Ein Plus für unsere Pflegeeinrichtung
Das Bismarck Seniorenstift wurde vom Hamburger Senat gewürdigt

Für Kathrin Brügmann-Franke, Serviceleiterin im Bismarck Seniorenstift, ist Inklusion kein Thema: Ob mit oder ohne Behinderung – ihr Team sorgt dafür, dass in der stationären Pflegeeinrichtung alles glattläuft. Ihr inklusives Engagement wurde nun beim Neujahrsempfang der Senatskoordinatorin für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung des Hamburger Senats am 8. Februar 2023 gewürdigt.
Bismarck Seniorenstift, Barrierefreiheit, Brügmann-Franke – das passt gut zusammen.
Seit 2017 zählt Kathrin Brügmann-Franke zum Leitungsteam der stationären Pflegeeinrichtung. Im Haus verantwortet sie den Service mit den Bereichen Hauswirtschaft und -technik, in dem 28 Mitarbeitende beschäftigt sind. Zum Team gehören auch Menschen mit Behinderung. Sie alle sorgen gemeinsam dafür, dass es den Bewohnerinnen und Bewohnern der Einrichtung an nichts fehlt. Das Bismarck Seniorenstift in Reinbek gehört zur stadt.mission.mensch gGmbH in Kiel, einer Tochter der Evangelischen Stiftung Alsterdorf in Hamburg. Zum Neujahrsempfang geladen hatten Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank und Ulrike Kloiber, Senatskoordinatorin für Gleichstellung. Bevor Ulrike Kloiber 2021 ihre Arbeit als erste hauptamtliche Senatskoordinatorin aufgenommen hat, leitete sie das Bildungshaus Lurup, das zur Evangelischen Stiftung Alsterdorf gehört.
Ein „Geht nicht“ scheint es für Kathrin Brügmann-Franke nicht zu geben.
Die gebürtige Leipzigerin steht für Ideen, Optimismus und eine gehörige Portion Pragmatismus – eine gute Basis für besondere Führungsqualitäten. „Die Kolleginnen und Kollegen mit Behinderung machen unser Team bunt“, sagt Brügmann-Franke und lächelt. „Keine Frage, Kommunikation ist der Schlüssel“, weiß die 45-Jährige. Ein paar Brocken Gebärdensprache beherrscht sie, um sich beispielsweise mit ihrer gehörlosen Mitarbeiterin auszutauschen. Und wenn die Gebärden ausgehen? Dann müssen Mimik und Gestik herhalten. Oder langsames Sprechen – das erleichtert das Lippenlesen. Doch die Pandemie brachte die Maskenpflicht in die Einrichtung. Kathrin Brügmann-Franke: „Das hat den Austausch nicht wirklich erleichtert.“ Auch diese Herausforderung „haben wir irgendwie gemeistert“.
Für Inklusion im Team stark machen
Überhaupt lerne sie stetig dazu. Augenkontakt etwa sei wichtig. Er vermittle Respekt und Höflichkeit. Die Serviceleiterin spricht auch von der Wertschätzung, die das Team den vier Mitarbeitenden mit Behinderung entgegenbringt. Wenn sie von ihnen erzählt, gebraucht sie Vergleiche. Eine Kollegin arbeite beispielsweise im Wohnbereich Sonnenweg. Dort kümmere sich die „Service-Perle“ liebevoll um den Frühstücksservice für Menschen mit Demenz. Dabei frage sie allmorgendlich jeden Gast, was er oder sie essen möchte. Die Servicechefin berichtet auch von einem jungen Kollegen im Bereich Haustechnik, der vor Jahren einen schweren Verkehrsunfall hatte. Dieser Kollege kümmere sich im Haus und auf der Anlage wie ein „Heinzelmännchen“ darum, dass alles aufgefüllt und in Ordnung gebracht sei. „Es hat etwas gedauert, bis ich erkannt hatte, dass er vor allem Struktur braucht“, erzählt Brügmann-Franke. Sie freut sich, dass die Einrichtungsleiterin Regina Bargmann sich seit der Eröffnung des Bismarck Seniorenstifts für Inklusion im Team stark macht.
Für Kathrin Brügmann-Franke sind die Mitarbeitenden mit Behinderung in jeder Hinsicht ein Plus. Und wie sehen das die Kolleginnen und Kollegen mit Behinderung? Langjährige Betriebszugehörigkeiten sprechen für sich – sie fühlen sich wohl im Gefüge des Bismarck Seniorenstifts.
Bevor Kathrin Brügmann-Franke die Serviceleitung im Bismarck Seniorenstift übernommen hat, arbeitete sie als Assistentin der Pflegedirektion eines Klinikkonzerns. Nach dem Abitur hat sie eine Ausbildung zur Hotelfachfrau absolviert. Heute studiert sie im 4. Semester Sozial- und Gesundheitsmanagement am HFH-Studienzentrum Hamburg – auf dem Gelände der Evangelischen Stiftung Alsterdorf.
Wir machen uns stark für Inklusion am Arbeitsplatz
Bei der stadt.mission.mensch gGmbH in Kiel sind insgesamt 27 Menschen mit Behinderung beschäftigt, davon arbeiten 7 Kolleginnen und Kollegen im Bismarck Seniorenstift in Reinbek. Der Hamburger Senat hat Kathrin Brügmann-Franke und weitere Engagierte, die sich für die Inklusion am Arbeitsplatz einsetzen, zum Neujahrsempfang ins Hamburger Rathaus geladen.
Öffentlichkeitsarbeit
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Bismarck Seniorenstift
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Telefon: 040 88 30 75 157
E-Mail: Julia.Gusovius@stadtmission-mensch.de