. Auf diese Weise sichert die Stiftung ihre Leistungsfähigkeit für die Zukunft. Sie ist damit weiterhin ein wichtiger diakonischer Dienstleister und Arbeitgeber für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen.
Download des Wirtschaftsberichtes als PDF (Wirtschaftsbericht 2013)