Kindertagesstätte am Werner Otto Institut: Wo Vielfalt normal ist – und ein Therapieraum entstehen soll
Spendeneinnahmen: 5.585 Euro
Auf den ersten Blick ist die Kindertagesstätte am Werner Otto Institut eine typische Kita. Und das ist auch gut so, denn hier spielen und lernen Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam. Seit über 44 Jahren gehen hier Mädchen und Jungen ganz selbstverständlich miteinander um, spielen mit- und lernen voneinander. Damals war die Idee einer integrativ arbeitenden Kita revolutionär, heute geben uns die pädagogischen Erfolge mehr als recht.
Damit Kinder mit hohem Assistenzbedarf künftig noch besser einen Platz in der Kita-Gemeinschaft finden und gefördert werden können, möchten wir einen eigenen Kita-Therapieraum einrichten, der Therapiestunden in der gewohnten Umgebung möglich macht. Denn bislang mussten die Kleinen für jede Therapiestunde ihre Kita verlassen. Jedoch verunsichert die fremde Umgebung einige von ihnen – vor allem die kleinen Krippenkinder. Das wollen wir nun ändern!
Im neuen Therapieraum können die Therapeutinnen und Therapeuten sowohl mit dem einzelnen Kind als auch zusammen mit anderen Kindern arbeiten. Das unterstützt nicht nur das Miteinander der Kinder, sondern gibt den Therapeutinnen und Therapeuten die Möglichkeit, die Kinder im Alltag und in Interaktion mit Kindern und Fachkräften zu erleben.
Der Therapieraum soll mit Ruhekissen, speziellen Geräten sowie Förder- und Lernspielzeug ausgestattet werden. Und außerhalb der Therapiezeiten können sich alle Jungs und Deerns hierher zurückziehen, sei es zum Spielen, Ausruhen oder Kreativsein.
Doch leider wird nicht alles, was offensichtlich hilfreich für die Entwicklung von Kindern ist, mittels öffentlicher Gelder gefördert. Daher sind wir hier auf Ihre Hilfe in Form von Spenden angewiesen, um zeitnah einen freundlichen und einladenden Raum zu schaffen, der noch mehr Fördermöglichkeiten für alle Kinder bietet.
Barrierefreie Umgestaltung des Schulhofs – hier wird jedes Kind zum Klettermax
Spendeneinnahmen: 125.025 Euro
Die Bugenhagenschule in Alsterdorf ist eine staatlich anerkannte Ganztagsschule in freier Trägerschaft. Hier lernen über 900 Schülerinnen und Schüler gleichberechtigt und individuell gefördert miteinander. Knapp 250 Kinder davon haben aufgrund eines Handicaps einen besonderen Förderbedarf und sind auf einen inklusiven Lern-, Spiel- und Freizeitraum angewiesen.
So erfordert der Ganztagsschulbetrieb ein Außengelände, das zum Entspannen und Verweilen in den Pausen sowie zu Entspannungsphasen innerhalb und außerhalb der Unterrichtszeiten einlädt – und das zudem barrierefrei ausgestaltet ist. Doch Teile des Schulhofs entsprachen nicht mehr den Anforderungen an einen inklusiven Spiel- und Freizeitraum – insbesondere dessen Herzstück: der große Kletterturm.
Der Kletterturm musste kurzfristig aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Es bestand also akuter Handlungsbedarf – und wir haben reagiert: Dank der großzügigen Spenden konnte 2018 das alte Spielgerät abgerissen, der Unterboden durch einen speziellen Bodenbelag barrierefrei gestaltet und ein neuer Kletterturm errichtet werden.
Aufgrund der vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten, die dieses neue Spielgerät mit seinen Rutschen, Kletternetzen, Kletterwänden, Hangelstrecken und Rollenspielelementen kennzeichnen, erfreut es sich seither größter Beliebtheit bei allen Kindern, ganz gleich ob mit oder ohne Behinderung. Durch die neue Wegeführung und Spielmöglichkeiten mit einem niedrigen Einstiegsangebot bietet diese Kletterburg fortan auch Kindern im Rollstuhl spannende Spiel- und Bewegungsangebote.
Mit dem neuen Kletterturm haben wir einen weiteren Ort der Begegnung und des freien kreativen Spiels für Kinder mit und ohne Behinderung geschaffen. Das wäre ohne das großzügige Engagement unserer Förderer nicht möglich gewesen!
Campus Blankenese will Schülern mit Behinderung Einstieg in die Arbeitswelt erleichtern
Spendeneinnahmen: 29.985 Euro
Für Menschen mit Behinderung ist es schwer, auf dem Arbeitsmarkt eine Anstellung zu finden. Denn Voraussetzung hierfür ist in der Regel ein anerkannter Schulabschluss, der allerdings nicht an den Fähigkeiten von Schülern mit Handicaps ausgerichtet ist – und somit für diese oftmals unerreichbar bleibt. Üblicherweise führt der berufliche Weg dann in eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Doch es gibt immer wieder Jugendliche, die dort schlichtweg unterfordert sind. Diese Mädchen und Jungen besitzen Fähigkeiten, die für viele Unternehmen von großem Wert wären.
Deshalb hat die Evangelische Stiftung Alsterdorf den »Campus Blankenese« ins Leben gerufen, der an unsere staatlich anerkannte Grund- und Stadtteilschule Bugenhagenschule Blankenese angegliedert ist. Hier werden 12 Jugendliche in drei Jahren durch eine Kombination aus Schule und Praxis fit für den Arbeitsmarkt gemacht – und bei Bedarf von Sozial- und Sonderpädagogen unterstützt. An den wochenweisen Praxistagen arbeiten die jungen Menschen in regionalen Betrieben, die sich so ein gutes Bild von deren Fähigkeiten machen können. An den verbleibenden Theorietagen lernen sie beispielsweise Deutsch, Informatik, Werken, wie man eine Bewerbung schreibt oder mit Kundenproblemen umgeht. Selbstverständlich ist der Unterricht immer auf die Bedürfnisse des einzelnen Schülers ausgerichtet. Der Campus Blankenese erfreut sich derweil wachsenden Zuspruchs und stetig steigender Schülerzahlen.
Mittlerweile konnten die provisorischen Container auch dank der Unterstützung engagierter Förderer bereits einem festen Klassenzimmer mit freundlicher Einrichtung, passendem Arbeitsmaterial und ausreichend Platz für alle Schüler weichen. Auch für die baulichen Maßnahmen, die zur Schaffung von Werkstatträumen notwendig sind, konnten wir wertvolle Unterstützer gewinnen. Hier sollen zukünftig praktische Fähigkeiten vermittelt und trainiert werden können. Für derartige Maßnahmen werden leider nicht ausreichend öffentliche Mittel zur Verfügung gestellt, sodass wir auch hier zur Realisierung auf Spenden angewiesen sind.
Modernisierung und barrierefreie Erweiterung von Haus5: Unser gastronomischer Inklusionsbetrieb ist fit für die Zukunft
Spendeneinnahmen: 77.338 Euro
Das »Haus5« ist ein professionell betriebenes Restaurant mit einem Catering-Angebot, das lebendiger Bestandteil der etablierten Gastronomieangebote in Hamburg-St. Pauli ist. Als einer von 10 Hamburger Inklusionsbetrieben bietet Haus5 seit 2004 vielen Menschen mit körperlichen, geistigen und psychischen Handicaps die Möglichkeit, auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig zu sein – und somit in Würde ihr eigenes Geld zu verdienen. Dabei liegt die Behindertenquote in diesem Inklusionsbetrieb mit über 100 Mitarbeitern derzeit bei über 50 Prozent.
Nach 14 Jahren musste das Haus5 dringend modernisiert und gleichzeitig um 35 Sitzplätze barrierefrei erweitert werden. Warum? Nun, das Gästeaufkommen hat in den letzten Jahren stark zugenommen, sodass zu Stoßzeiten in sehr kurzer Zeit regelmäßig bis zu 160 Bestellungen anfallen. Mit der Folge, dass die Belastungen für die Mitarbeiter im Arbeitsalltag kontinuierlich gestiegen sind – dies spüren die Mitarbeitenden mit Handicap besonders deutlich. Ziel war es, den Arbeitsalltag dieser Menschen erheblich zu erleichtern. Dies ist uns dank der großzügigen Spenden gelungen!
So wurde in eine anwenderfreundliche Ausstattung investiert, die Arbeitsabläufe optimiert, und zudem eine ruhigere Atmosphäre geschaffen, um den Stress der Mitarbeiter mit Assistenzbedarf nachhaltig zu reduzieren. Konkret konnten Serviceausgabe und Geschirr-Rücklauf dem gestiegenen Gästeaufkommen angepasst, die technische Ausstattung wie Kassensystem, Kaffeemaschine oder Kühlmöbel erneuert und zudem Mobiliar angeschafft werden, das auch Mitarbeiter mit Behinderung gut und einfach handhaben können. Darüber hinaus haben wir durch die barrierefreie Erweiterung zwei zusätzliche Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap geschaffen. Mit anderen Worten: Haus5 ist ein Inklusionsbetrieb, auf den wir besonders stolz sind.
Mit einem Schrottauto rund um die Ostsee – die ALL INKLUSIV CREW aus Bargteheide startete beim Baltic Sea Circle
Spendeneinnahmen: 9.667 Euro
Gemeinsam haben sich im Frühsommer 2018 die Straßensozialarbeiter der Stadt Bargteheide mit einer Gruppe von Menschen mit und ohne Behinderungen – die ALL INKLUSIV CREW – auf den Weg gemacht, um miteinander ein Abenteuer zu erleben, das sich jede und jeder Einzelne niemals zugetraut hätte: beim Baltic Sea Circle einmal rund um die Ostsee fahren. 7.500 Kilometer von Hamburg über das Nordkap, Murmansk, St. Petersburg, Kaliningrad und wieder zurück nach Hamburg – ohne die Benutzung von GPS und Autobahnen. Sie sind auf die Idee gekommen, Inklusion einmal ganz ungewöhnlich zu leben – mit der Teilnahme am Baltic Sea Circle mit einem rot-weißen VW-Bus, mehr als 20 Jahre alt und an der Frontpartie grünlich bemoost.
Alle anfallenden Arbeiten und Reparaturen wurden hierbei von der ALL INCLUSIV CREW selbstständig durchgeführt. Jedes Crew-Mitglied brachte seine individuellen Kompetenzen mit ein. Ziel der »Crew« war es, gemeinsam zu schrauben, Öffentlichkeitsarbeit zu machen, sich gegenseitig zu unterstützen und damit gemeinsame Beteiligungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten für Menschen mit und ohne Behinderung zu schaffen. Inklusion im besten Sinn, gemäß dem Motto: Jede und jeder gehört dazu!
Am 1. Juli 2018 ist die Tour bewältigt und viele Ziele der ALL INKLUSIV CREW sind erreicht. Die Mitglieder haben neue Fähigkeiten, Selbstbewusstsein, Stehvermögen und Flexibilität entwickelt und deshalb soll es weitergehen.
Um den Baltic Sea Circle als erstes inklusives Projekt der ALL INKLUSIV CREW realisieren zu können, war die Crew auf Unterstützung angewiesen.