Barakiel-Sporthalle
Spendenausgaben: 792.620 Euro
Am 27. März 2014 war es endlich so weit: In Anwesenheit von Bürgermeister Olaf Scholz wurde Hamburgs erste umfassend behindertengerechte Sporthalle feierlich eingeweiht und damit der Öffentlichkeit zur Nutzung übergeben. Im Dezember erhielt die Sporthalle dann ihren Namen: Barakiel-Halle. Sie ist nach der Barakiel-Stiftung benannt, die damit ihr Engagement für den inklusiven Sport deutlich macht.
Dieses für den Behindertensport so wichtige Leuchtturmprojekt konnte die Stiftung nur dank der Unterstützung zahlreicher Privatpersonen, Unternehmen und Stiftungen sowie der Stadt Hamburg realisieren.
Seit Eröffnung sorgt die Sporthalle allseits für viele glückliche Nutzer: Die Schülerinnen und Schüler der Bugenhagen-Schule freuen sich, dass sie nun endlich alle gemeinsam klettern, laufen, rollen und schwitzen können, ganz egal ob mit oder ohne Assistenzbedarf. Zugleich sind sie begeistert von dem neuen vielfältigen und deutlich erweiterten inklusiven Sportangebot im Schulunterricht, das in der neuen Halle verwirklicht werden kann.
Völlig neu ist auch das inklusive Sportangebot, das unmittelbar nach Schulschluss von verschiedenen Hamburger Vereinen durchgeführt wird. Dabei stehen bei den Sportlern gemeinsame Ballspiele wie z. B. Fußball und Floorball ebenso hoch im Kurs wie Boulder- und Kletteraktionen an der neuen behindertengerechten Kletterwand. Diese versprechen allen Sportlern eine Menge Spaß, regelmäßige Erfolgserlebnisse und viel Bewegungsfreude!
Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
Spendeneinnahmen: 99.095 Euro
Kinderärzte nehmen bei ihren kleinen Patienten in zunehmendem Maße Beschwerden wie Konzentrationsschwäche, Ängste, Depressionen und Bauchweh wahr. Den betroffenen Kindern bleibt damit eine unbeschwerte Kindheit verwehrt.
Das Ev. Krankenhaus Alsterdorf (EKA) begegnet diesem Problem, indem es im Herbst 2013 eine Tagesklinik mit acht Behandlungsplätzen für Kinder mit psychischen Störungen eröffnet hat und damit eine Vorreiterrolle in Norddeutschland übernimmt.
Das innovative Konzept der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie am EKA beinhaltet als Kernstück die Mitaufnahme eines Elternteils. Denn der nachhaltige Erfolg einer Therapie hängt wesentlich davon ab, ob eine enge Bezugsperson in die therapeutische Arbeit mit einbezogen wird. In der Tagesklinik lernen die betroffenen Kinder gemeinsam mit einem Elternteil, wie sie mit schwierigen Situationen und Verhaltensweisen konstruktiv umgehen können. Ziel der Therapien ist es, Kinder und Eltern zu befähigen, sich gemeinsam gesund zu entwickeln, die gemeinsame Beziehung zu stärken und so den Kindern zur nachhaltigen Verbesserung ihrer Lebensqualität zu verhelfen.
Für die Tagesklinik konnten mithilfe von Spendengeldern vielfältige Ausstattungselemente für die Räume in der Tagesklinik sowie das Gehalt für eine psychotherapeutische Fachkraft finanziert werden.
Theaterinszenierung »Gans der Bär«
Spendeneinnahmen: 13.560 Euro
»Meine Damen und Herren« heißt das inklusive Theaterensemble, in dem elf Darsteller mit Assistenzbedarf zusammenarbeiten. Ihr Stück »Gans der Bär« entstand auf der Grundlage des gleichnamigen Bilderbuches von Katja Gehrmann, in dem Fragen nach Identität, Heimat und Familie abgehandelt werden. Auch das Ensemble Hajusom! ist mit dabei, in dem ehemalige Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern zusammen Theater spielen.
Das Märchen von dem Gänseküken, das denkt, es wäre ein Bär, wird von Puppen erzählt, die immer wieder ihre Rollen verlassen, den Performern als Gegenüber, als Konfliktlöser und Widersacher dienen und munter die Geschichten und Klischees durcheinanderwirbeln.
Bereits in der Entwicklungsphase der Produktion arbeitet das Ensemble eng mit Schulen zusammen. In Workshops und Gesprächen erhalten Schulkinder die Gelegenheit, die Inszenierung zu verstehen und sich damit auseinanderzusetzen.
Die Produktion und Aufführung dieses Theaterstücks überzeugt durch seine vielfältigen Wirkungsebenen: Die Schauspieler arbeiten professionell und entwickeln ihre Fähigkeiten weiter. Die Frage der Identität stellt eine wichtige Thematik auch für Menschen mit Assistenzbedarf dar wie für Menschen, die fern ihrer Heimat leben. Das Publikum erlebt dabei eine spannende, anspruchsvolle Inszenierung, die noch lange nachwirkt.
LeNa – Lebendige Nachbarschaft
Spendeneinnahmen: 50.208 Euro
Das Projekt »LeNa – Lebendige Nachbarschaft« am Rungestieg in Barmbek ist mehr als ein Wohnprojekt. Hier geht es nicht nur darum, dass Menschen mit Handicap und ältere Menschen ein Zuhause finden. Die Mieter sollen dort bis an ihr Lebensende wohnen können und individuelle Unterstützung erhalten – soviel und solange sie sie brauchen.
Das klappt nur, wenn die Hilfen und unterstützenden Aufgaben, z. B. im Haushalt oder in der Pflege, auch möglichst individuell zur Verfügung stehen. Die Bewohner können sowohl professionelle Dienstleister wie die alsterdorf assistenz ost, die Hamburger Gesundheitshilfe oder andere beauftragen. Sie können aber auch von dem Engagement der Ehrenamtlichen im Quartier profitieren, deren Koordinierungsbüro sich im Rungehaus befindet. Sei es beim Einkaufen, im Haushalt oder bei handwerklichen Aufgaben.
Das Herzstück von LeNa ist das Wohncafé. Dort treffen sich alle: die Bewohner des Rungestiegs und die Nachbarn ringsum. Es wird gemeinsam gekocht, gespielt, gefeiert, geredet und gelernt. Hier kann man alles tun, was in Gemeinschaft einfach schöner ist als allein.
KUGEL
Spendeneinnahmen: 10.779 Euro
KUGEL war im Jahr 2014 das Jubiläumsspendenprojekt des Werner Otto Instituts (WOI), das seinen 40. Geburtstag feierte. KUGEL steht dabei für »Kommunikation mit unterstützenden Gebärden – ein Eltern-Kind-Programm«.
Zwei Logopädinnen aus dem WOI, Dorothee von Maydell und Heike Burmeister, entwickelten dieses Programm zusammen mit Heidelberger Wissenschaftlerinnen. In ihrer täglichen Arbeit mussten sie oft beobachten, dass gerade zwei- bis dreijährige Kinder mit einer Entwicklungsverzögerung sehr darunter litten, dass sie sich nicht mit Worten verständigen konnten. Daraufhin entwickelten die Logopädinnen ein Programm für Eltern und Kinder, bei dem beide lernen, ihre Worte mit Gebärden und Gesten zu unterstützen.
Auf diese Weise können selbst zweijährige Kinder, die noch kein Wort sprechen, ihren Eltern mitteilen, was sie möchten, wie es ihnen geht, und sie können auch Fragen stellen. Dies hilft den Eltern sehr, eine gute Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen. Gegenseitiges Verstehen ist dafür unverzichtbar.
Die Eltern-Kind-Kurse wurden 2014 gestartet und seither regelmäßig weitergeführt. Von den Spenden werden Arbeitsblätter und Bücher produziert, die Eltern und Kindern beim Lernen helfen.