Editorial

»Tue Gutes und rede darüber«

Wir leben in einer Welt, die von medialer Überreizung und einem Wertewandel gekennzeichnet ist. In der täglichen Informationsflut gehen daher oftmals viele gesellschaftlich relevante Themen unter: gegenseitige Wertschätzung, gleichberechtigte Teilhabe, Vielfalt.

Dieser Spendenbericht beweist aber, dass es auch anders geht. Die Evangelische Stiftung Alsterdorf engagiert sich seit fast 160 Jahren für benachteiligte Menschen. Wir übernehmen Verantwortung und setzen uns für eine Gesellschaft ein, die für Inklusion steht – und nicht für Ausgrenzung. Das tun wir aus ganzem Herzen und aus christlichem Verantwortungsbewusstsein.

Hätten wir nicht dauerhaft diese Vielzahl an Privatpersonen, Unternehmen und fördernden Stiftungen an unserer Seite, die uns mit ihren großzügigen Spenden unterstützen, dann könnten wir viele Projekte und Angebote, die über eine Grundversorgung hinausgehen, schlichtweg nicht umsetzen. Auch wäre es uns nicht möglich, wichtige neue und innovative Wege zu gehen. Mit anderen Worten: Ihr Engagement macht diese großartigen Projekte erst möglich!

Dafür möchte ich Ihnen im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ganz herzlich danken! Ihr freiwilliges Engagement für unsere Stiftung – sei es als Spender, als ehrenamtlicher Helfer oder als Kooperationspartner – ist ein wertvoller Beitrag für eine lebenswerte Zukunft.

Ihr
Prof. Dr. Hanns-Stephan Haas

Bild: Campus Blankenese will Schüler und Schülerinnen mit Behinderung Einstieg in die Arbeitswelt erleichtern

Spendeneinnahmen

2,46 Millionen Euro für gute Zwecke

Spenden ermöglichen Normalität für Menschen in allen Lebenslagen. Und so erfüllt es uns mit großer Dankbarkeit, dass die Arbeit der Evangelischen Stiftung Alsterdorf im Jahr 2018 von zahlreichen Spenderinnen und Spendern unterstützt wurde. Das Vertrauen unserer Freunde und Förderer stärkt uns und nimmt uns gleichzeitig in die Pflicht, äußerst gewissenhaft mit den Spenden umzugehen und über ihre Verwendung zu berichten.

Dank des wertvollen Engagements von vielen Privatpersonen sowie zahlreicher Stiftungen, Unter-nehmen und Soziallotterien konnten wir im Teilbereich Spenden ein überaus positives Ergebnis verzeichnen. Spenden in Höhe von insgesamt 2.456.524 Euro konnten auf diese Weise zugunsten der Arbeit unserer Stiftung eingenommen werden.

Darin enthalten sind Einnahmen aus Erbschaften in Höhe von insgesamt 323.825 Euro. Nachlässe zugunsten der Evangelischen Stiftung Alsterdorf sind ein besonderes Zeichen des Vertrauens und eine sehr nachhaltige Unterstützung. Wir sind daher den Menschen sehr dankbar, die über ihren Tod hinaus in großzügigster Weise mit unserer Stiftung verbunden sind.

Darüber hinaus konnten in den Tochtergesellschaften der Evangelischen Stiftung Alsterdorf Zuwendungen von Stiftungen und von Aktion Mensch in Höhe von zusätzlichen 28.326 Euro eingeworben werden – ein weiterer wichtiger Beitrag zur Förderung der chancengleichen Teilhabe in unserer Gesellschaft.

Nicht alle Spenden, die wir bekommen, sind direkte Geldspenden. Viele Menschen unterstützen die Stiftung auch in Form von Sachspenden: So kommen beispielsweise regelmäßig zahlreiche Briefmarken zusammen, die von Menschen mit und ohne Behinderung sortiert und zum Verkauf aufbereitet werden. Ebenso erreichen uns regelmäßig Sachspenden in Form von Bekleidung, Schuhen, Büchern und vielem mehr. Während Menschen mit Behinderung in unserem Secondhandladen am Alsterdorfer Markt einen wertvollen Arbeitsplatz erhalten, fließen die dort erzielten Verkaufserlöse direkt in die Arbeit für Menschen mit Behinderung.

801.660 Euro der eingenommenen Spenden waren freie Spenden, 1.654.864 Euro wurden zweck-gebunden für die folgenden Bereiche der Stiftung eingeworben:

Bereich Euro
Assistenzbereiche 174.751
Werkstätten und Tagesförderung von alsterarbeit 116.128
Medizinische Gesellschaften 207.932
Rumänienhilfe 90.027
Bildung 232.760
Sport und Inklusion 144.701
Sozialraumentwicklung 72.802
Kirche und Soziales 399.697
Sonstige 216.066
Gesamt 1.654.864

Viele dieser Spenden erreichen uns als Reaktion auf unsere Spendenbriefe. Vier Mal im Jahr informieren wir damit über aktuelle Projekte der Stiftung und darüber, wie wir die Finanzmittel wirksam für die Menschen eingesetzt haben.

Da uns der direkte Kontakt zu unseren Spendern sehr am Herzen liegt, schaffen wir darüber hinaus über das Jahr verteilt mit verschiedenen Veranstaltungen immer wieder Orte der persönlichen Begegnung:

Bei einem Rundgang im Spätsommer über das Stiftungsgelände gemeinsam mit Prof. Dr. Hanns-Stephan Haas, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, haben wir unseren Spenderinnen und Spendern die Gelegenheit gegeben, unsere Arbeit besser kennenzulernen. Gemeinsam haben wir das atelier lichtzeichen, ein Atelier für Künstler mit Behinderung, und die Barakiel-Halle, Hamburgs erste umfassend behindertengerechte Sporthalle, besucht. Den Nachmittag haben wir im gemeinsamen Austausch mit einer Andacht in St. Nicolaus ausklingen lassen.

In der Adventszeit begrüßte Prof. Dr. Hanns-Stephan Haas unsere Spenderinnen und Spender im Kesselhaus auf dem Stiftungsgelände in Alsterdorf, um bei dieser Gelegenheit auch das dazugehörige Krämerstübchen vorzustellen. Hier sind neun Menschen trotz teilweise sehr hohem Assistenzbedarf im gastronomischen Bereich beschäftigt. Eine Orgelandacht in der Kapelle des Ev. Krankenhauses Alsterdorf rundete diesen Nachmittag ab.

Bei der Abfassung eines Testaments gibt es oftmals Unklarheiten und es stellen sich Fragen wie: Brauche ich überhaupt ein Testament? Was ist der Unterschied zwischen Erbe und Vermächtnis? Wie kann ich mit meinem Nachlass eine gute Sache fördern? Aufgrund der großen Nachfrage haben wir daher auch im zurückliegenden Jahr zu kostenlosen Informationsveranstaltungen rund um das Thema Testamentsgestaltung eingeladen. So gab Wolfgang Roth, Fachanwalt für Erbrecht, im treffpunkt.altona einen allgemeinen und anschaulichen Überblick rund um die Testamentsgestaltung. Prof. Dr. Manfred Wenckstern, Notar sowie Dozent für Erbrecht und Vertragsgestaltung an der Universität Hamburg, ging in seinem Vortrag in der Kulturküche in Alsterdorf auf die Besonderheiten des sog. Behindertentestaments ein und führte aus, was bei der Gestaltung des Testaments zu bedenken ist, damit ein behindertes Kind im Erbfall abgesichert ist und der Zugriff des Sozialhilfeträgers auf das Erbe verhindert wird. Die Resonanz auf beide Einladungen war durchweg positiv. Zahlreiche Gäste folgten unserer Einladung und nahmen an den Veranstaltungen teil.

Regelmäßige Spenden erleichtern uns die langfristige Planung und Finanzierung von Projekten. Aus diesem Grund wurden unsere Spender auch im Jahr 2018 angerufen und gebeten, eine Einzugsermächtigung zu erteilen. Gleichzeitig wurden sie über aktuelle Projekte und Vorhaben der Stiftung informiert.

Wie wir Ihre Spenden einsetzen

Im Jahr 2018 haben wir 1.394.774 Euro an Spendenmitteln wirksam eingesetzt. Hiervon stammten 89.673 Euro aus freien und 1.305.101 Euro aus zweckgebundenen Spenden. Letztere teilen sich wie folgt auf die verschiedenen Bereiche der Stiftung auf:

Bereich Euro
Assistenzbereiche 204.885
Werkstätten und Tagesförderung von alsterarbeit 111.198
Medizinische Gesellschaften 250.027
Rumänienhilfe 85.359
Bildung 115.136
Sport und Inklusion 139.046
Sozialraumentwicklung 131.216
Kirche und Soziales 234.168
Sonstige 34.066
Gesamt 1.305.101

Die nicht zweckgebundenen Spenden wurden im Wesentlichen für Kirche und Soziales, Seelsorge, den Hilfsfonds zur Deckung kurzfristiger Finanzierungsbedarfe verschiedener Projekte sowie für Einzel- und Freizeitförderung von Klientinnen und Klienten verwendet.

Nicht alle Spendengelder können noch im gleichen Jahr der Einwerbung eingesetzt werden. Einige längerfristig angelegte große Projekte der Stiftung erstrecken sich auf einen Umsetzungszeitraum von mehreren Monaten. Das bedeutet, dass nicht alle Spendenmittel sofort in die Umsetzung fließen können, sondern je nach Projektfortschritt über einen bestimmten Zeitraum eingesetzt werden.

Bild: Mit der Natur leben und arbeiten – Tagesförderung der alstergärtner in Bergedorf

Projekte (Auswahl)

Kindertagesstätte am Werner Otto Institut: Wo Vielfalt normal ist – und ein Therapieraum entstehen soll

Spendeneinnahmen: 5.585 Euro

Auf den ersten Blick ist die Kindertagesstätte am Werner Otto Institut eine typische Kita. Und das ist auch gut so, denn hier spielen und lernen Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam. Seit über 44 Jahren gehen hier Mädchen und Jungen ganz selbstverständlich miteinander um, spielen mit- und lernen voneinander. Damals war die Idee einer integrativ arbeitenden Kita revolutionär, heute geben uns die pädagogischen Erfolge mehr als recht.

Damit Kinder mit hohem Assistenzbedarf künftig noch besser einen Platz in der Kita-Gemeinschaft finden und gefördert werden können, möchten wir einen eigenen Kita-Therapieraum einrichten, der Therapiestunden in der gewohnten Umgebung möglich macht. Denn bislang mussten die Kleinen für jede Therapiestunde ihre Kita verlassen. Jedoch verunsichert die fremde Umgebung einige von ihnen – vor allem die kleinen Krippenkinder. Das wollen wir nun ändern!

Im neuen Therapieraum können die Therapeutinnen und Therapeuten sowohl mit dem einzelnen Kind als auch zusammen mit anderen Kindern arbeiten. Das unterstützt nicht nur das Miteinander der Kinder, sondern gibt den Therapeutinnen und Therapeuten die Möglichkeit, die Kinder im Alltag und in Interaktion mit Kindern und Fachkräften zu erleben.

Der Therapieraum soll mit Ruhekissen, speziellen Geräten sowie Förder- und Lernspielzeug ausgestattet werden. Und außerhalb der Therapiezeiten können sich alle Jungs und Deerns hierher zurückziehen, sei es zum Spielen, Ausruhen oder Kreativsein.

Doch leider wird nicht alles, was offensichtlich hilfreich für die Entwicklung von Kindern ist, mittels öffentlicher Gelder gefördert. Daher sind wir hier auf Ihre Hilfe in Form von Spenden angewiesen, um zeitnah einen freundlichen und einladenden Raum zu schaffen, der noch mehr Fördermöglichkeiten für alle Kinder bietet.

Barrierefreie Umgestaltung des Schulhofs – hier wird jedes Kind zum Klettermax

Spendeneinnahmen: 125.025 Euro

Die Bugenhagenschule in Alsterdorf ist eine staatlich anerkannte Ganztagsschule in freier Trägerschaft. Hier lernen über 900 Schülerinnen und Schüler gleichberechtigt und individuell gefördert miteinander. Knapp 250 Kinder davon haben aufgrund eines Handicaps einen besonderen Förderbedarf und sind auf einen inklusiven Lern-, Spiel- und Freizeitraum angewiesen.

So erfordert der Ganztagsschulbetrieb ein Außengelände, das zum Entspannen und Verweilen in den Pausen sowie zu Entspannungsphasen innerhalb und außerhalb der Unterrichtszeiten einlädt – und das zudem barrierefrei ausgestaltet ist. Doch Teile des Schulhofs entsprachen nicht mehr den Anforderungen an einen inklusiven Spiel- und Freizeitraum – insbesondere dessen Herzstück: der große Kletterturm.

Der Kletterturm musste kurzfristig aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Es bestand also akuter Handlungsbedarf – und wir haben reagiert: Dank der großzügigen Spenden konnte 2018 das alte Spielgerät abgerissen, der Unterboden durch einen speziellen Bodenbelag barrierefrei gestaltet und ein neuer Kletterturm errichtet werden.

Aufgrund der vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten, die dieses neue Spielgerät mit seinen Rutschen, Kletternetzen, Kletterwänden, Hangelstrecken und Rollenspielelementen kennzeichnen, erfreut es sich seither größter Beliebtheit bei allen Kindern, ganz gleich ob mit oder ohne Behinderung. Durch die neue Wegeführung und Spielmöglichkeiten mit einem niedrigen Einstiegsangebot bietet diese Kletterburg fortan auch Kindern im Rollstuhl spannende Spiel- und Bewegungsangebote.

Mit dem neuen Kletterturm haben wir einen weiteren Ort der Begegnung und des freien kreativen Spiels für Kinder mit und ohne Behinderung geschaffen. Das wäre ohne das großzügige Engagement unserer Förderer nicht möglich gewesen!

Campus Blankenese will Schülern mit Behinderung Einstieg in die Arbeitswelt erleichtern

Spendeneinnahmen: 29.985 Euro

Für Menschen mit Behinderung ist es schwer, auf dem Arbeitsmarkt eine Anstellung zu finden. Denn Voraussetzung hierfür ist in der Regel ein anerkannter Schulabschluss, der allerdings nicht an den Fähigkeiten von Schülern mit Handicaps ausgerichtet ist – und somit für diese oftmals unerreichbar bleibt. Üblicherweise führt der berufliche Weg dann in eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Doch es gibt immer wieder Jugendliche, die dort schlichtweg unterfordert sind. Diese Mädchen und Jungen besitzen Fähigkeiten, die für viele Unternehmen von großem Wert wären.

Deshalb hat die Evangelische Stiftung Alsterdorf den »Campus Blankenese« ins Leben gerufen, der an unsere staatlich anerkannte Grund- und Stadtteilschule Bugenhagenschule Blankenese angegliedert ist. Hier werden 12 Jugendliche in drei Jahren durch eine Kombination aus Schule und Praxis fit für den Arbeitsmarkt gemacht – und bei Bedarf von Sozial- und Sonderpädagogen unterstützt. An den wochenweisen Praxistagen arbeiten die jungen Menschen in regionalen Betrieben, die sich so ein gutes Bild von deren Fähigkeiten machen können. An den verbleibenden Theorietagen lernen sie beispielsweise Deutsch, Informatik, Werken, wie man eine Bewerbung schreibt oder mit Kundenproblemen umgeht. Selbstverständlich ist der Unterricht immer auf die Bedürfnisse des einzelnen Schülers ausgerichtet. Der Campus Blankenese erfreut sich derweil wachsenden Zuspruchs und stetig steigender Schülerzahlen.

Mittlerweile konnten die provisorischen Container auch dank der Unterstützung engagierter Förderer bereits einem festen Klassenzimmer mit freundlicher Einrichtung, passendem Arbeitsmaterial und ausreichend Platz für alle Schüler weichen. Auch für die baulichen Maßnahmen, die zur Schaffung von Werkstatträumen notwendig sind, konnten wir wertvolle Unterstützer gewinnen. Hier sollen zukünftig praktische Fähigkeiten vermittelt und trainiert werden können. Für derartige Maßnahmen werden leider nicht ausreichend öffentliche Mittel zur Verfügung gestellt, sodass wir auch hier zur Realisierung auf Spenden angewiesen sind.

Modernisierung und barrierefreie Erweiterung von Haus5: Unser gastronomischer Inklusionsbetrieb ist fit für die Zukunft

Spendeneinnahmen: 77.338 Euro

Das »Haus5« ist ein professionell betriebenes Restaurant mit einem Catering-Angebot, das lebendiger Bestandteil der etablierten Gastronomieangebote in Hamburg-St. Pauli ist. Als einer von 10 Hamburger Inklusionsbetrieben bietet Haus5 seit 2004 vielen Menschen mit körperlichen, geistigen und psychischen Handicaps die Möglichkeit, auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig zu sein – und somit in Würde ihr eigenes Geld zu verdienen. Dabei liegt die Behindertenquote in diesem Inklusionsbetrieb mit über 100 Mitarbeitern derzeit bei über 50 Prozent.

Nach 14 Jahren musste das Haus5 dringend modernisiert und gleichzeitig um 35 Sitzplätze barrierefrei erweitert werden. Warum? Nun, das Gästeaufkommen hat in den letzten Jahren stark zugenommen, sodass zu Stoßzeiten in sehr kurzer Zeit regelmäßig bis zu 160 Bestellungen anfallen. Mit der Folge, dass die Belastungen für die Mitarbeiter im Arbeitsalltag kontinuierlich gestiegen sind – dies spüren die Mitarbeitenden mit Handicap besonders deutlich. Ziel war es, den Arbeitsalltag dieser Menschen erheblich zu erleichtern. Dies ist uns dank der großzügigen Spenden gelungen!

So wurde in eine anwenderfreundliche Ausstattung investiert, die Arbeitsabläufe optimiert, und zudem eine ruhigere Atmosphäre geschaffen, um den Stress der Mitarbeiter mit Assistenzbedarf nachhaltig zu reduzieren. Konkret konnten Serviceausgabe und Geschirr-Rücklauf dem gestiegenen Gästeaufkommen angepasst, die technische Ausstattung wie Kassensystem, Kaffeemaschine oder Kühlmöbel erneuert und zudem Mobiliar angeschafft werden, das auch Mitarbeiter mit Behinderung gut und einfach handhaben können. Darüber hinaus haben wir durch die barrierefreie Erweiterung zwei zusätzliche Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap geschaffen. Mit anderen Worten: Haus5 ist ein Inklusionsbetrieb, auf den wir besonders stolz sind.

Mit einem Schrottauto rund um die Ostsee – die ALL INKLUSIV CREW aus Bargteheide startete beim Baltic Sea Circle

Spendeneinnahmen: 9.667 Euro

Gemeinsam haben sich im Frühsommer 2018 die Straßensozialarbeiter der Stadt Bargteheide mit einer Gruppe von Menschen mit und ohne Behinderungen – die ALL INKLUSIV CREW – auf den Weg gemacht, um miteinander ein Abenteuer zu erleben, das sich jede und jeder Einzelne niemals zugetraut hätte: beim Baltic Sea Circle einmal rund um die Ostsee fahren. 7.500 Kilometer von Hamburg über das Nordkap, Murmansk, St. Petersburg, Kaliningrad und wieder zurück nach Hamburg – ohne die Benutzung von GPS und Autobahnen. Sie sind auf die Idee gekommen, Inklusion einmal ganz ungewöhnlich zu leben – mit der Teilnahme am Baltic Sea Circle mit einem rot-weißen VW-Bus, mehr als 20 Jahre alt und an der Frontpartie grünlich bemoost.

Alle anfallenden Arbeiten und Reparaturen wurden hierbei von der ALL INCLUSIV CREW selbstständig durchgeführt. Jedes Crew-Mitglied brachte seine individuellen Kompetenzen mit ein. Ziel der »Crew« war es, gemeinsam zu schrauben, Öffentlichkeitsarbeit zu machen, sich gegenseitig zu unterstützen und damit gemeinsame Beteiligungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten für Menschen mit und ohne Behinderung zu schaffen. Inklusion im besten Sinn, gemäß dem Motto: Jede und jeder gehört dazu!

Am 1. Juli 2018 ist die Tour bewältigt und viele Ziele der ALL INKLUSIV CREW sind erreicht. Die Mitglieder haben neue Fähigkeiten, Selbstbewusstsein, Stehvermögen und Flexibilität entwickelt und deshalb soll es weitergehen.

Um den Baltic Sea Circle als erstes inklusives Projekt der ALL INKLUSIV CREW realisieren zu können, war die Crew auf Unterstützung angewiesen.

Bild: 1. Die ALL INKLUSIV CREW ist wieder in Hamburg gelandet. 7.500 km und zehn Länder in 16 Tagen sind geschafft!

Förderkreis

Der Förderkreis der Evangelischen Stiftung Alsterdorf e.V. ist mit 95 Mitgliedern eine Konstante in der Unterstützung der Evangelischen Stiftung Alsterdorf. Das Kuratorium, das sich ehrenamtlich engagiert, zählt zum Ende des Jahres 2018 12 Personen aus Wirtschaft und Gesellschaft. Für das ehrenamtliche Engagement sowohl des Vorstands als auch des Kuratoriums bedanken wir uns an dieser Stelle ganz ausdrücklich. Sie sind ein wertvoller und wichtiger Impulsgeber für den Förderkreis und damit für die Evangelische Stiftung Alsterdorf.

Neben der Unterstützung bei der Durchsetzung gesellschaftlicher Anliegen der Evangelischen Stiftung Alsterdorf wird durch den Förderkreis das Netzwerk der Stiftung relevant erweitert.

Im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe Stadtgespräche lud der Förderkreis mit dem Thema »Hamburg barrierefrei – Zukunft oder Illusion?« in die Wirtschaftskanzlei MÖHRLE HAPP LUTHER ein. Auf dem Podium diskutierte der »Hamburger Abendblatt«-Autor Peter Wenig mit Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing, Prof. Bernd Kritzmann von der HafenCity Universität, Architektin und Paralympics-Sportlerin Sylvia Pille-Steppat sowie mit dem Vorstandsvorsitzenden der Ev. Stiftung Alsterdorf, Prof. Hanns-Stephan Haas, wie im Rahmen der Stadtplanung in Hamburg Neubauvorhaben, aber auch gewachsene Quartiere barrierefrei gestaltet werden können.

Zum Oktober 2018 ist der Förderkreis mit einem eigenen Webauftritt unter der Adresse www.förderkreis-alsterdorf.de online gegangen.

Im November begrüßte der Förderkreis zum dritten Mal seine Gäste zu einem stimmungsvollen Benefizabend im Spiegelsaal des Museums für Kunst und Gewerbe. Charmant und gleichzeitig informativ führte die ARD-Moderatorin Juliane Möcklinghoff durch den bunten Abend. Eingerahmt wurde er von Darbietungen der »jungen norddeutschen philharmonie« und der Band »Turiazz« von barner 16. Pieter Wasmuth, Kuratoriumsmitglied und Generalbevollmächtigter der Vattenfall GmbH für Hamburg und Norddeutschland, selbst passionierter Auktionsbesucher, führte kurzweilig und humorvoll durch die Auktion. Viele außergewöhnliche und interessante Preise wurden versteigert. Der Erlös dieses Abends kommt dem Projekt »inklusiver Handwerkerhof« der Evangelischen Stiftung Alsterdorf zugute.

Im Jahr 2018 konnte durch die Aktivitäten des Förderkreises Spenden in Höhe von rund 30.000 Euro zugunsten des Aufbaus eines innovativen inklusiven Handwerkerhofes eingeworben werden. 80 Menschen mit Handicap erhalten die Chance, Gewerke übergreifend in der Siebdruck-Werkstatt, Töpferei, Stuhlflechterei und der Kerzenwerkstatt unter einem Dach kunsthandwerklich zusammen zu arbeiten.

Der Förderkreis konnte 2018 ein Jahresergebnis in Höhe von rund 43.500 Euro erreichen. Ohne die umfangreiche, engagierte und kontinuierliche Unterstützung aller Mitglieder und Spender, des Vorstands und des Kuratoriums des Förderkreises wäre dieses Ergebnis nicht möglich gewesen. Wir danken allen sehr herzlich für ihr Engagement.

Bild: Ein stimmungsvoller Benefizabend im Spiegelsaal des Museums für Kunst und Gewerbe des Förderkreises der Evangelischen Stiftung Alsterdorf e.V.

Finanzbericht

I. Allgemeine Angaben und Erläuterungen

Der Spendenbereich ist ein Teilbereich der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, Hamburg, ohne eigene Rechtspersönlichkeit.

Die der Geschäftstätigkeit des Teilbereichs zuzuordnenden Vermögensgegenstände und Schulden werden abgegrenzt. Die laufenden Geschäftsvorfälle, Vermögensgegenstände, Schulden und sachgerechten Abgrenzungen werden in zwei separaten Buchungskreisen der Stiftung geführt. Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen dem Teilbereich und der Stiftung werden als Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Erträge und Aufwendungen erfasst.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die Bilanz und die Mehr-Sparten-Rechnung können unter Downloads eingesehen werden.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze wurden analog zum HGB und den Regelungen des IDW RS HFA 21 durchgeführt.

III. Erläuterungen zur Bilanz

1. Anlagevermögen

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens ist dem beigefügten Anlagenspiegel zu entnehmen.

2. Eigenkapital

Das festgesetzte Kapital hat sich aufgrund einer Zustiftung in Höhe von 100,00 Euro auf 1.082.837,82 Euro erhöht.

3. Sonderposten

Der Sonderposten für noch nicht aufwandswirksam verwendete Spenden hat sich aufgrund von Eingängen des Jahres in Höhe von 812.961,62 Euro und Verwendungen in Höhe von 771.277,35 Euro von 1.247.342,80 Euro auf 1.289.027,07 Euro erhöht.

4. Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von insgesamt 60.228,54 Euro (Vj.: 41.003.98 Euro) betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für Personalansprüche (51.373,05 Euro, Vj.: 35.938,73 Euro), ausstehende Rechnungen (6.331,04 Euro, Vj.: 2.638,48 Euro) und Jahresabschluss (1.949,22 Euro, Vj.: 1.949,22 Euro).

5. Verbindlichkeiten

Alle Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Laufzeit von bis zu einem Jahr.

Die Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen betreffen Lieferungen und Leistungen.

Bild: Turijazz von barner16 beim stimmungsvollen Benefizabend im Museum für Kunst und Gewerbe, zu dem der Förderkreis eingeladen hatte

Abschlussbemerkungen

Die Evangelische Stiftung Alsterdorf ist nach der Anlage zum Körperschaftsteuerbescheid des Finanzamtes Hamburg-Nord vom 30.08.2018, Steuernummer 17/409/00559, als ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten kirchlichen, mildtätigen und gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt.

Die Evangelische Stiftung Alsterdorf zahlt weder an festangestellte Mitarbeitende noch an Dienstleister erfolgsabhängige Provisionen.

Die Evangelische Stiftung Alsterdorf ist Mitglied im Deutschen Spendenrat e. V. und garantiert damit, dass alle Spendengelder bestimmungsgemäß und sachgerecht verwendet werden.

Der Jahresabschluss des Teilbereiches Spenden der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Mehr-Sparten-Rechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2018, wurde von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Die Evangelische Stiftung Alsterdorf ist Mitglied im
Deutschen Spendenrat e. V.
Deutscher Spendenrat

Bild: Die Schülerinnen und Schüler der Bugenhagenschulen in Alsterdorf freuen sich über die barrierefreie Umgestaltung des Schulhofs mit großartigem Kletterturm – hier wird jedes Kind zum Klettermax

Transparenz & Zertifikat

Allgemeine Angaben

Als Mitglied des Deutschen Spendenrates bekennt sich die Evangelische Stiftung Alsterdorf zu Transparenz und ethischen Grundsätzen im Spendenwesen und erklärt mit der Selbstverpflichtungserklärung, dass den Grundsätzen des Deutschen Spendenrates entsprochen wurde.

Die Evangelische Stiftung Alsterdorf verpflichtet sich,

  • nicht mit Geschenken, Vergünstigungen oder Vorteilen zu werben, die inhaltlich oder im finanziellen Aufwand nicht dem Satzungszweck entsprechen,
  • nur in angemessener Form zu werben,
  • den Verbraucherschutz in jeder Hinsicht zu achten,
  • den Schutz der Spenderadressen zu respektieren,
  • sich mit Buchführung und Jahresabschluss nach den Grundsätzen des Institutes der Wirtschaftsprüfer (IdW) prüfen zu lassen,
  • jährlich einen Bericht zu veröffentlichen, u. a. zu Erträgen/Aufwendungen und projektgebundenen Spenden,
  • jährlich den Wirtschaftsprüfer im Rahmen einer erweiterten Prüfung hinsichtlich unserer Einhaltung der Grundsätze des Deutschen Spendenrates e. V. zu beauftragen, soweit es die Rechnungslegung betrifft.

  • Vollständige Selbstverpflichtungserklärung im Wortlaut (pdf) *

Personal- und Vergütungsstruktur des Bereichs Spende

Im Bereich Spenden wurden 6,3 Vollkräfte im Jahr 2018 beschäftigt. Die Vergütung im Bereich Spenden unserer Stiftung erfolgt nach dem KTD. Es werden keine Provisionen oder Erfolgsbeteiligungen für die Einwerbung von Spenden gezahlt.

Spendenzertifikat für die Evangelische Stiftung Alsterdorf

Die Evangelische Stiftung Alsterdorf ist langjähriges Mitglied im Deutschen Spendenrat e. V., der sich gemeinsam mit den ihm angehörenden Spenden sammelnden Organisationen das Ziel gesetzt hat, die ethischen Grundsätze im Spendenwesen in Deutschland zu wahren und zu fördern sowie den ordnungsgemäßen, treuhänderischen Umgang mit Spendengeldern durch freiwillige Selbstkontrolle gemäß seinen Grundsätzen sicherzustellen.

Denn wer spendet, will sich sicher sein: Die Hilfe kommt an. Jahr für Jahr schenken unsere Spender uns großes Vertrauen. Und das nicht ohne Grund. Wir setzen Ihre Spende effizient ein und berichten darüber transparent. Das bestätigen auch unabhängige Prüfer.

Die Einhaltung dieser Grundsätze wurde von einer unabhängigen Wirtschaftsprüfergesellschaft im Auftrag des Vorstands des Deutschen Spendenrates geprüft und hat zu keinen Beanstandungen geführt.

Der Evangelischen Stiftung Alsterdorf wurde als Zeichen dafür das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrates e. V. verliehen. Es belegt, dass unsere Stiftung mit den anvertrauten Spenden verantwortungsvoll und transparent umgeht.

Geprüfte Transparenz - Deutscher Spendenrat

Das Spendenzertifikat können nur Mitglieder des Deutschen Spendenrates erhalten. Der Vergabe geht ein mehrstufiges Verfahren voraus. Die Kriterien für die Vergabe des Spendenzertifikats orientieren sich an den Grundsätzen des Deutschen Spendenrates. Das Besondere an dem Prüfverfahren ist, dass unabhängige Wirtschaftsprüfer die Einhaltung der strengen Transparenz-Kriterien des Deutschen Spendenrates überprüfen.

Die Evangelische Stiftung Alsterdorf bestätigt mit der Verwendung dieses Zertifikats nach bestem Wissen und Gewissen den ordnungsgemäßen, treuhänderischen und verantwortungsvollen Umgang mit Spendengeldern. Sie wird auch weiterhin die Satzung mit den Grundsätzen nebst Anlagen und die Selbstverpflichtung des Deutschen Spendenrates e. V. beachten und einhalten.

* Sie benötigen zur Ansicht einen Adobe Acrobat Reader, den Sie hier kostenlos herunterladen können.

Bild: Mit der Natur leben und arbeiten – Tagesförderung der alstergärtner in Bergedorf

Bild: Freundlicher Service und die einladende Atmosphäre machen das inklusive Restaurant Haus5 zu einem beliebten Restaurant

Impressum

Herausgeber

Vorstand der Evangelischen Stiftung Alsterdorf
Prof. Dr. Hanns-Stephan Haas (Vors.)
Ulrich Scheibel
Hanne Stiefvater
Dr. Thilo von Trott

Redaktion

Sascha Leirich, Kreativkombüse
Imke Spannuth

Adresse

Alsterdorfer Markt 4
22297 Hamburg-Alsterdorf
Telefon 0 40.50 77 39 31
Fax 0 40.50 77 41 22
s.wegner@alsterdorf.de
www.alsterdorf.de

Konzept, Gestaltung

Gestaltung: Andreas Homann, MedienM lange
Programmierung: Liquidmedia web & print
Umsetzung: Ingo Siegmund

Fotografie

Lili Nahapetian
Heike Ross
Arndt Streckwall
tohus gGmbH

Lektorat

Bernd Kuschmann

Inhaltlich Verantwortliche gemäß § 10 Absatz 3 MDStV

Güde Lassen-Damaschke

Bild: Die ALL INKLUSIV CREW unterwegs auf ihrem Baltic Sea Circle im Frühsommer 2018