alsterdorf assistenz west
Spendenausgaben:
Tagesförderstätte Erdkampsweg: 17.000 Euro
Die schmackhafte Nachbarschaft: 15.000 Euro
In Fuhlsbüttel wurde in der Einkaufsstraße Erdkampsweg eine Tagesförderstätte geschaffen. Zehn Menschen mit Assistenzbedarf können in den barrierefreien Räumen nun einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen. Die Beschäftigten erledigen Botengänge, pflegen Grünanlagen im Stadtteil oder stellen Schmuck und Handwerkskunst her. Mit den Spendeneinnahmen in Höhe von 17.000 Euro konnten neben einer Rampe und sanitären Anlagen auch höhenverstellbare Arbeitstische und eigene Fächer für die Beschäftigten angeschafft werden. Zudem wurde mit Schiebeelementen ein abtrennbarer Bereich eingerichtet, in dem sie sich zu Ruhepausen zurückziehen können. Durch die getätigten Investitionen und Umbauten können die Beschäftigten selbstständiger und ihren Bedürfnissen entsprechend arbeiten.
In der Hausgemeinschaft Farnstraße wurde das Projekt »Die schmackhafte Nachbarschaft« ermöglicht. Mit dieser Initiative gelingt eine noch engere Eingliederung der dort lebenden Menschen in ihre Wohngegend. Die Mitarbeiter und die Bewohner des Hauses kochen gemeinsam mit den Nachbarn und kommen sich so in entspannter Atmosphäre näher. Die finanzielle Unterstützung unserer Spender lag im vergangenen Jahr bei 15.000 Euro. Mit diesen Mitteln konnte der Ess- und Gemeinschaftsbereich komplett neu gestrichen und eingerichtet werden. Dabei wurde auch an ergonomisches Besteck und einen höhenverstellbaren Tisch gedacht. In dem modernen und frischen Raum sind die Nachbarn willkommen, die das Kochangebot gemeinsam mit Mitarbeitenden durchführen.
Rumänienhilfe
Spendenausgaben: 123.403 Euro
Bereits seit 1990 setzen wir uns mit einem Projekt im rumänischen Ort Oradea für Menschen mit Behinderung und für Kinder, die ohne ihre Eltern aufwachsen müssen, ein. Im vergangenen Jahr konnten wir 70 neue Plätze in Wohnhäusern und im Betreuten Wohnen sowie über 200 assistierte Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt schaffen. 2012 war dabei das erste Jahr, in dem die Wohnhäuser und das Betreute Wohnen nicht mehr in staatlicher Verwaltung lagen. Inzwischen werden sie in freier Trägerschaft der Asociatia Romano Germana Alsterdorf, so der Name unseres Trägervereins vor Ort, betrieben.
Im vergangenen Jahr konnten wir für dieses Projekt insgesamt 123.403 Euro an Spenden und Stiftungszuwendungen einnehmen. Von diesem Geld konnten u.a. die Personalfortbildung, darunter zwei Hospitationen rumänischer Mitarbeiter in Hamburg, umfangreiche Baumaßnahmen und die Übersetzung von Lehrmaterialien finanziert werden.
Menschen mit Behinderung können und wollen mitten in der Gesellschaft leben. Das ist unser Leitsatz auch in Rumänien. Der Weg zur Realisierung dieses Ziels ist noch weit, doch wir gehen ihn mit unserem Projekt vor Ort konsequent weiter.
Q8
Spendenausgaben: 278.128 Euro
In unserem Quartiersentwicklungsprojekt Q8 suchen wir nach neuen Wegen, Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu sichern. Wir möchten ermöglichen, dass Menschen mit Unterstützungsbedarf dauerhaft in ihrem Stadtteil versorgt werden können. Gleichzeitig soll das Projekt sozialen und diakonischen Akteuren und Institutionen Hinweise und Orientierung bieten, wie sie ihre Arbeit weiterentwickeln können.
Die »8« im Projekt steht für die acht verschiedenen Lebensbereiche, die wir zugunsten der Bewohner und einer lebendigen Infrastruktur miteinander verknüpfen. »Gesundheit und Pflege« gehören ebenso dazu wie »Lokale Ökonomie«, »Wohnen« oder »Bildung Kunst Kultur«. Die Bewohner eines Quartiers sollen in ihrem direkten Umfeld Zugang zu allen öffentlichen Angeboten haben, soziale Dienste sollen in Kooperation mit der Nachbarschaft eine individuell ausreichende Unterstützung sichern.
Neue Wege brauchen Mut und Ausdauer – sie benötigen aber auch eine qualifizierte Begleitung und finanzielle Unterstützung. Ohne die konstruktive und engagierte Zusammenarbeit sowie die finanzielle Förderung durch die NORDMETALL-Stiftung als auch die Unterstützung der Aktion Mensch wären weder die Erarbeitung der Quartiersprofile noch die erfolgreiche Weiterentwicklung des Projekts Q8 möglich gewesen.
Sporthalle
Spendeneinnahmen: 476.000 Euro
Gemeinsam mit der Bugenhagen-Schule Alsterdorf bauen wir die erste umfassend behindertengerechte Sporthalle in Hamburg. Die neue Halle wird neben dem Schulsport auch für den öffentlichen Sport in Hamburg genutzt. Derzeit haben Menschen mit Behinderung in Hamburg kaum Möglichkeiten, gleichberechtigt und regelmäßig Sport zu treiben. Es fehlt an geeigneten Sportstätten. Deshalb möchten wir dem Behinderten- und Inklusionssport kostenlos Hallenzeiten zur Verfügung stellen.
In der neuen Sporthalle sind die Bedürfnisse von Menschen mit Handicap von Beginn an berücksichtigt. Der Verzicht auf Stufen ist eine notwendige, aber keine ausreichende Maßnahme. Rollstuhlfahrer sind auf höhenverstellbare Spiegel und unterfahrbare Bänke angewiesen. Eine besondere Schalldämpfung ist wichtig für Blinde, da ein starker Widerhall ihre Orientierung über das Gehör beeinträchtigen würde. Bei öffentlichen Veranstaltungen werden Lautsprecherdurchsagen über eine Induktionsschleife direkt an Hörgeräte weitergeleitet.
Neben dem Bau ist die Entwicklung von Sportangeboten gemeinsam mit unseren Partnern (z.B. Deutscher Rollstuhlsportverband, Special Olympics Deutschland) ein wichtiger Schritt zur inhaltlichen Ausgestaltung. Es bestehen bereits konkrete Pläne zur Nutzung der Halle, z.B. »Jugend trainiert für Paralympics« oder »Rollstuhl macht Schule«. Zusätzlich werden Qualifizierungsangebote für Trainer und Sportfunktionäre in den Bereichen Inklusions- und Behindertensport konzipiert. Somit stärken wir nachhaltig den inklusiven Sport in Hamburg.
Um dieses tolle Vorhaben zu verwirklichen, haben Kinder, Eltern und Lehrer der Bugenhagen-Schule ein beachtliches Engagement entwickelt. Unter dem Motto »Eine Million Bauherren gesucht« waren sie auf großen Sportveranstaltungen ebenso präsent wie auf Wochenmärkten, um Spenden zu sammeln.
Das Projekt wird im Jahr 2013 fortgeführt. Zur Realisierung der Sporthalle werden weitere Spendengelder benötigt.
Evangelisches Krankenhaus Alsterdorf
Spendenausgaben: 10.000 Euro
Auf der kinderpsychiatrischen Station 11 des Evangelischen Krankenhauses Alsterdorf konnte im vergangenen Jahr eine zusätzliche Stelle für eine Kunsttherapeutin geschaffen werden.
Die Kunsttherapie ist eine wichtige Bereicherung des therapeutischen Angebotes. Sie ermöglicht den Kindern einen neuen Zugang zur eigenen Gefühlswelt. Mütter und Väter können gemeinsam mit ihren Kindern kreativ werden und zusammen etwas erschaffen. Durch die nonverbal ablaufende Arbeit an einem Werkstück wird der Kontakt zueinander intensiviert.
Die Honorarkosten für die Therapeutin konnten mit den Spendeneinnahmen in Höhe von 10.000 Euro im Jahr 2012 finanziert werden. Diese Anschubfinanzierung hat es uns ermöglicht, öffentliche Kostenträger von der Wirkungskraft und der Qualität dieses Angebots zu überzeugen. Die Kunsttherapie wird infolgedessen künftig im Rahmen der Regelfinanzierung weitergeführt werden.