- Portrait Jenny Sengelmann

Jenny Sengelmann
1859 wird die 27-jährige Jane Elisabeth von Ahsen die zweite Ehefrau von Heinrich Matthias Sengelmann. Als er 1867 sein Predigeramt am Michel aufgibt, folgt ihm seine hochmusikalische Frau gern in die ländliche Abgeschiedenheit nach Alsterdorf. Mit ihren praktischen Fähigkeiten und ihrem unermüdlichem Fleiß wirkt sie tatkräftig am Aufbau der Alsterdorfer Anstalten mit. Nicht nur ihre Gabe, geistig behinderte Menschen anzuleiten und zu beschäftigen, ist dabei von Nutzen. In den Kleider- und Schuhlagern, in Wäscherei, Nähstube und Küche ist sie die treibende Kraft. Der eine oder andere stört sich an ihrer Urwüchsigkeit, ihrem emanzipierten Auftreten und ihrer Wahrheitsliebe. Bequem ist sie nicht. Nach dem Tode ihres Mannes lässt sich Jenny Sengelmann in der Nähe der Anstalten nieder und nimmt weiterhin regen Anteil am Leben im "Asyl" für behinderte Menschen, wie sie und Sengelmann die „Anstalten“ nennen. 1913 – wenige Wochen vor dem 50. Anstaltsjubiläum – stirbt sie im Alter von 82 Jahren. Sie wird im Familiengrab der Sengelmanns auf dem Kirchfriedhof in Moorfleet beigesetzt.