Wirtschaftsbericht der Evangelischen Stiftung Alsterdorf 2016
1. Wesentliche Vorgänge des Geschäftsjahres 2016
Das Jahr 2016 verlief für die Evangelische Stiftung Alsterdorf (ESA) und ihre Tochterunternehmen erneut positiv. Die in den letzten Jahren erfolgte Konzentration auf die Kernkompetenzbereiche der Stiftung und die Entwicklung zukunftsorientierter Konzepte führten zu einer stabilen Ertragslage im Unternehmensverbund. Die Vielfalt der Einzelunternehmen mit ihren unterschiedlichen Geschäftsfeldern leistete hierzu einen wichtigen Beitrag.
Das Stiftungsgelände in Alsterdorf wird nach Vorstandsbeschluss als Modellquartier für gelebte Inklusion weiterentwickelt. Der Alsterdorfer Marktplatz, der bereits heute als Begegnungsstätte von Menschen mit und ohne Behinderung eine Leuchtturmfunktion mit Strahlkraft besitzt, wurde hierzu 2016 gezielt barrierefrei umgestaltet.
Die Weiterentwicklung des Stiftungsgeländes in Alsterdorf befindet sich in der Planungsphase und wird nach Abstimmung des Rahmenplans mit dem Bezirk Nord dann schrittweise umgesetzt.
Im Berichtsjahr wurde der Bau eines geförderten Wohngebäudes für Studenten und Auszubildende an der Sengelmannstraße begonnen.
Im Vorgriff auf geplante Neubauvorhaben wurden 2016 einzelne Immobilien, die nicht mehr den heutigen Ansprüchen von Eingliederungshilfekonzepten und Baustandards entsprechen, bilanziell wertberichtigt.
Die Betriebsprüfung für die Jahre 2010–2013 konnte ohne wesentliche Beanstandungen mit einem guten Ergebnis 2016 abgeschlossen werden.
1.1 Umsatz- und Auslastungsentwicklung
Die Gesamterlöse des Unternehmensverbunds der ESA stiegen im Berichtsjahr 2016 um +5,2 % auf 312 Mio. Euro. Der Anstieg ist auf die konstant hohe Nachfrage nach den Angeboten im Stiftungsverbund zurückzuführen.
1.2 Investitionen und Finanzierung
Die Investitionen des Stiftungsverbundes beliefen sich im Jahr 2016 auf rund 7,2 Mio. Euro. Neben den Investitionen in bestehende Immobilien und deren Ausstattung zur Bereitstellung zeitgemäßer Wohnangebote für die Klientinnen und Klienten der Stiftung lagen dabei Schwerpunkte in der Erneuerung des Stromnetzes auf dem Stiftungsgelände in Alsterdorf und der Modernisierung der IT-Ausstattung. Erste Investitionen wurden in einen Neubau für Studenten und Auszubildende getätigt. Neben Investitionen in eigene Immobilien wurden weiterhin Wohnungen auf dem Wohnungsmarkt angemietet.
Dank des günstigen Zinsumfeldes konnten die Finanzierungen 2016 langfristig zu niedrigen Zinssätzen mit den Banken vereinbart und auslaufende Zinsbindungen günstig prolongiert werden. Neben der klassischen Bankfinanzierung wurde zur Finanzierung eines Teils des mobilen Anlagevermögens weiterhin Leasing genutzt.
2. Finanz- und Vermögenslage
Zum Bilanzstichtag 31.12.2016 erhöhte sich die konsolidierte Bilanzsumme des Stiftungsverbundes geringfügig auf 244,2 Mio. Euro. Der Vorjahreswert betrug 243,6 Mio. Euro.
Das Eigenkapital unter Einbezug der Sonderposten stieg um +3 Mio. Euro auf 107 Mio. Euro an. Unter Berücksichtigung der Sonderposten ergibt sich im Stiftungsverbund eine Eigenkapitalquote von 43 %. Eine Stärkung der Eigenkapitalquote wird auch in Zukunft angestrebt.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich gegenüber dem Vorjahr um rd. –6,3 Mio. Euro reduziert. Hierzu führten auch die 2016 durchgeführten Sondertilgungen für Darlehen, die durch die gute Liquiditätssituation ermöglicht wurden. Die flüssigen Mittel erhöhten sich im Berichtsjahr trotz der erfolgten Sondertilgungen und Investitionen um rd. +2,9 Mio. Euro.
3. Ertragslage
Das konsolidierte Jahresergebnis 2016 beträgt +2,6 Mio. Euro. Dieser Wert liegt ca. –3,0 Mio. Euro unter dem von außergewöhnlichen positiven Sondereffekten geprägten Vorjahreswert von +5,6 Mio. Euro. Insgesamt zeigt sich eine stabile Ertragslage im Stiftungsverbund. Die Basis hierfür wurde durch die konstant hohe Nachfrage nach den Angeboten im gesamten Unternehmensverbund geschaffen.
Die Anzahl der Mitarbeitenden stieg von durchschnittlich 6.129 im Jahr 2015 auf 6.437 Mitarbeitende 2016. Wesentliche Steigerungen gab es insbesondere in der Eingliederungshilfe und den gewerblichen Gesellschaften.
Ein wichtiger Faktor sind gut qualifizierte und motivierte Mitarbeitende. Mit ihren Fähigkeiten und ihrem Einsatz tragen sie maßgeblich zum Erfolg der ESA bei. Die ESA unterstützt die fachliche und persönliche Entwicklung der Mitarbeitenden durch strukturierte Führungsgespräche, Klausurtage sowie durch umfangreiche Fortbildungsangebote.
3. Ausblick
Für das Jahr 2017 erwartet der Vorstand grundsätzlich eine positive Entwicklung über den gesamten Unternehmensverbund. Es wird in den Erhalt der für die Angebote der Stiftung notwendigen Gebäude, die Schaffung inklusiver Wohn- und Betreuungsangebote für Menschen mit Assistenzbedarf sowie in die Entwicklung fachlich innovativer Konzepte investiert. Auf diese Weise sichert die Stiftung ihre Leistungsfähigkeit für die Zukunft. Sie ist damit weiterhin ein wichtiger diakonischer Dienstleister und Arbeitgeber für Hamburg und Schleswig-Holstein.
Download des Wirtschaftsberichtes als PDF (Wirtschaftsbericht 2016)