Das MZEB im Ev. Krankenhaus Alsterdorf – optimale medizinische Versorgung für Erwachsene mit Behinderung
Spendeneinnahmen: insgesamt 164.180 Euro, davon 57.180 Euro im Jahr 2015
Steile Stufen, schmale Türen, enge Behandlungszimmer: Ein Besuch beim Arzt ist für Menschen mit Behinderung häufig eine Herausforderung. Räumliche Barrieren zählen dabei noch zu den geringeren Problemen. Besonders schwierig wird es, wenn sich Arzt und Patient nicht verständigen können. Menschen mit schwerer geistiger Behinderung etwa können oft nicht artikulieren, wo genau sie Beschwerden haben. Die Folge: Immer wieder werden Krankheiten zu spät entdeckt oder nicht angemessen behandelt.
Mit dem Medizinischen Zentrum für erwachsene Menschen mit Behinderung (kurz: MZEB) realisiert das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf ein Vorhaben, das aufgrund seines ganzheitlichen Ansatzes bundesweit eine Vorreiterrolle übernimmt. Um komplexen Behinderungen, seltenen Syndromen oder ungewöhnlichen Verlaufsformen einer Erkrankung besser gerecht zu werden, untersuchen im MZEB stets mindestens zwei Fachärzte den Patienten und entwickeln gemeinsam einen Therapieplan. Diesen setzen sie in Abstimmung mit dem niedergelassenen Arzt und den Therapeuten um.
Menschen mit Behinderung erhalten dank des MZEB Zugang zu medizinischer Versorgung in der gleichen Qualität wie alle anderen auch. Und wenn nötig mit speziellen Angeboten, die die besonderen Bedürfnisse dieser Patientengruppe berücksichtigt, auch darüber hinaus. Neben der medizinischen Versorgung der Patienten sieht das MZEB es als seine Aufgabe, Vorsorgeprogramme zu entwickeln, um Krankheiten zu vermeiden.
Ferner soll langfristig ein Kompetenznetz in dieser Stadt aufgebaut werden. Hierfür sollen Schulungen für Ärzte erarbeitet, ein verbesserter Erfahrungsaustausch der Fachleute sichergestellt sowie die Beratung von anderen Medizinern ermöglicht werden. Denn das MZEB soll nicht die niedergelassenen Ärzte ersetzen.
Die Untersuchung und Behandlung im MZEB wird von den Krankenkassen finanziert. Allerdings werden damit nicht die Kosten der Ausstattung gedeckt. Mithilfe von Spendengeldern konnten nunmehr Sonderausstattungselemente wie z. B. eine Wärmebildkamera für das MZEB angeschafft werden, die den besonderen Anforderungen von Patienten mit Behinderung entsprechen.
Sportpaten für den Behinderten- und Inklusionssport
Spendeneinnahmen: insgesamt 31.700 Euro, davon 19.700 Euro im Jahr 2015
»Eine Halle für alle« – so lautete das Motto, mit dem die Ev. Stiftung Alsterdorf dank der besonderen Unterstützung von zahlreichen Privatpersonen, Stiftungen und Unternehmen Hamburgs erste umfassend behindertengerechte Sporthalle, die Barakiel-Halle, realisieren und im Frühjahr 2014 dann der Öffentlichkeit feierlich zur Nutzung übergeben konnte.
Zusätzlich zu den bislang vielerorts fehlenden baulichen Voraussetzungen sind es häufig jedoch auch finanzielle Aspekte, die den Betroffenen eine aktive Teilhabe am Sport verwehren. So können viele Sportvereine, die gezielt Angebote im Bereich des Behinderten- und Inklusionssport realisieren möchten, nunmehr die notwendigen Kosten für die Hallenmiete nicht aufbringen.
Hier setzt das wertvolle Engagement unserer Sportpaten ein, die wir zur nachhaltigen Förderung des Behindertensports haben gewinnen können: Sie übernehmen die Hallenmiete sowie die Kosten für die Kursleiter und ggf. auch zusätzlich benötigte Sportmaterialien und ermöglichen somit gemeinsamen Sport für Menschen mit und ohne Handicap. Dank der Unterstützung der Sportpaten konnten wir vielfältige Sportangebote für Menschen mit und ohne Handicap in der Barakiel-Halle realisieren. Dabei stehen bei den Sportlern gemeinsame Ballspiele wie z. B. Fußball und Floorball ebenso hoch im Kurs wie inklusive Tanzangebote oder auch Boulder- und Kletteraktionen an der neuen behindertengerechten Kletterwand. Diese versprechen allen Sportlern eine Menge Spaß, regelmäßige Erfolgserlebnisse und viel Bewegungsfreude.
Unterstützte Kommunikation
Spendeneinnahmen: 24.590 Euro
Mit anderen Menschen reden können. Sich austauschen können. Für die meisten Menschen ist das eine Selbstverständlichkeit. Doch viele Menschen haben keine Lautsprache oder ihnen fehlen die Worte. Mit unserem Projekt »Unterstützte Kommunikation« geben wir ihnen die Chance, technische Geräte anzuwenden, um sich besser mitzuteilen – und vor allem auch, um mit fremden Menschen in Kontakt zu treten. Dies eröffnet ganz neue Möglichkeiten, ihr Leben und die Beziehungen zu anderen Menschen zu gestalten.
Ein Teil des Projektes besteht in der individuellen Begleitung von nicht sprechenden Menschen bei der Feststellung ihres Sprachbedarfs, der Analyse ihrer Lebenssituation, dem Ausprobieren unterschiedlicher Hilfsmittel bis zur Antragstellung bei der Krankenkasse. Doch die Begleitung geht noch weiter: Wenn das Hilfsmittel da ist, geht es darum, die Menschen bei der direkten Anwendung zu unterstützen.
Die »Unterstützte Kommunikation« bietet aber nicht nur für den einzelnen Menschen neue Möglichkeiten der Verständigung. Auch Gruppen profitieren von den neuen technischen Geräten. Dank des Einsatzes von »Unterstützter Kommunikation« verbessert sich die Arbeitsatmosphäre in den Tagesförderstätten. Denn die Menschen mit Handicap verstehen nun sehr viel besser, wie ihr Tag strukturiert ist. Viele Dinge können sie nun selbstorganisiert erledigen, und sie genießen diese neue Freiheit bei ihrer Beschäftigung.
Jugendhaus
Spendeneinnahmen: 19.965 Euro
Das Jugendhaus der Ev. Stiftung Alsterdorf bietet bereits seit mehr als zehn Jahren Jugendlichen ab 12 Jahren einen offenen Treffpunkt. Dabei ist es uns immer wichtig, dass wirklich alle Jugendlichen dabei sein können – seien es junge Menschen aus der Nachbarschaft, Jugendliche mit und ohne Behinderung oder unterschiedlicher Herkunft. In den letzten Jahren kommen vermehrt auch jugendliche Flüchtlinge, die ohne Familie ihr Land verlassen haben, in unser Jugendhaus. Unsere Pädagogen kennen sich daher gut aus mit den Nöten und Sorgen von jungen Menschen, die allein in Hamburg ankommen. Gemeinsam mit ihnen gestalten sie deren Freizeit, sorgen so für etwas Normalität und Struktur und unterstützen sie bei der Bewältigung des Alltags.
Wenn man über unser Stiftungsgelände in Alsterdorf geht, sieht man schon vor 15 Uhr die ersten darauf warten, dass die Tür des Jugendhauses geöffnet wird. Sie sind jung und voller Energie. Bei einem Blick in ihre Augen sieht man aber häufig die Einsamkeit, die viele von ihnen verspüren. Daher freuen wir uns, dass wir dank der Unterstützung durch Spender das Jugendhaus und seine Angebote erweitern und so den Jugendlichen die Geborgenheit schenken können, die sie so dringend brauchen.