Editorial

Das Jahr 2020 war ab dem Frühjahr geprägt durch den Umgang mit der Covid-19-Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung. Massive Einschnitte im Alltag waren und sind teilweise noch heute die Folge. Das betrifft insbesondere diejenigen Menschen besonders hart, die aufgrund einer geistigen oder körperlichen Behinderung oder aber einer sozialen Benachteiligung auf Assistenz, feste Strukturen und individuelle Förderung angewiesen sind. Viele von ihnen gehören darüber hinaus aufgrund einer Vorerkrankung zur Hochrisikogruppe.

Wir als Evangelische Stiftung Alsterdorf standen und stehen in diesen Zeiten vor enormen Herausforderungen. Der Spagat zwischen Schutz und Assistenz, zwischen Vorbeugung und Versorgung, zwischen Veränderung und Verlässlichkeit hat uns mit Beginn der Pandemie stark gefordert. Doch die Herausforderungen haben uns angespornt, Angebote und Lösungen zu entwickeln, die wir vorher weder gemacht noch gedacht haben. Viele davon digital. Einige aber auch analog. Mit anderen Worten: Wir haben die Chancen genutzt, um Menschen mit unterschiedlichem Assistenzbedarf trotz der besonders fordernden Umstände bestmöglich zur Seite zu stehen. Darüber schreiben wir in diesem Spendenbericht – seien Sie gespannt!

Die Unterstützung, die wir von Ihnen, unseren Spender*innen, erfahren haben, ist außergewöhnlich! Unser eigens eingerichteter Corona-Hilfsfonds wurde äußerst positiv aufgenommen – und wir wurden durch die Gelder in die Lage versetzt, bestmöglich zu schützen und zu unterstützen. Für uns waren die eingegangenen Spenden in dieser besonderen Zeit zudem ein großartiges Signal, dass die Relevanz unserer Stiftungsarbeit erkannt und wertgeschätzt wird. Dafür sind wir äußerst dankbar! Dankbar sind wir auch für unsere wunderbaren Mitarbeiter*innen, die im Jahr 2020 über sich hinausgewachsen sind – strukturell, pädagogisch, organisatorisch.

Vielleicht ist unser Handeln auch etwas mit dem Titel „The Times They Are A-Changin’“ von Bob Dylan vergleichbar: Wir begreifen es weiterhin als Chance, uns in herausfordernden Zeiten wie diesen kontinuierlich zu verbessern. Ihre großzügigen Hilfen machen es möglich!

Ihr
Dr. Thilo von Trott

Bild: DigiContact – Videoassistenz für alle

Spendeneinnahmen

Mehr als 3,7 Millionen Euro zugunsten der Evangelischen Stiftung Alsterdorf

In großer Verbundenheit haben viele Spender*innen auch im Jahr der Pandemie die Arbeit der Evangelischen Stiftung Alsterdorf unterstützt und uns in der Arbeit begleitet. Zahlreiche von ihnen tun dies bereits seit vielen Jahren oder gar Jahrzehnten, was uns mit großer Dankbarkeit erfüllt. Das Vertrauen unserer Freunde und Förderer stärkt uns und nimmt uns gleichzeitig in die Pflicht, äußerst gewissenhaft mit den Spenden umzugehen und über ihre Verwendung zu berichten.

Dank des wertvollen Engagements unserer Unterstützer*innen konnten wir im Teilbereich Spenden ein überaus beeindruckendes Ergebnis an Spenden von insgesamt 3.783.811 Euro verzeichnen, die wir im Jahr 2020 zugunsten der Arbeit unserer Stiftung entgegennehmen konnten.

Darin enthalten sind Zuwendungen in Höhe von insgesamt 577.018 Euro, die uns als Erbschaft oder in Form von Vermächtnissen zugedacht wurden. Nachlässe zugunsten der Evangelischen Stiftung Alsterdorf sind ein besonderes Zeichen des Vertrauens und eine sehr nachhaltige Unterstützung. Wir sind daher den Menschen sehr dankbar, die über ihren Tod hinaus in großzügigster Weise mit unserer Stiftung verbunden sind.

Darüber hinaus konnten in den Tochtergesellschaften der Evangelischen Stiftung Alsterdorf Zuwendungen von Stiftungen und von Aktion Mensch in Höhe von zusätzlichen 468.305 Euro eingeworben werden – ein weiterer wichtiger Beitrag zur Förderung der chancengleichen Teilhabe in unserer Gesellschaft.

Viele Menschen unterstützen die Stiftung auch in Form von Sachspenden, wie beispielsweise in Form von Bekleidung, Schuhen oder auch Büchern. Darüber hinaus gehen für die Briefmarkenstelle Alsterdorf regelmäßig viele Tausend Briefmarkenspenden bei uns ein, die sortiert und für den Verkauf aufbereitet werden. Mit der Corona-Pandemie konnten wir uns im Jahr 2020 an einem deutlich höheren Umsatz in der Briefmarkenstelle erfreuen, dessen Erlös der Freizeitgestaltung von Menschen mit Behinderung zugutekommt.

814.625 Euro der eingenommenen Spenden waren freie Spenden, 2.969.186 Euro wurden zweckgebunden für die folgenden Bereiche der Stiftung eingeworben:

Bereich Euro
Assistenzbereiche 195.726
Werkstätten und Tagesförderung von alsterarbeit 184.123
Medizinische Gesellschaften 230.118
Rumänienhilfe 92.404
Bildung 166.432
Sport und Inklusion 829.692
Sozialraumentwicklung 823.979
Kirche und Soziales 153.712
Psychologische Betreuung 42.865
Sonstige 250.135
Gesamt 2.969.186

Mit unseren Spendenbriefen haben wir unseren Spender*innen auch im Jahr 2020 regelmäßig Einblick in die Arbeit unserer Stiftung gegeben. Dabei informieren wir nicht nur über aktuelle Projekte und Vorhaben, sondern geben zugleich auch einen Überblick über unsere Arbeit und den Einsatz von Spendengeldern. Auch im Jahr der Pandemie erreichten uns als Reaktion auf diese Anschreiben viele unserer Spenden.

Seit 2019 setzen wir uns mit unserer Initiative „Stark für Hamburg“ gemeinsam mit Unternehmen in besonderer Art und Weise für benachteiligte Kinder und Jugendliche in Hamburg ein. „Stark für Hamburg“ möchte einen Beitrag für eine Gesellschaft leisten, in der alle gleich gute Bildungs- und Entwicklungschancen haben. Auch in Zeiten von Corona konnten wir mit Unterstützung unserer starken Partner*innen helfen und so dazu beitragen, Kindern und Jugendlichen eine bessere Teilhabe an Bildungs- und Bewegungsangeboten, an kindgerechten Freizeitangeboten sowie an optimalen medizinischen und therapeutischen Betreuungsmaßnahmen zu ermöglichen.

Mit unserem Spendenlauf „Stark für Hamburg“ konnte darüber hinaus im letzten Jahr ein besonderes Zeichen des Zusammenhaltes und des Engagements in Zeiten von Corona gesetzt werden: Über 500 laufbegeisterte Hamburger*innen und Mitarbeitende von 15 Unternehmen gingen vom 8. Juni bis zum 15. Juni 2020 auf eine jeweils selbst gesteckte Strecke und erliefen gemeinsam 8.000 km und damit 18.000 Euro für den guten Zweck. Hierbei konnten wir auch neue Unternehmen für die Arbeit der Stiftung Alsterdorf als Förderer gewinnen. Unterstützt wurden wir außerdem von zahlreichen prominenten Botschafter*innen und Influencer*innen sowie von unseren Kooperationspartner*innen.

Regelmäßige Spenden erleichtern uns die langfristige Planung und Finanzierung von Projekten. Aus diesem Grund wurden unsere Spender*innen auch im Jahr 2020 angerufen und gefragt, ob sie eine Einzugsermächtigung erteilen möchten. Zugleich wurden sie hierbei über aktuelle Projekte und Vorhaben der Stiftung in Zeiten der Corona-Pandemie informiert.

Wie wir Ihre Spenden einsetzen

Im Jahr 2020 haben wir 4.546.566 Euro an zweckgebundenen Spendenmitteln wirksam eingesetzt. Diese teilen sich wie folgt auf die verschiedenen Bereiche der Stiftung auf:

Bereich Euro
Assistenzbereiche 89.681
Werkstätten und Tagesförderung von alsterarbeit 105.921
Medizinische Gesellschaften 2.829.528
Rumänienhilfe 63.155
Bildung 71.478
Sport und Inklusion 362.950
Sozialraumentwicklung 785.210
Kirche und Soziales 58.104
Psychologische Betreuung 39.011
Corona-Hilfen 120.855
Sonstige 20.673
Gesamt 4.546.566

Die nicht zweckgebundenen Spenden wurden in entsprechendem Umfang für Bildung, therapeutische Maßnahmen, Inklusion im Sport und den Hilfsfonds zur Deckung kurzfristiger Finanzierungsbedarfe verschiedener Projekte sowie für Einzel- und Freizeitförderung von Klient*innen verwendet.

Nicht alle Spendengelder können noch im gleichen Jahr der Einwerbung eingesetzt werden. Einige längerfristig angelegte große Projekte der Stiftung erstrecken sich auf einen Umsetzungszeitraum von mehreren Monaten oder auch Jahren. Das bedeutet, dass nicht alle Spendenmittel sofort in die Umsetzung fließen können, sondern je nach Projektfortschritt über einen bestimmten Zeitraum eingesetzt werden.

Bild: Gartenprojekt in der Rothestraße: Gießen und Geduld statt Corona-Alltag

Projekte (Auswahl)

Corona-Pandemie: Herausforderungen und Lösungen – ohne Blaupause!

Jeder Tag eine neue Herausforderung – so lässt sich das Jahr 2020 am besten zusammenfassen. Die Corona-Pandemie hat zu tiefgreifenden Veränderungen in unserer täglichen Arbeit mit und für unsere Klient*innen geführt – und auch ihnen einiges abverlangt: Werkstätten wurden geschlossen, tagesstrukturierte Angebote mussten vielerorts eingestellt werden, die Klient*innen waren plötzlich nur noch zu Hause, die persönliche Betreuung und soziale Kontakte wurden reduziert, medizinische und psychologische Versorgungsleistungen wurden erschwert, unser Krankenhaus musste sich auf erhebliche Mehrbelastungen einstellen – um nur einige Beispiele zu nennen, die uns gemeinsam täglich gefordert haben.

Darüber hinaus galt es, so wenig Zeit wie möglich zu verlieren. Grundlegende Entscheidungen mussten schnell getroffen, neue Strukturen ohne Zeitverlust umgesetzt und offene Fragen zügig beantwortet werden. Das erfordert ein hohes Maß an Organisation, Disziplin und Weitblick. Hinzu kamen die behördlichen Verordnungen hinsichtlich der Hygiene- und Schutzmaßnahmen, die für eine Einrichtung wie die Ev. Stiftung Alsterdorf besonders herausfordernd sind. Und für viele unserer Klient*innen besonders schwer zu greifen. Für alle Maßnahmen galt: Es gab keine Blaupause!

Viele Herausforderungen konnten wir durch digitale Angebote lösen. Was im ersten Moment für eine Einrichtung wie die unsere widersprüchlich und ungeeignet erschien, entpuppte sich im Laufe der Umsetzung vielerorts als praktikabel und echter Mehrwert. Die Digitalisierung bietet neue und ergänzende Möglichkeiten – ohne dass dadurch Mitarbeiter*innen eingespart werden. Sie hilft uns dabei, trotz Distanz eine visuelle Nähe aufzubauen, zusätzliche, verlässliche Angebote aufrechtzuerhalten und rund um die Uhr persönlich erreichbar zu sein. Daher werden wir auch nach der Pandemie einige ausgewählte digitale Angebote zusätzlich zu unserer „analogen“ Arbeit beibehalten – und somit ein noch verlässlicherer Partner sein.

Ob analoge Angebote oder digitale Teilhabe für alle – möglich wurden viele Lösungen insbesondere durch den Erfolg des Corona-Hilfsfonds, den wir frühzeitig eingerichtet haben. Mehr als 290.700 Euro haben wir anlässlich der Corona-Pandemie im Jahr 2020 erhalten. Ohne die großzügigen Zuwendungen unserer Förder*innen und Spender*innen hätten wir weder alle notwendigen Gesundheitsvorkehrungen noch die Betreuungsmaßnahmen finanzieren können, da wir als gemeinnütziger Träger keine Möglichkeiten haben, auf größere Rücklagen zuzugreifen. Doch mit Ihrer Hilfe konnten wir handeln!

Aber lesen Sie selbst:

DigiContact – Videoassistenz für alle: So nah kann digital sein!

Für Menschen mit geistigen Behinderungen stellen Veränderungen eine ganz besondere Herausforderung dar: Sie führen zu Verunsicherung, Stress und oftmals zu großer Angst. Mit Beginn der Corona-Pandemie mussten zudem die persönlichen Kontakte zu Assistent*innen, der Familie und anderen vertrauten Personen minimiert werden. Wichtiger Halt und Zuwendung gingen in der Folge verloren, an vielen Stellen kam es zu psychischen Krisen.

Was also tun? Die Digitalisierung unserer Assistenzangebote war die logische Konsequenz – und führte zu dem, was wir „DigiContact“ nennen. Mit der Anschaffung von iPads und der Einführung der DigiContact-App haben wir eine smarte Möglichkeit geschaffen, dass Klient*innen einfach und flexibel mit persönlichen Assistent*innen, Therapeut*innen und Angehörigen auch während der geltenden Kontaktbeschränkungen kommunizieren können – regelmäßig und in Notsituationen.

Die genutzte Software ist sehr reduziert und somit auf die Bedürfnisse von Menschen mit geistiger Behinderung ausgerichtet. Schnell haben sich die Klient*innen mit der Handhabung der Tablets zurechtgefunden und sind begeistert von dieser neuen Möglichkeit der Kommunikation. Neben der digitalen Assistenz, die wir als Ergänzung zur persönlichen Assistenz betrachten und die in Zeiten der Pandemie als wichtige Säule zur Aufrechterhaltung von Kontakten sowie zur Vermeidung psychischer Krisen fungiert, haben viele Klient*innen den Mehrwert der digitalen Endgeräte erkannt und nicht nur als Kommunikationsmittel, sondern auch zum Entertainment genutzt.

Das Feedback unserer Klient*innen war so positiv, dass wir DigiContact kontinuierlich ausgeweitet haben. Dank Ihrer großzügigen Spenden werden wir dieses Angebot auch weiterhin optimieren – von Endgeräten mit spezieller Software für Menschen mit Behinderung über zusätzliche Projekt-Mitarbeiter*innen bis hin zu weiteren digitalen Innovationen. Denn auch in Zukunft wollen wir diese Form der Unterstützung als zusätzliche Alternative zur persönlichen Assistenz aufrechterhalten. So können wir – nicht nur in Krisensituationen – die Selbstständigkeit und psychische Gesundheit stärken sowie der sozialen Isolation vorbeugen. Und wir fördern zudem die digitale Teilhabe von Menschen mit Behinderung.

Videosprechstunde im SIMI: Nachhaltige Verbesserung der medizinischen Versorgung von Menschen mit komplexen Behinderungen

Das Sengelmann Institut für Medizin und Inklusion (SIMI) am Ev. Krankenhaus Alsterdorf ist ein 2015 gegründetes Medizinisches Zentrum für erwachsene Menschen mit komplexen Behinderungen. Von dem interdisziplinären Team aus 13 unterschiedlichen medizinischen Fachrichtungen profitieren insbesondere Menschen, die viel Zeit für die Behandlung benötigen. Deren Krankheitsbilder sind komplex, spezialisiertes Wissen ist erforderlich. Darüber hinaus können Patient*innen mit geistiger Behinderung oftmals ihre Beschwerden nicht äußern – Erfahrung, Ruhe und Geduld sind für die Diagnose und eine Behandlung unabdingbar.

Und dann kam die Corona-Pandemie. Sie führte zu Ansteckungsängsten und strengen Kontaktbeschränkungen. Mit dem Resultat, dass Patient*innen, Angehörige und Betreuer*innen einen Besuch im SIMI mieden, aber dennoch viele Fragen hatten. Bereits im April 2020 haben wir daher im SIMI eine Videosprechstunde für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige und Betreuer*innen eingerichtet.

Durch unsere Videosprechstunde bleiben Patient*innen mit Ärzt*innen in regelmäßigem Kontakt und müssen nicht jedes Mal persönlich in der Praxis erscheinen. Auch Betreuer*innen und Angehörige können auf diesem Weg fachärztliche Beratung in Anspruch nehmen. Beispielsweise wenn es darum geht, zu entscheiden, ob die Patient*innen aufgrund von Vorerkrankungen (z. B. Epilepsie) geimpft werden können. In einigen Fällen ist sogar eine Diagnose per Videosprechstunde möglich.

Zu den Schwerpunkten der Videosprechstunde zählen die Weiterführung der bisherigen Behandlung, fachärztliche und psychologische Betreuung sowie der Zugang für neue Patient*innen. So können eine mögliche Verschleppung oder gar eine Verschlimmerung von Krankheiten verhindert und – durch eine rechtzeitige und präventive Behandlung – eine Einlieferung in die Notaufnahme oftmals vermieden werden. Zudem können Menschen mit Behinderungen, die im ländlichen Raum leben, über diese Plattform ohne lange Anfahrt eine wertvolle medizinische Begleitung erfahren. Und Patient*innen, die bislang von der Versorgung abgeschnitten waren, erhalten nun einen Zugang.

Mit anderen Worten: Wir haben umgehend reagiert! Die notwendige Ausstattung an Hard- und Software, deren Implementierung und die Schulung der Mitarbeiter*innen wurden aus Eigenmitteln – und dank der Unterstützung der NDR-Aktion „Hand in Hand für Norddeutschland“ gedeckt.

Während die Finanzierung der Videosprechstunden mit Bestandspatient*innen durch die Ärzt*innen über die Krankenkassen gesichert ist, mussten wir für die Beratungen von Angehörigen und Betreuer*innen jedoch Spendenmittel einwerben. Dank der großzügigen Unterstützung unserer Spender*innen ist die Versorgung bis Ende 2021 gesichert! Anders sieht die Situation hingegen aus bei der Videosprechstunde für Neu-patient*innen, die bisher von der medizinischen Versorgung abgeschnitten waren: Hier benötigen wir dringend weitere Spendenmittel. Denn auch Neupatient*innen soll die Videosprechstunde künftig ermöglicht werden. Dafür machen wir uns stark!

Bewegung in Corona-Zeiten: Balkon-Fitness für alle und Videoübungen für jede*n

Die massiven Kontaktbeschränkungen während der Corona-Pandemie führten auch zur Absage sämtlicher Sportaktivitäten. Aber gerade in Zeiten der Pandemie sind Sport und Bewegung wichtig und wertvoll. Und da Sport in Gemeinschaft am schönsten ist, haben die Mitarbeiter*innen des Bereichs „Sport und Inklusion“ und des Projektes BiQ (Beteiligung im Quartier) – Inklusiv beteiligen einen ebenso pfiffigen wie sportlichen Lichtblick geschaffen: „Balkon-Fitness“ in den Alsterdorfer Gärten! Nach dem Motto „Wenn man nicht zum Sport kommen darf, muss der Sport zu einem kommen“. Hier hatten die Bewohner*innen der Alsterdorfer Gärten die Möglichkeit, regelmäßig sportliche Abwechslung in ihren Corona-Alltag zu bringen.

Einmal die Woche kommen eine Fitnesstrainerin vom Inklusions-Sport-Verein Alsterdorf (ISV) und eine befreundete Trainerin in den Innenhof der Alsterdorfer Gärten und führen dort niedrigschwellige Übungen vor, die von den Bewohner*innen auf dem Balkon oder in der Wohnung nachgemacht werden können – ohne sich dabei in die Nähe von anderen begeben zu müssen. Anfangs noch recht verhalten angenommen, hat sich „Balkon-Fitness“ innerhalb kurzer Zeit als gemeinschaftliches Sportereignis etabliert, das Kindern und Erwachsenen gleichermaßen Freude bereitet – auch unabhängig von einer Behinderung.

Wo Sport in Gemeinschaft nicht möglich ist, muss man sich eben anders helfen. Das hat sich auch unser Mitarbeiter mit Down-Syndrom im Bereich Sport und Inklusion gedacht – und sich etwas Besonderes ausgedacht. Wie bei unzähligen anderen Angestellten war auch für ihn die Arbeit im Homeoffice angesagt, alle Sportkurse waren abgesagt. Was in so einer Situation also tun? Nun, er hat in seiner Wohnung Platz geschaffen, hat sich seine Handykamera gegriffen und Sportvideos gedreht. Hierfür überlegte er sich passende Übungen – mal mehr und mal weniger schwer – auf Augenhöhe zwischen Trainer und Zielgruppe, die von vielen Menschen leicht zu Hause nachgemacht werden können. Inklusive Motivation! Die gedrehten Videos laden übrigens auch weiterhin zu sportlichen Aktivitäten auf seinem YouTube-Kanal ein: https://www.sport-alsterdorf.de/fitness-mit-timo/

KinderWohnen Heidkoppel: Chancen ergreifen – Verbundenheit herstellen

Ob Krankheit, psychische Probleme oder Lebenskrise – wenn Eltern aufgrund persönlicher Krisen Unterstützung benötigen, finden deren Kinder im KinderWohnen ein Zuhause auf Zeit. Wir geben ihnen Geborgenheit, Verlässlichkeit und Förderung. Sieben Mädchen und Jungen im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren leben derzeit zusammen in einem Einfamilienhaus in Hamburg-Rahlstedt, das ganz auf die Kinder zugeschnitten ist. Um das gemeinsame Lernen, Spielen sowie um die Organisation des Alltags kümmern sich acht feste Fachkräfte.

Wenn die gewohnten Tagesabläufe, die soziale Interaktion mit der Familie, der Schule oder im Sportverein plötzlich entfallen, drohen Verunsicherung und zum Beispiel Verlust- oder Existenzängste. Für uns eine ganz besondere Herausforderung, die Lebensqualität trotz der Corona-Pandemie so gut wie möglich zu erhalten. Kreidemalen, Trampolinspringen, Sport-, Garten- und Gesellschaftsspiele brachten Abwechslung in den Corona-Alltag. An die Stelle der persönlichen Besuchstermine mit den Eltern mussten Telefonate und Videochats treten. Zu diesem Zweck haben wir kurzfristig zusätzliche Handys angeschafft, um dem verstärkten Bedürfnis an regelmäßigen Kontakten zur Familie Rechnung zu tragen. Da die Anschaffung der Handys nicht regelfinanziert ist, haben wir uns sehr über entsprechende Spenden gefreut.

Leider fehlt es aber seit Corona noch an manchen anderen Dingen, die ergänzend über Spenden finanziert wurden. Beispielsweise wurden dringend Laptops für das Homeschooling benötigt. Diese wurden uns von Hamburger Unternehmen unbürokratisch und schnell frühzeitig gespendet. Die dringend erforderliche IT-Ausstattung war auch deshalb so wichtig, da die Kids im KinderWohnen aufgrund ihres erhöhten Förderbedarfs eine deutlich intensivere schulische Begleitung benötigen.

Dennoch erwachsen aus den Herausforderungen auch Chancen für einen Alltag nach Corona: Der Zusammenhalt als Gruppe ist stärker geworden und hat alle Beteiligten auf eine andere Form einander nähergebracht. Das verbindet und wird bleiben!

Gartenprojekt in der Rothestraße: Gießen und Geduld statt Corona-Alltag!

Die Corona-Pandemie bremste uns alle aus. Viele Aktivitäten fielen weg und hinterließen Lücken im Alltag. Kontaktbeschränkungen und Besuchsverbote ließen wenig soziale Interaktion zu und auch die Tagesförder- und Werkstätten waren nicht geöffnet.

Umso schöner, wenn man einen Garten hat – und dazu eine passende Idee. Und so entstand im herrlichen Hinterhofgarten des Wohnangebots Rothestraße in Hamburg-Ottensen ein neues Gemüsebeet. Mit Begeisterung sind seitdem einige Klient*innen und Assistent*innen der Hausgemeinschaft dabei: Gemeinsam wurden Weidenruten gekürzt, Gemüsepflänzchen gesetzt und das kleine Erdbeerfeld umzäunt. Jetzt nur noch regelmäßig gießen, die Beete pflegen, Geduld haben und die Ernte einfahren.

Ihre Spenden haben dies möglich gemacht!

Einzelbegleitungen: In Krisenzeiten unverzichtbar!

Doch dann kam alles anders ... so wie bei Johanna Ost*: Die 26-jährige Frau mit Trisomie 21 – auch „Down-Syndrom“ genannt – wollte eigentlich nach überstandenem psychiatrischen Klinikaufenthalt in ein neues, für sie passendes Wohnangebot ziehen und in einer Werkstatt arbeiten. Durch die Corona-Pandemie aber durften die Wohnangebote keine neuen Bewohner*innen aufnehmen, Werkstätten wurden geschlossen. Zudem gehört Johanna aufgrund einer Atemwegsverengung zur Risikogruppe und ist somit ständig auf ihre Mutter angewiesen.

Die neue Situation überforderte Johanna. Sie litt unter Angstzuständen, wurde aufbrausend und war schwer zu alltäglichen Dingen wie Aufstehen oder Zähneputzen zu bewegen. Heimlich schlich sie sich aus der Wohnung und verbrachte die Nacht in einer kleinen Hütte auf einem nahe gelegenen Spielplatz. Frühmorgens ging sie an den einzigen Ort zurück, den sie kannte: nach Hause. „Kompass kaputt“ sind ihre Worte, wenn sie ihre Gefühlswelt in solchen Momenten beschreibt.

Ihrer Mutter Martina war klar, dass ihre Tochter dringend Hilfe braucht, einen Profi an ihrer Seite. Jemanden, der sich mehrere Stunden die Woche ausschließlich um die junge Frau kümmert. Der für sie da ist, ihr zuhört und sie ebenso gezielt wie intensiv pädagogisch unterstützt. Eine Einzelbegleitung.

Doch dafür gibt es leider keine öffentlichen Gelder. Und die Krankenkassen zahlen auch nicht für diese sinnvolle Hilfeleistung. Daher sind wir nicht nur im Fall von Johanna Ost auf die Hilfe unserer Spender*innen angewiesen. Seit der Corona-Pandemie ist der Bedarf an Einzelbegleitungen bei uns in der Ev. Stiftung Alsterdorf erheblich gestiegen.

Und wie wirkungsvoll eine Einzelbegleitung ist, das wissen wir nur zu gut. Eine professionelle Betreuung hilft dabei, sich in Krisensituationen wieder zu stabilisieren. Den „Kompass“ neu zu justieren. Die traumatischen Erlebnisse zu bewältigen und einen Weg aus der Isolation zu finden. Dafür brauchen wir Sie, unsere Spender*innen.

* Name zum Schutz der Personen geändert.

Weitere tolle Projekte waren:

„alsterspectrum“: Inklusive Betriebsstätte zur gegenseitigen Inspiration

Inklusion, Kooperation, Integration – im Businesspark Bahrenfeld konnten wir auf über 4.000 m2 trotz der Pandemie und deren Hürden ein umfangreiches Projekt realisieren, das lange vor Corona geplant wurde und nicht nur viele Arbeitsplätze aus dem kreativen, handwerklichen und kunsthandwerklichen Bereich zusammenführt, sondern auch zur gegenseitigen Inspiration einlädt: das alsterspectrum.

In dieser inklusiven Betriebsstätte wurden unterschiedliche, bereits bestehende Gewerke der alsterarbeit gGmbH vereint, ohne dass sie ihre Eigenständigkeit verlieren: von der Keramikwerkstatt und der Kerzenmanufaktur über den Offset- und Digitaldruck mit Grafik, Laser, Buchbinderei, Post- und Paketversand bis hin zum Büroservice. Zudem haben wir auch interne Serviceleistungen/Arbeitsbereiche wie den Hausservice und das Lager.

In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich gewerbliche Mieter, mit denen bereits ein reger Austausch oder gar Kooperationen stattfinden – beispielsweise mit den Kanzleien oder der Kaffeerösterei. Der Austausch untereinander ist unkompliziert, das Kennenlernen anderer Arbeitsgebiete selbstverständlich. In unserem Laden hier auf dem Gelände werden unsere kunsthandwerklichen Produkte zum Verkauf angeboten. Dabei unterstützen uns die Beschäftigten tatkräftig.

40 Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf aus der Tagesförderung sowie 120 Menschen aus dem Berufsbildungs- und Arbeitsbereich der Werkstatt gehen hier seit Mai 2020 einer regelmäßigen Tätigkeit nach. Mit dem alsterspectrum haben wir eine ganz neue Art der Zusammenarbeit zwischen Menschen mit und ohne Behinderung geschaffen. So haben die Beschäftigten die Möglichkeit, je nach individueller Verfassung zwischen den unterschiedlichen Angeboten zu wechseln, ohne dass der Standort gewechselt werden muss. Zudem entwickeln wir quartiersbezogene Aktivitäten, die das Thema „Inklusives Arbeiten und Leben im Quartier“ für Menschen mit und ohne Handicap in den umliegenden Stadtteilen erlebbar machen.

Um dieses vorbildliche Projekt realisieren zu können, musste die neue integrierte Betriebsstätte umfassend ausgebaut und ausgestattet werden. Die Gesamtkosten hierfür beliefen sich auf rund 500.000 Euro, der Eigenanteil von alsterarbeit betrug 346.000 Euro. Für die restliche Summe in Höhe von 154.000 Euro waren wir auf Spenden angewiesen. Wir sind glücklich und dankbar, dass mit Ihrer großzügigen Hilfe dieses wunderbare Projekt umgesetzt werden konnte! Hamburg ist um ein Stück gelebte Inklusion reicher und die großartigen Leistungen von Menschen mit Behinderung sind sichtbarer geworden!

„Haus5“: Inklusionsunternehmen mit Vorbildcharakter – und mit neuem Garten- und Landschaftsbaubetrieb

Die Haus5 Service gGmbH, ein Tochterunternehmen der alsterarbeit gGmbH, ist eines von derzeit sieben Inklusionsunternehmen in Hamburg – und damit etwas Besonderes. Doch das Haus5 verfügt darüber hinaus über ein Alleinstellungsmerkmal, das es zu einem echten Vorbild macht: Weit mehr als die Hälfte aller Mitarbeiter*innen haben eine anerkannte Schwerbehinderung – damit ist die Quote höher als bei den anderen Inklusionsunternehmen. Hinzu kommen 40 Mitarbeitende aus der Werkstatt für Menschen mit Behinderung, die hier ihren Einzelarbeitsplatz haben.

Bislang bot Haus5 verschiedene Arbeits- und Beschäftigungstätigkeiten in den Bereichen Restaurant, Catering und Gebäudereinigung an. Und diese Tätigkeitsfelder haben wir um einen attraktiven Bereich erweitert: den Garten- und Landschaftsbau, kurz „GaLa Bau“ genannt. Dieser neue inklusive Geschäftsbereich knüpft an die „alstergärtner“ an, die sich mit ihren sechs Standorten eine hervorragende fachliche Reputation in Hamburg erarbeitet haben. Doch die alstergärtner sind eher auf die Pflege von Grün- und Landschaftsflächen ausgerichtet, Gartenbau-Aufträge wie beispielsweise die Anlage von Wegen, Gartenteichen oder größere Erdarbeiten wurden bislang an externe Subunternehmer vergeben. Genau diese Lücke schließt nun GaLa Bau. Dabei liegen die Schwerpunkte auf Gartenbau, -umgestaltung und Neuanlagen sowie in den Wintermonaten auf Winterdienstleistungen einschließlich Schnee- und Eisbeseitigung.

Zehn sozialversicherungspflichtige und tarifentlohnte Arbeitsplätze wurden hier geschaffen. Das Team umfasst zur Hälfte Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen. Sie haben bei GaLa Bau eine Beschäftigung gefunden, die ihren Stärken und persönlichen Interessen entspricht. Das stärkt nicht nur das Selbstwertgefühl, sondern reduziert zudem auch die Arbeitslosenquote dieser Zielgruppe.

In Hamburg-Langenhorn wurden für GaLa Bau geeignete Räumlichkeiten angemietet, die an eine bestehende Betriebsstätte der Muttergesellschaft alsterarbeit angebunden sind. Vorhandene Infrastrukturen können also mitgenutzt werden. Die neuen Räume wurden auf die unterschiedlichen Assistenzbedürfnisse der einzelnen Mitarbeiter*innen angepasst, es wurde ein moderner Fuhrpark angeschafft und in Maschinen und Geräte investiert, die einfach und mit wenig Kraftaufwand – gerade auch für Menschen mit erhöhtem Assistenzbedarf – zu handhaben sind.

Ein Großteil der Investitionskosten konnte durch Aktion Mensch und das Integrationsamt Hamburg gedeckt werden. Dennoch belief sich der Eigenanteil der Anschaffungskosten durch das Haus5 auf etwa 170.000 Euro – davon mussten rund 132.000 Euro durch Spenden aufgebracht werden. Und wir sind sehr glücklich darüber, dass dank der Großzügigkeit unserer Spender*innen bereits viele Aufträge zur Zufriedenheit unserer Kund*innen erledigt werden konnten. In Corona-Zeiten durften Tätigkeiten im Freien weiterhin stattfinden, was für das Team von GaLa Bau ein großes Glück war – zumal Gartenbau-Tätigkeiten gerade während der Pandemie besonders stark nachgefragt waren und sind. Das Wichtigste für uns ist allerdings, dass Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf hier arbeiten und wirken dürfen und durch ihre Tätigkeit bei GaLa Bau so selbstbestimmt wie möglich leben können.

Bild: Einzelbegleitungen: In Krisenzeiten unverzichtbar

Förderkreis

Der Förderkreis der Evangelischen Stiftung Alsterdorf e.V. ist mit 93 Mitgliedern ein wertvoller und aktiver Unterstützer der Evangelischen Stiftung Alsterdorf. Sowohl Privatpersonen als auch zahlreiche Hamburger Unternehmen zählen zu seinen Mitgliedern. Das Kuratorium des Förderkreises besteht aus zwölf Personen. Für das ehrenamtliche Engagement des Kuratoriums und des Vorstands bedanken wir uns an dieser Stelle ausdrücklich. Sie sind ein wichtiger Impulsgeber und Türöffner für unsere Arbeit.

Satzungsgemäß unterstützt der Förderkreis sowohl ideell als auch materiell die Arbeit der Evangelischen Stiftung Alsterdorf. Dies wird u. a. mittels verschiedener Veranstaltungsformate verwirklicht, die für die gesellschaftlichen Anliegen der Evangelischen Stiftung Alsterdorf sensibilisieren und zur Netzwerkerweiterung der Stiftung beitragen.

Die Veranstaltungsreihe „Stadtgespräche“ ist ein solches Format, das 2020 bereits zum zwölften Mal durchgeführt wurde und das auf Themenvermittlung und Vernetzung ausgerichtet ist. Trotz Corona-Pandemie und der damit einhergehenden starken Einschränkungen wurde das Stadtgespräch am 24. September 2020 zum Thema „Global Active City inklusive? Inklusiver Sport als gesellschaftlicher Auftrag!“ erneut erfolgreich durchgeführt. Neben dem Vorstandsmitglied der Ev. Stiftung Alsterdorf Dr. Thilo von Trott bereicherten das Podium Rando Aust, Vorsitzender der Alexander Otto Sportstiftung, Kirsten Bruhn, mehrmalige Paralympics-Medaillengewinnerin und Botschafterin für das Unfallkrankenhaus Berlin, Andy Grote, Senator der Behörde für Inneres und Sport sowie Sven Jürgensen, Mitinitiator der Wassersport-Inklusionsoffensive im Hamburger Segelclub NRV. Kuratoriumsmitglied Peter Wenig, Autor beim Hamburger Abendblatt, moderierte eine spannende Diskussion im Spiegelsaal des Museums für Kunst und Gewerbe. Thematisiert wurde u. a. die Frage, was Inklusion im Sport konkret bedeutet und wohin sich der (inklusive) Leistungssport in Zeiten von Corona entwickeln kann. Es war ein spannender und impulsgebender Abend mit einem angeregt diskutierenden Podium und einem sehr interessierten Publikum.

Coronabedingt konnte der seit vielen Jahren im Herbst stattfindende Benefizabend leider nicht in gewohnter Form durchgeführt werden. Um diese Veranstaltung nicht ersatzlos ausfallen lassen zu müssen, wurde das Herzstück des Abends, die Benefizauktion, kurzerhand ins Internet verlegt. Und so konnten alle Interessierten vom 5. bis 28. Oktober an einer Online-Benefizauktion teilnehmen und auf spannende Auktionslose mitbieten. Insgesamt rund 27.000 Euro kamen auf diese Weise für die gute Sache zusammen. Der Erlös kommt dem Aufbau des inklusiven Garten- und Landschaftsbaubetriebes unter dem Dach von Haus5 zugute. Wir danken an dieser Stelle noch einmal allen Spender*innen der Auktionslose für ihr Engagement sowie allen, die durch ihr Gebot und ihre Spende zu diesem Erlös beigetragen haben.

Der Förderkreis konnte 2020 ein Jahresergebnis in Höhe von 33.403 Euro erreichen. Ohne die umfangreiche, engagierte und kontinuierliche Unterstützung aller Mitglieder und Spender*innen, des Vorstands und des Kuratoriums des Förderkreises wäre dieses Ergebnis nicht möglich gewesen. Und so danken wir allen sehr herzlich für ihr besonderes Engagement!

Bild: „Haus5“: Inklusionsunternehmen mit Vorbildcharakter – und mit neuem Garten- und Landschaftsbaubetrieb

Finanzbericht

I. Allgemeine Angaben und Erläuterungen

Der Spendenbereich ist ein Teilbereich der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, Hamburg, ohne eigene Rechtspersönlichkeit.

Die der Geschäftstätigkeit des Teilbereichs zuzuordnenden Vermögensgegenstände und Schulden werden abgegrenzt. Die laufenden Geschäftsvorfälle, Vermögensgegenstände, Schulden und sachgerechten Abgrenzungen werden in zwei separaten Buchungskreisen der Stiftung geführt. Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen dem Teilbereich und der Stiftung werden als Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Erträge und Aufwendungen erfasst.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die Bilanz und die Mehr-Sparten-Rechnung können unter Downloads eingesehen werden.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze wurden analog zum HGB und den Regelungen des IDW RS HFA 21 durchgeführt.

III. Erläuterungen zur Bilanz

1. Anlagevermögen

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens ist dem beigefügten Anlagenspiegel zu entnehmen.

2. Eigenkapital

Das festgesetzte Kapital hat sich aufgrund von weiteren Zustiftungen in Höhe von 2.300 Euro zum 31. Dezember 2020 auf 1.088.388 Euro erhöht.

3. Sonderposten

Der Sonderposten für noch nicht aufwandswirksam verwendete Spenden hat sich aufgrund von Eingängen des Jahres in Höhe von 813.624,81 Euro und Verwendungen in Höhe von 710.085,93 Euro von 1.414.971,55 Euro auf 1.518.510,43 Euro erhöht.

4. Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von insgesamt 66.779,79 Euro (Vj.: 67.104,04 Euro) betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für Personalansprüche (51.687,50 Euro, Vj.: 63.042,19 Euro) und ausstehende Rechnungen (15.092,29 Euro, Vj.: 1.561,85 Euro).

5. Verbindlichkeiten

Alle Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Laufzeit von bis zu einem Jahr.

Die Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen betreffen Lieferungen und Leistungen.

Bild: Spendenlauf "Stark für Hamburg" zugunsten von benachteiligten Kindern und Jugendlichen in der Corona Zeit

Abschlussbemerkungen

Die Evangelische Stiftung Alsterdorf ist nach der Anlage zum Körperschaftsteuerbescheid des Finanzamtes Hamburg-Nord vom 8.6.2020, Steuernummer 17/409/00559, als ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten kirchlichen, mildtätigen und gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt.

Die Evangelische Stiftung Alsterdorf zahlt weder an festangestellte Mitarbeitende noch an Dienstleister erfolgsabhängige Provisionen.

Die Evangelische Stiftung Alsterdorf ist Mitglied im Deutschen Spendenrat e. V. und garantiert damit, dass alle Spendengelder bestimmungsgemäß und sachgerecht verwendet werden.

Der Jahresabschluss des Teilbereiches Spenden der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Mehr-Sparten-Rechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020, wurde von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ebner Stolz geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Die Evangelische Stiftung Alsterdorf ist Mitglied im:
Deutschen Spendenrat e. V.
Deutscher Spendenrat

Bild: Bei strahlendem Wetter fand im Rahmen unseres Spendenlaufs "Stark für Hamburg" die "Alsterchallenge" statt. Die Teilnehmer*innen haben alles gegeben und kamen alle freudestrahlend im Ziel an.

Transparenz & Zertifikat

Allgemeine Angaben

Als Mitglied des Deutschen Spendenrates bekennt sich die Evangelische Stiftung Alsterdorf zu Transparenz und ethischen Grundsätzen im Spendenwesen und erklärt mit der Selbstverpflichtungserklärung, dass den Grundsätzen des Deutschen Spendenrates entsprochen wurde.

Die Evangelische Stiftung Alsterdorf verpflichtet sich,

  • nicht mit Geschenken, Vergünstigungen oder Vorteilen zu werben, die inhaltlich oder im finanziellen Aufwand nicht dem Satzungszweck entsprechen.
  • nur in angemessener Form zu werben.
  • den Verbraucherschutz in jeder Hinsicht zu achten.
  • den Schutz der Spender*innenadressen zu respektieren.
  • sich mit Buchführung und Jahresabschluss nach den Grundsätzen des Institutes der Wirtschaftsprüfer (IdW) prüfen zu lassen.
  • jährlich einen Bericht zu veröffentlichen, u. a. zu Erträgen/Aufwendungen und projektgebundenen Spenden.
  • jährlich den Wirtschaftsprüfer im Rahmen einer erweiterten Prüfung hinsichtlich unserer Einhaltung der Grundsätze des Deutschen Spendenrates e. V. zu beauftragen, soweit es die Rechnungslegung betrifft.

  • Vollständige Selbstverpflichtungserklärung im Wortlaut (pdf) *

Personal- und Vergütungsstruktur des Bereichs Spende

Spendenzertifikat für die Evangelische Stiftung Alsterdorf

Die Evangelische Stiftung Alsterdorf ist langjähriges Mitglied im Deutschen Spendenrat e. V., der sich gemeinsam mit den ihm angehörenden Spenden sammelnden Organisationen das Ziel gesetzt hat, die ethischen Grundsätze im Spendenwesen in Deutschland zu wahren und zu fördern sowie den ordnungsgemäßen, treuhänderischen Umgang mit Spendengeldern durch freiwillige Selbstkontrolle gemäß seinen Grundsätzen sicherzustellen.

Denn wer spendet, will sich sicher sein: Die Hilfe kommt an. Jahr für Jahr schenken unsere Spender*innen uns großes Vertrauen. Und das nicht ohne Grund. Wir setzen Ihre Spende effizient ein und berichten darüber transparent. Das bestätigen auch unabhängige Prüfer*innen.

Die Einhaltung dieser Grundsätze wurde von einer unabhängigen Wirtschaftsprüfergesellschaft im Auftrag des Vorstands des Deutschen Spendenrats geprüft und hat zu keinen Beanstandungen geführt.

Der Evangelischen Stiftung Alsterdorf wurde als Zeichen dafür das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats e. V. verliehen. Es belegt, dass unsere Stiftung mit den anvertrauten Spenden verantwortungsvoll und transparent umgeht.

Geprüfte Transparenz - Deutscher Spendenrat

Das Spendenzertifikat können nur Mitglieder des Deutschen Spendenrats erhalten. Der Vergabe geht ein mehrstufiges Verfahren voraus. Die Kriterien für die Vergabe des Spendenzertifikats orientieren sich an den Grundsätzen des Deutschen Spendenrats. Das Besondere an dem Prüfverfahren ist, dass unabhängige Wirtschaftsprüfer*innen die Einhaltung der strengen Transparenzkriterien des Deutschen Spendenrats überprüfen.

Die Evangelische Stiftung Alsterdorf bestätigt mit der Verwendung dieses Zertifikats nach bestem Wissen und Gewissen den ordnungsgemäßen, treuhänderischen und verantwortungsvollen Umgang mit Spendengeldern. Sie wird auch weiterhin die Satzung mit den Grundsätzen nebst Anlagen und die Selbstverpflichtung des Deutschen Spendenrats e.V. beachten und einhalten.

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Bild: Digitale Lernwelten in Zeiten der Pandemie

Bild: Unser Corona-Hilfsfonds - damit wir die von uns begleiteten Menschen besonders schützen und sie bestmöglich in ihrem Alltagsleben unterstützen können.

Impressum

Herausgeber

Vorstand der Evangelischen Stiftung Alsterdorf
Ulrich Scheibel
Hanne Stiefvater
Dr. Thilo von Trott

Redaktion

Dr. Nele Maya Fahnenbruck
Sascha Leirich, Kreativkombüse
Imke Spannuth

Adresse

Alsterdorfer Markt 4
22297 Hamburg-Alsterdorf
Telefon 0 40.50 77 39 31
Fax 0 40.50 77 41 22
s.wegner@alsterdorf.de
www.alsterdorf.de

Konzept, Gestaltung

Gestaltung: Andreas Homann, MedienM lange
Programmierung: Liquidmedia web & print
Umsetzung: Ingo Siegmund

Fotografie

Carolin Matysek
iStock: halfpoint Shutterstock
Lili Nahapetian
Axel Nordmeier
Maya Voß

Lektorat

Bernd Kuschmann

Inhaltlich Verantwortliche gemäß § 10 Absatz 3 MDStV

Güde Lassen-Damaschke

Bild: Inklusive Betriebsstätte „alsterspectrum“ im Businesspark Bahrenfeld, u.a. mit der Töpferei, die ein vielfältiges Angebot an Geschirr, Vasen, Schalen aber auch figürlichen Objekten bietet.