Editorial

Das Jahr 2020 war gesamtgesellschaftlich und natürlich auch für alle Bereiche und Gesellschaften der Evangelischen Stiftung Alsterdorf geprägt von der Corona-Pandemie: Die Schulen gingen vom Präsenz- in den Distanz- und Wechselunterricht, in den Kitas wurde nur eine Notbetreuung aufrechterhalten, alle Werkstätten, Treffpunkte und Tagesförderungen mussten vorübergehend schließen und die Hausgemeinschaften unterlagen strengen Kontaktregeln. Mittelfristige Planungen wurden unmöglich und oft mussten von einem Tag auf den anderen neue Strukturen entwickelt oder angepasst werden. Wenn wir auf dieses Jahr zurückblicken, dann blicken wir zuallererst mit großer Dankbarkeit auf die enormen Kraftanstrengungen und die Professionalität unserer Mitarbeiter*innen, die täglich kreative Lösungen für die bestmögliche Unterstützung unserer Klient*innen, Patient*innen und Schüler*innen entwickelten.

Gleichzeitig haben uns diese Veränderungen aber auch neue Wege eröffnet und Entwicklungen, gerade in der Digitalisierung, stark beschleunigt, sodass z. B. auch in Phasen des Lockdowns, trotz der zwischenzeitlichen Betretungsverbote in den Einrichtungen und Hausgemeinschaften, der Kontakt zu Freunden und der Familie gehalten werden konnte. Auch die Schulen bauten ihre digitalen Strukturen aus und es freut uns besonders, dass trotz der Einschränkungen 98 Heilerziehungspfleger*innen und 16 Sozialpädagogische Assistent*innen ihre Ausbildung im Sommer 2020 erfolgreich absolviert haben.

Mit „DigiContact“ wurde zudem ein videogestütztes Assistenzangebot für Menschen mit Behinderung von der alsterdorf assistenz ost ins Leben gerufen, mit dem perspektivisch eine 24-stündige Erreichbarkeit durch ein zentral organisiertes Video-Assistenzteam entstehen soll – in ersten Tests stößt das Angebot bereits auf eine große positive Resonanz!

Die medizinischen Gesellschaften der ESA mussten die Versorgung der Patient*innen sicherstellen und sie gleichzeitig vor einer Ansteckung mit Corona schützen. Dazu wurde zum Beispiel für Menschen mit Behinderung eine Spezialstation für Corona-Infizierte im Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf aufgebaut. Und auch in den medizinischen Gesellschaften wurden digitale Angebote entwickelt: Mit der Einführung von Videosprechstunden im Werner Otto Institut, im theravitalis, in den Ambulanzen des Epilepsiezentrums und der Psychiatrie sowie im Sengelmann Institut für Medizin und Inklusion (SIMI) konnten Therapien fortgesetzt werden, ohne dass Patient*innen ihr Zuhause verlassen mussten.

Wichtig war uns immer, in allen Bereichen eine Erreichbarkeit herzustellen und den Kontakt aufrechtzuerhalten. So konnten die Kitas seit März 2020 nicht mehr alle Kinder vor Ort betreuen und die Kolleg*innen vor Ort packten daher regelmäßig u. a. Bastel-, Lern- und Spielmaterialpäckchen, die sie direkt zu den Kindern und ihren Familien brachten.

Obwohl Bewegung elementar wichtig ist, mussten auch bei uns die Sportangebote leider pausieren. Aber auch hier wurden Alternativen gesucht und digitale Angebote entwickelt oder zur Motivation kurzerhand Sport mit Abstand organisiert: Beim „Balkon-Sport“ konnten Alsterdorfer Bewohner*innen vom Balkon aus Sport mitmachen und so in Bewegung bleiben.

Wir freuen uns besonders, dass trotz der Pandemie auch Projekte direkt vor Ort erfolgreich umgesetzt werden konnten: Im Oktober eröffnete alsterarbeit die neue Betriebsstätte alsterspectrum in Bahrenfeld, die tohus nahm u. a. zwei überdachte Outdoorküchen in Betrieb und Haus5 konnte trotz Kurzarbeit den Aufbau des neuen Angebots im Garten- und Landschaftsbau voranbringen.

Eine große Herausforderung, besonders während des ersten Lockdowns, entstand vor allem für Wohnungslose durch die Schließung von Angeboten wie Mittagstische und Tafeln. Die stadt.mission.mensch hat daher im März 2020 in Kiel das spendenfinanzierte Projekt „SattMission“ ins Leben gerufen. Ziel war es, Betroffenen täglich eine warme Mahlzeit anbieten zu können. Ein voller Erfolg: Insgesamt wurden in diesem Zeitraum ca. 35.000 warme Mahlzeiten zubereitet und ausgeliefert. Auch hier ging es kreativ weiter: Mittlerweile konnte ein Foodtruck erworben werden, das „SattMissions-Mobil“, um mobil die Versorgung auch in Zukunft zu gewährleisten.

Wir sind dankbar und stolz, das Jahr 2020 mit unseren Mitarbeiter*innen mit viel Kraft und Energie bewältigt zu haben. Auch wenn in der Gegenwart das tägliche Leben immer noch im Zeichen der Pandemiebewältigung steht, werden wir die bisherigen Erfahrungen und das neu erworbene Wissen gewinnbringend in die Zukunft mitnehmen und weiterentwickeln. Einen kleinen Einblick in die Projekte der Stiftung geben wir Ihnen auf den folgenden Seiten und wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.

Ulrich Scheibel
Hanne Stiefvater
Dr. Thilo von Trott
Vorstand der Evangelischen Stiftung Alsterdorf

Bild: Das gemeinsame Gespräch in Corona-Zeiten hilft: Dörthe Timm, Mitarbeiterin der Tagesförderstätte Trebiz, im Gespräch mit einem Klienten – Foto: Axel Nordmeier

Stiftungsrat

Bericht des Stiftungsrats

Auch für den Stiftungsrat der Evangelischen Stiftung Alsterdorf war das Jahr 2020 pandemiebedingt ein außergewöhnliches Jahr.

Im Berichtsjahr hat der Stiftungsrat wegen der anhaltenden Pandemie sowohl die geplante zweitägige Klausur Ende März als auch die Präsenzsitzungen im Juni und Ende Oktober absagen müssen. Die für die Juni-Sitzung vorgesehenen notwendigen Beschlüsse wurden im Umlaufverfahren gefasst. Überdies wurde der Stiftungsrat insbesondere durch umfangreiche Vorstandsberichte über die wesentlichen Entwicklungen informiert. Alle aus Sicht der Gremien wichtigen Aspekte konnten ausführlich beraten werden. Die Stiftungsratssitzung Mitte Dezember 2020 hat in Präsenz stattgefunden.

Der Hauptausschuss hat sich bei der heraufziehenden Pandemie kurzfristig zu einer telefonischen Sondersitzung „verabredet“ und beraten. Die für April, Mai und Oktober 2020 geplanten Hauptausschusssitzungen mussten pandemiebedingt abgesagt werden. Die Hauptausschusssitzungen im Juni und Dezember fanden regulär in Präsenz statt. Zudem fand eine Sondersitzung des Hauptausschusses im September 2020 in Präsenz statt. Besondere Aufmerksamkeit galt auch 2020 dem Zahlenwerk und dem Controlling des Konzerns Evangelische Stiftung Alsterdorf mit allen seinen Gesellschaften, den zahlreichen Investitionsvorhaben in Neu- und Umbauten, den strategischen Schwerpunkten, der Gestaltung der internen Revision und der Budgetierung des folgenden Geschäftsjahrs 2021. Die Jahresabschlüsse 2020 der Stiftung, des Konzerns und der bedeutenden Tochtergesellschaften wurden von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ebner Stolz geprüft und uneingeschränkt testiert.

Der Prüfungsausschuss hat sich zu seiner regulären Sitzung im Februar 2020 getroffen, die Sitzung im Mai musste pandemiebedingt abgesagt werden, die Sitzungen im September und November 2020 fanden, wie geplant, in Präsenz statt. Der Stiftungsrat stellte den Jahresabschluss 2020 fest und erteilte dem Vorstand Entlastung.

Im Dezember gab Prof. Dr. Hanns-Stephan Haas, Direktor und Vorstandsvorsitzender der ESA, seinen Entschluss bekannt, sein Amt zum 31. Januar 2021 niederzulegen. Der Stiftungsrat bedauert dies und dankt Herrn Prof. Haas für seine langjährige erfolgreiche Tätigkeit als Direktor und Vorstandsvorsitzender.

Am 14. Dezember 2020 wurden zwei weitere Mitglieder in den Stiftungsrat gewählt: Frau Maren Puttfarcken und Frau Beate Raudies. Das Gremium begrüßt sie sehr herzlich in seinen Reihen. Ende 2020 bestand der Stiftungsrat aus insgesamt 17 Mitgliedern.

Ich danke allen Mitgliedern des Stiftungsrats für ihre engagierte und stets konstruktive Mitarbeit. Im Namen des gesamten Stiftungsrats möchte ich zudem allen Menschen sehr herzlich danken, die die Evangelische Stiftung Alsterdorf unterstützt und an ihrem Erfolg mitgewirkt haben.

Die vergangenen Monate unter Corona-Bedingungen haben unser aller privates und berufliches Leben sehr verändert. Uns ist es ein besonderes Anliegen, den Mitarbeitenden im Namen des Stiftungsrats Anerkennung und Dank für ihre Arbeit auszusprechen. Erst das tägliche Engagement, die Professionalität und Kreativität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben das Bewältigen der Corona-Krise ermöglicht. Danke auch für alle freiwillige und spontane Hilfe. Sie haben bewiesen, dass wir alle gemeinsam in der Lage sind, Krisen zu managen. Deutlich geworden ist in dieser Zeit aber auch, dass wir eine Kultur der Zusammenarbeit zwischen allen Bereichen der ESA haben – und darüber hinaus auch mit unseren Trägern. Das Wir-Gefühl und die Solidarität in der ESA sind gewachsen.

Der Stiftungsrat wünscht dem gesamten Vorstand, allen Führungskräften und Mitarbeitenden viel Erfolg und Gottes Segen bei der Erfüllung ihrer anspruchsvollen Aufgaben.

Uwe Kruschinski
Vorsitzender des Stiftungsrats

Bild: Digitale Kommunikation hilft Klient*innen dabei, mit Angehörigen und Freunden im Gespräch bleiben zu können – Foto: alsterdorf assistenz ost

Vorstand

Bericht des Vorstands

Das Jahr 2020 war in vielerlei Hinsicht ein besonderes Jahr. Als sich im März das damals neuartige Corona-Virus in Deutschland ausbreitete, hatte dies von einem Tag auf den anderen enorme Auswirkungen auf unsere Arbeit.

Alle Mitarbeitenden in den unterschiedlichen Arbeitsbereichen der ESA – in Assistenz, Arbeit, Medizin, Pflege und Bildung sowie Verwaltung der Stiftung – waren gefordert, die sich teils wöchentlich ändernden Anordnungen der Behörden in die Praxis umzusetzen. Schulen und Kitas mussten schließen, ebenso die Werkstätten und Tagesförderungen. Unsere medizinischen Einrichtungen entwickelten Konzepte zur Versorgung und auch Isolierung von Patient*innen. Im Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf wurde schon im April eine Spezialstation für Covid-19- Patient*innen mit Behinderung eröffnet.

Aber auch die Unterstützung z. B. von wohnungslosen Menschen konnte nur mit großen Kraftanstrengungen sichergestellt werden. Passende Hygienekonzepte mussten innerhalb kürzester Zeit in allen Arbeitsfeldern entwickelt und in der täglichen Arbeit umgesetzt und angepasst werden. Vorrangiges Ziel war es dabei, Ansteckungen bei Klient*innen und Patient*innen ebenso wie bei Mitarbeitenden zu verhindern und beim Auftreten einer Infektion mit Covid-19 durch die entsprechenden Maßnahmen eine Ausbreitung wirkungsvoll einzudämmen.

Eine besondere Herausforderung war die deutliche Minimierung der sozialen Kontakte und die Pflicht für alle, Abstand zu anderen Personen zu halten. Hier wurde von den Mitarbeitenden hervorragende Aufklärungsarbeit geleistet und einfühlsam vermittelt, warum diese Maßnahmen so plötzlich umgesetzt werden müssen. Besonders während der Schließungsphasen der Arbeits- und Beschäftigungsangebote wurden ebenfalls in kurzer Zeit neue kreative Beschäftigungsmöglichkeiten als Alternative angeboten, wodurch der spürbare Verlust sozialer Kontakte bei unseren Klient*innen in der Eingliederungshilfe etwas aufgefangen werden konnte.

Durch die phasenweise Schließung der Schulen und Kitas mussten digitale Formen für Homeschooling entwickelt werden, besonders mit dem Blick auf die Kinder und Jugendlichen, die mit diesen Veränderungen nur schwer umgehen können. Auch in den Kitas wurde ein Notbetreuungsangebot eingerichtet, um die Kinder und ihre Familien bestmöglich zu unterstützen. Für Mitarbeitende wurde im Intranet ein Informationsportal mit den jeweils aktuellen Corona-News zur Verfügung gestellt und ESA-weit wurde innerhalb kurzer Zeit die Infrastruktur für digitale Kommunikationsformen eingerichtet, um den Informationsfluss in der Stiftung jederzeit zu gewährleisten. Gleichzeitig wurden stiftungsübergreifend, da, wo es möglich war, Strukturen zur mobilen Arbeit aufgebaut. Im gesamten Prozess der pandemiebedingten Anpassungen in den Arbeitsfeldern gab es eine gute Kooperation und Unterstützung durch die Mitarbeitervertretungen der ESA.

Digitale Assistenz, digitale Arztbesuche, digitales Lernen: Die Arbeitsfelder Assistenz, Medizin, Bildung und Pflege machten sich mit hohem Tempo diese neuen Technologien zunutze, um die Klient*innen, Patient*innen und Schüler*innen trotz der bestehenden Einschränkungen umfassend zu begleiten.

Auch das zwischenzeitliche Besuchsverbot stellte einen tiefen Einschnitt im Leben der Klient*innen und Patient*innen dar. Daher musste die Kommunikation von Klient*innen und deren Kontakt mit Angehörigen und Freunden rasch auf digitale Kommunikationsformen umgestellt werden. Besonders hier, aber auch im Freizeitbereich konnten Spendengelder, die über den Corona-Hilfsfonds der ESA eingeworben wurden, großartige finanzielle Unterstützung leisten – zum Beispiel für die Anschaffung von Tablets für Klient*innen.

Für unsere Angebote der Eingliederungshilfe der Gesellschaften alsterdorf assistenz west, alsterdorf assistenz ost, alsterarbeit, tohus, Betreutes Wohnen und Teile der stadt.mission.mensch wurden Schutzschirmvereinbarungen auf den Weg gebracht, um die zusätzlichen Kosten durch die Pandemie aufzufangen.

Ungeachtet der besonderen Umstände hat sich im Jahr 2020 auf dem Alsterdorfer Stiftungsgelände einiges getan. Für die Sanierung von sieben denkmalgeschützten Gebäuden auf dem Stiftungsgelände, die Teil des Projekts „Straße der Inklusion“ sind, gab es durch die Stadt Hamburg Zusagen für eine Bezuschussung.

Traditionelle Veranstaltungen der ESA konnten pandemiebedingt nur in einem angepassten Rahmen stattfinden. Die Gedenkveranstaltung für die Opfer der Euthanasie „Erinnern für die Zukunft“ am 8. Mai musste im kleinsten Kreis begangen werden: Mit einer Kranzniederlegung an der Stolperschwelle auf unserem Campus in Alsterdorf durch den Vorstand der Stiftung wurde der Opfer gedacht und per Livestream konnten alle Interessierten der Veranstaltung folgen.

Einen Monat später gab es für unser Mitarbeiterfest eine besondere Premiere: Per Livechat trat der Vorstand digital mit den Mitarbeitenden in Kontakt und es konnten digital Fragen gestellt werden.

Rückblickend war das Berichtsjahr 2020 ein Jahr der besonderen Herausforderungen, aber auch großer Lichtblicke. Im Rückblick zeigt sich, dass es mit größter Flexibilität und Kreativität gelungen ist, sich unter erschwerten Arbeitsbedingungen auf die Vielzahl an Veränderungen einzustellen. Wie dies gelungen ist, zeigen die folgenden kurzen beispielhaften Einblicke in unsere einzelnen Tochtergesellschaften und Bereiche:

Startschuss für die digitale Assistenz: „DigiContact“ ist ein videogestütztes Assistenzangebot für Menschen mit Behinderung, das 2020 im Zuge der Corona-Pandemie von der alsterdorf assistenz ost ins Leben gerufen wurde. Das Angebot wird aktuell an mehreren Standorten getestet und erhält vielseitigen Zuspruch. Perspektivisch soll eine 24-stündige Erreichbarkeit durch ein zentral organisiertes Video-Assistenzteam entstehen. Mehr Infos gibt es in einem spannenden Erklärfilm.

Die Pandemie schuf mit ihren Herausforderungen gleichzeitig eine Atmosphäre, in der sich neue flexible Arbeitsstrukturen in der alsterdorf assistenz west entfalten konnten. So wurde ein speziell ausgebildetes „Covid-19-Team“ aufgestellt, das bei einem Corona-Ausbruch kurzfristig in den betroffenen Hausgemeinschaften einspringen konnte. Neue, auch digitale Kommunikationsformen wurden etabliert, um den Kontakt zu Angehörigen aufrechtzuerhalten. Alle Informationen rund um das Virus wurden in Leichte Sprache übersetzt, um die Klient*innen umfassend zu informieren.

Im Berichtsjahr konnte die Quartiersinitiative Q8 pandemiebedingt ihr Engagement in fünf Hamburger Stadtteilen sowie in Bad Oldesloe nur mit deutlichen Beeinträchtigungen fortsetzen. Dennoch gelang es gerade hier, auch neue Wege zu gehen und beispielsweise mit einem speziellen „Corona-Newsletter“ regelmäßig wichtige Hinweise und Tipps rund um Corona online zur Verfügung zu stellen. Die Lots*innen von QplusAlter, einem weiteren Angebot von Q8, unterstützten ältere Menschen dabei, mit ausgeliehenen Tablets und Smartphones mit WLAN-Verbindung in der eigenen Häuslichkeit Kontakt mit der Familie und Freunden zu halten. Weitere Informationen dazu finden Sie in einem Beitrag zu Q8 im Rahmen dieses Jahresberichts.

Der Beginn der Pandemie brachte auch für alsterarbeit ganz neue Aufgaben mit sich: Betretungsverbot der Werkstätten für Beschäftigte, Kurzarbeit für rund 70 Mitarbeitende, Entwicklung und kontinuierliche Anpassung der Schutzkonzepte vor Ort und auch das sofortige Umsteigen auf digitale Formate in der Zusammenarbeit haben diesen Bereich sehr gefordert. Trotz allem konnte im Oktober die neue Betriebsstätte alsterspectrum in Bahrenfeld eröffnet werden. Das Hausmagazin alsterinfo erscheint seit Herbst 2020 im digitalen Format und ist weitgehend barrierearm.

Die Haus5 ist ein Integrationsunternehmen mit Angeboten für Menschen mit und ohne Behinderung im Bereich Restaurant und Catering sowie Reinigungsservice und Garten- und Landschaftsbau der alsterarbeit gGmbH im Verbund der Ev. Stiftung Alsterdorf. Da Haus5 kein „Eingliederungshilfe-Träger“ ist und nicht unter den Schutzschirm des Sozialdienstleister-Einsatzgesetzes fiel, traf der Lockdown das Unternehmen hart. Die Mitarbeiter*innen des gastronomischen Bereiches befinden sich seit März des Berichtsjahres zum größten Teil in Kurzarbeit. Mit kreativen Ideen, wie zum Beispiel Hol- und Bringdienste für die Mittagsgerichte zu den Büros in der nahen Umgebung, versuchte man die Folgen der Schließung etwas aufzufangen. Zudem wurde auch mit der Unterstützung von Spendengeldern ein neuer zusätzlicher Inklusionsbetrieb Garten- und Landschaftsbau aufgebaut. Dort finden zehn Menschen mit und ohne Behinderung sozialversicherungspflichtige und tarifentlohnte Arbeitsplätze.

Die Corona-Pandemie hat auch die tohus hart getroffen: Nach Anordnung des Kreises Stormarn gab es für die Klient*innen von vier Einrichtungen eine zweimonatige Ausgangssperre. Auch in allen anderen Bereichen verlangten die von tohus ausgearbeiteten Schutzmaßnahmen Klient*innen und Mitarbeitenden einiges ab. In dieser Situation kam die Kreativität des Unternehmens zum Tragen: Durch die Überzeugungsarbeit der Geschäftsführung auf politischer Ebene konnten die Ausgangssperren vorzeitig aufgehoben werden. Gleichzeitig wurden neue Projekte – wie zwei überdachte Outdoorküchen und präventive Sportangebote – geplant und mithilfe von Spendengeldern umgesetzt. Zum 1. Juli trat Tobias Gaiser, vorher Mitglied der Geschäftsleitung und Bereichsleiter Rehabilitation bei alsterarbeit, in die Geschäftsführung der tohus gGmbH ein.

Die medizinischen Gesellschaften der ESA standen im Jahr 2020 vor der Herausforderung, die Versorgung der Patient*innen sicherzustellen und sie gleichzeitig vor einer Ansteckung mit Corona zu schützen. Für Menschen mit Behinderung wurde im Evangelisches Krankenhaus Alsterdorf eine Spezialstation für Corona-Infizierte aufgebaut. Mit der Einführung von Videosprechstunden im Werner Otto Institut, im theravitalis, in den Ambulanzen des Epilepsiezentrums und der Psychiatrie sowie im Sengelmann Institut für Medizin und Inklusion (SIMI) konnten Therapien fortgesetzt werden, ohne dass Patient*innen ihr Zuhause verlassen mussten. Das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf (EKA) hat zum 1. Januar 2020 die Geschäftsführung erweitert: Dr. Léon von Brasch und der langjährige Geschäftsführer Michael Schmitz führen das EKA nun gemeinsam. Ein großer Erweiterungsbau und die digitale Transformation sind wichtige Themen der kommenden Jahre. Trotz Corona-Pandemie hat das EKA die strategische Weiterentwicklung vorangetrieben: Zum 1. Oktober wurde der bundesweit erste Qualitätsvertrag zur Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Behinderung im Krankenhaus abgeschlossen. Im Rahmen der Umsetzung werden z. B. Lots*innen für den stationären Aufenthalt eingeführt und der Krankenhausaufnahme und -entlassungsprozess wird gezielt neu strukturiert.

Wir haben uns darüber hinaus sehr über die gesellschaftliche Solidarität gefreut: Im Mai spendete die Otto Group dem Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf 5.000 FFP2- sowie 10.000 OP-Masken, im Juni folgte eine weitere Maskenspende vom Unternehmen MCC-Menssing Chemiehandel & Consultants.

Der Umgang mit der Corona-Pandemie stand auch in den Heinrich Sengelmann Kliniken (HSK) in dem Spannungsfeld, die Verantwortung für die Patient*innen wahrzunehmen, d. h. die medizinische und psychologische Versorgung unter veränderten Bedingungen aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Sicherheit für Patient*innen und Mitarbeitende zu gewährleisten. Für die Mitarbeitenden war die Belastung besonders zu Beginn der Pandemie wegen des Gefühls der Unsicherheit sehr hoch. Als unmittelbare Reaktion wurden ein Krisenteam und wöchentliche Lagebesprechungen mit allen Beteiligten initiiert. Außerdem wurden regelmäßige Informationen für Mitarbeitende und Patient*innen herausgegeben und im Bedarfsfall Einzel-Coaching und Supervision angeboten und finanziert. Eine Mitarbeitendenbefragung zur psychischen Belastung durch die Corona-Pandemie wurde in Kooperation mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health der Universität Leipzig durchgeführt.

Das vorübergehend geschlossene Restaurant der HSK konnte unter entsprechenden regelkonformen Voraussetzungen geöffnet und auch das Schwimmbad und die Sportbetriebe den Patient*innen exklusiv zur Verfügung gestellt werden. Betretungsverbot und restriktive Besuchsregelung wurden durch- und umgesetzt. Eine Teststrategie wurde angewandt und erhöhte zusätzlich die Sicherheit. Durch die Corona-Pandemie entstand eine anhaltend große Nachfrage nach Behandlungen im Fachgebiet Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik.

Mit dem Projekt „Sportlotse – Gemeinsam mehr bewegen“ konnte der Bereich Sport und Inklusion neue inklusive Sportangebote anbieten. Diese entstanden in Wohneinrichtungen, Tagesförderungen und Hamburger Vereinen, u. a. beim SC Alstertal-Langenhorn, ISV Alsterdorf, HSV e. V. und dem Skateboard e. V. Durch die Corona-Pandemie mussten die Sportangebote dann leider pausieren. Es wurde jedoch kurzerhand umgeplant und Sport mit Abstand organisiert. Beim „Balkon-Sport“ konnten Alsterdorfer Bewohner*innen vom Balkon aus Sport mitmachen, Online-Sportvideos wurden gedreht und gemeinsam mit Special Olympics Hamburg wurden Menschen mit Behinderung über digitale Wege in Bewegung gebracht.

2020 war für die Bugenhagenschulen ein herausforderndes Jahr, in dem der Unterricht phasenweise in Präsenz-, Distanz- oder Wechselunterricht stattgefunden hat. In der Zeit, in der die Schüler*innen nicht vor Ort waren, wurde sehr spürbar, dass zu „Schule“ gehört, Gemeinschaft zu leben, gemeinsam um Lernschritte zu ringen und die Vielfalt im Alltag zu gestalten. Die Zeit war deshalb in besonderem Maße geprägt von Engagement und Lernbereitschaft des Kollegiums. Immer wieder hat es sich auf neue Settings eingelassen und sich diese souverän zu eigen gemacht. Besonders der Digitalisierungsschub, der in dieser Zeit ausgelöst wurde, hat alle Beteiligten begeistert und vorangebracht.

In der fachschule für soziale arbeit alsterdorf konnte auf die neue IT-Infrastruktur zurückgegriffen werden. So war es möglich, in relativ kurzer Zeit das Homeschooling einzuführen. Um diese neuen Arbeitsformen jetzt und auch in Zukunft weiter gut im Unterricht einsetzen zu können, wurden und werden die Lehrkräfte weiter intensiv geschult. Trotz der herausfordernden Lage haben 98 Heilerziehungspfleger*innen und 16 Sozialpädagogische Assistent*innen die Ausbildung im Sommer 2020 erfolgreich absolviert. Seit September 2006 bietet die fachschule für soziale arbeit alsterdorf die „Heilpädagogische Weiterbildung für Erzieher*innen in Kindertagesstätten“ an. In diesem Kurs werden Erzieher*innen und ihnen gleichgestellte Berufsgruppen zu Fachkräften für die Arbeit in inklusiven Kindertagesstätten weitergebildet. Nachdem jahrelang jährlich zwei Kursangebote durchgeführt wurden, ermöglichte es die hohe Nachfrage, in diesem Jahr drei Kurse zu beginnen.

Nach über 40 Jahren in der Evangelischen Stiftung Alsterdorf ging der bisherige Schulleiter Thomas Hülse zum Ende des Jahres in den Ruhestand. Seine Nachfolge wurde von Jessica Hruschka und Gerd Nodorp angetreten.

Auch die Kitas mussten ihren Bildungsauftrag durch Corona ganz neu denken. Im Bildungshaus Lurup, im Kinderhaus St. Nicolaus und in der Kita am WOI konnten seit März 2020 nicht mehr alle Kinder vor Ort betreut werden. Mit Bastel-, Lern- und Spielmaterialpäckchen, einem Mittagessenangebot, Info- und Unterhaltungsvideos für Familien, Online-Beratung und -Bildung für Eltern und vielen anderen kreativen Ideen der Pädagog*innen konnte der Kontakt zu den Kindern und ihren Familien aufrechterhalten werden.

Auch für die Kieler stadt.mission.mensch war die Zeit während des ersten Lockdowns 2020 durch die Schließung von Angeboten wie Mittagstischen und Tafeln, speziell für wohnungslose Menschen, besonders schwierig. Die stadt.mission.mensch hat daher im März 2020 in Kiel das spendenfinanzierte Projekt „SattMission“ ins Leben gerufen. Ziel war es, den Betroffenen täglich eine warme Mahlzeit anbieten zu können. Die Bereitschaft, zu spenden und zu helfen, sowohl von Firmen als auch von Privatleuten und vor allem von den beteiligten Kieler Gastronom*innen, war riesig. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum ca. 35.000 warme Mahlzeiten zubereitet und ausgeliefert. Inzwischen ist aus diesem Projekt etwas Neues entstanden: Die stadt.mission.mensch konnte mithilfe der Spendenaktion „Hand in Hand für Norddeutschland“ einen Foodtruck anschaffen, das „SattMissions-Mobil“. Mit diesem sind – auch über eventuelle Notsituationen hinaus – diverse soziale Projekte in Kiel geplant.

Nicht nur in den Gesellschaften, auch in den Holdingbereichen der Stiftung sahen sich die Mitarbeitenden aufgrund der sich rasant entwickelnden Pandemie neuen Herausforderungen gegenüber. Dies zeigte sich auch besonders im Bereich Personal mit z. B. regelmäßig erstellten, ständiger Aktualisierung unterworfenen Informationen für Führungskräfte und Stiftungsmitarbeiter*innen sowie der intensiven Beschäftigung mit den Gesetzen und Regelungen des Kurzarbeitergeldes und der umfangreichen Schutzkonzepte. Webbasierte Austausch- und Schulungsangebote wurden schnell realisiert und die uneingeschränkte Erledigung des Tagesgeschäftes sichergestellt. Am 1. August nahm Tobias Mahnke seine Arbeit als Leiter Operatives Personalmanagement auf.

Auch beim Immobilienmanagement, Bau & Technik (IBT) hinterließ die Corona-Pandemie ihre Spuren. Bei Instandhaltungen und Havarien führten Sicherheitsmaßnahmen wie Abstands- und Hygieneregeln für Mitarbeiter*innen, Handwerker*innen und Mieter*innen teilweise zu deutlichen Verzögerungen, höheren Abstimmungsnotwendigkeiten und Aufwand in der Bearbeitung. Größere Instandhaltungsmaßnahmen mussten zum Teil zeitweise eingestellt werden. Das alles trug neben den allgemeinen Preissteigerungen im Bereich der Baumaterialien zu höheren Kosten bei den Maßnahmen und Projekten bei. Planungsarbeiten konnten dank des Einsatzes von Microsoft-Teams-gestützten Planungsrunden überwiegend weitergeführt werden.

Im Finanz- und Rechnungswesen und im Stiftungscontrolling wurde es angesichts der fortschreitenden Pandemie allen Mitarbeiter*innen des kaufmännischen Bereiches ermöglicht, mobil zu arbeiten – abgesehen von einer „Notbesetzung“. Interne Präsenzmeetings wurden mithilfe von Tools wie Microsoft Teams durch virtuelle Meetings ersetzt. Die Monatsabschlüsse und die erste Hochrechnung 2020 konnten wie geplant fertiggestellt und die Jahresabschlüsse der ESA und ihrer größeren Tochtergesellschaften geprüft werden. Auch die letzten Prüfungshandlungen der Prüfungsgesellschaft wurden per Fernzugang ins Digitale verlegt.

Auch der Bereich Kommunikation stand pandemiebedingt vor neuen Herausforderungen: Ein Informationsportal zum Thema Corona wurde im stiftungseigenen Intranet implementiert. Hybride Veranstaltungsformate wurden entwickelt und ein Corona-Hilfsfonds zur Unterstützung der Arbeit von besonders von der Pandemie betroffenen Bereichen der ESA wurde ins Leben gerufen.

Der Appell, persönliche Kontakte auf ein Mindestmaß zu reduzieren, führte zu einer kurzfristig starken Nachfrage nach mobilen Endgeräten und Kommunikationslösungen (insbesondere Videokonferenz). Der IT-Bereich konnte diesen Anforderungen durch eine zeitnahe unternehmensweite Bereitstellung von Microsoft Teams sowie einer temporären Erhöhung der Serverkapazitäten für den Zugriff aus dem mobilen Arbeiten professionell begegnen.

Ulrich Scheibel
Hanne Stiefvater
Dr. Thilo von Trott

Vorstände der Evangelischen Stiftung Alsterdorf

Bild: Mehr als 600 Teilnehmer*innen liefen 15.000 km ganz individuell und coronakonform im Rahmen des Spendenlaufs Stark für Hamburg für die Unterstützung von benachteiligten und beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen (Foto: Axel Nordmeier)

Unternehmensstruktur

Die Unternehmensstruktur der Evangelischen Stiftung Alsterdorf 2020

Die Evangelische Stiftung Alsterdorf ist eine eigenständige Stiftung privaten Rechts.

Sie wird geleitet von einem vierköpfigen hauptamtlichen Vorstand. Er wird eingesetzt und kontrolliert vom Stiftungsrat der Evangelischen Stiftung Alsterdorf. Dieser agiert ehrenamtlich. Geschäftsführender Ausschuss dieses Kontrollorgans ist der Hauptausschuss.

Die Evangelische Stiftung Alsterdorf ist alleinige Gesellschafterin der zum Unternehmensverbund gehörenden Gesellschaften mit beschränkter Haftung.

Die Evangelische Stiftung Alsterdorf ist Mitglied im Diakonischen Werk Hamburg – Landesverband der Inneren Mission e.V. und damit dem zuständigen Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege angeschlossen.

Die Stiftung erfüllt ihren diakonischen Auftrag unter Wahrung ihrer rechtlichen und organisatorischen Selbstständigkeit.

Bild: Vor dem Lockdown: In der fachschule für soziale arbeit alsterdorf bereiten sich Heilerziehungs-Auszubildende auf die Pflege von Klient*innen vor. Im Lockdown wurde dies in digitaler Form vermittelt (Foto: Axel Nordmeier)

Q8

Q8 – Quartiere bewegen

Seit 2011 sucht die Quartiersinitiative Q8 der Evangelischen Stiftung Alsterdorf nach neuen Antworten auf zentrale soziale Fragen. Im Jahr 2020 konnte Q8 das Engagement in fünf Hamburger Stadtteilen sowie in Bad Oldesloe fortsetzen. Wie in anderen Gesellschaftsbereichen auch wurde die Arbeit wegen der Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie stark beeinträchtigt. So konnten viele Veranstaltungen nicht einfach in die digitale Welt verlegt werden. Dennoch gelang es gerade hier, auch neue Wege zu gehen und beispielsweise mit einem speziellen „Corona-Newsletter“ regelmäßig wichtige Hinweise und Tipps rund um Corona online zur Verfügung zu stellen. Der Pandemie zum Trotz gelang es der Initiative Q8/Kirche in Großlohe, eine großformatige Fotoausstellung „Großlohe – Gesichter und Geschichten“ zu realisieren. Die Fotoausstellung gibt dem Sozialraum im Stadtteil Rahlstedt, der sich immer wieder als übersehen und vergessen empfindet, Präsenz und Stimme – nach innen und außen.

QplusAlter – neue Unterstützungsformen im Quartier

In Zeiten von Corona erhielten die Lots*innen von QplusAlter eine zusätzliche besondere Bedeutung, da viele Institutionen zeitweise schließen mussten: Lots*innen von QplusAlter assistierten älteren Menschen mit Unterstützungsbedarf dabei, dass diese nach ihren persönlichen Vorstellungen im Quartier leben und einen individuellen Unterstützungsmix entwickeln konnten: aus Selbsttätigkeit, technischen Lösungen, Ressourcen aus dem sozialen Umfeld sowie professionellen Dienstleistungen. Coronabedingt fanden die Gespräche telefonisch, über Video oder in der eigenen Häuslichkeit statt – unter Berücksichtigung der Hygiene-Auflagen. Älteren Menschen konnten zudem Tablets und Smartphones mit WLAN-Verbindung leihweise zur Verfügung gestellt werden.

Auftakt: Hamburger Modellprojekt „Sozialraumorientierte Eingliederungshilfe“

Im September startete das fünfjährige Modellprojekt „Sozialraumorientierte Eingliederungshilfe“. Erstmals arbeiten Leistungserbringer*innen der Eingliederungshilfe trägerübergreifend an der Umsetzung eines sozialraumorientierten Ansatzes – gemeinsam mit der Sozialbehörde und dem Fachamt Eingliederungshilfe. Seitdem wird erprobt und evaluiert, unter welchen strukturellen und personellen Bedingungen die fachlichen Leitplanken in der „Sozialraumorientierten Eingliederungshilfe“ (pdf) bestmöglich umgesetzt werden können.

Bild: Eine QplusAlter-Lotsin unterstützt Seniorinnen beim Gründen einer Smartphone-Gruppe im Quartier (Foto: Heike Günther)

Wirtschaftsbericht

Wirtschaftsbericht der Evangelischen Stiftung Alsterdorf 2020

1. Wesentliche Vorgänge des Geschäftsjahres 2020

Das Jahr 2020 stand auch für die Evangelische Stiftung Alsterdorf unter dem Einfluss der Corona-Pandemie, die den ESA-Unternehmensverbund vor bis dahin unbekannte Herausforderungen gestellt hat. Diesen Herausforderungen wurde mit einem umsichtigen und von Verantwortung für Mitarbeiter*innen, Klient*innen und Patient*innen getragenen Vorgehen begegnet. Gesundheitsschutz, Sicherheit und Hygiene sowie die zuverlässige Fortführung der Tätigkeiten standen dabei gleichermaßen im Vordergrund. Es wurden frühzeitig und gezielt erforderliche Maßnahmen ergriffen und fortlaufend an die aktuelle Lage angepasst.

Die mit der Corona-Pandemie einhergehenden Einschränkungen führten in nahezu allen Bereichen zu Beeinträchtigungen der Leistungserbringung und hatten erhebliche Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Entwicklung des ESA-Unternehmensverbunds. In Hamburg wurden z. B. Mitte März u. a. alle Schulen, Kitas, Einrichtungen der Tagesförderung, Werkstätten für Menschen mit Behinderung sowie Restaurantbetriebe bis auf Weiteres geschlossen, Veranstaltungen wurden abgesagt und Kliniken mussten planbare Aufnahmen verschieben, um Kapazitäten für Covid-19-Patient*innen zu schaffen. Vorsorgliche Freistellungen für Mitarbeiter*innen mit Corona-Verdacht lösten Personalengpässe aus und schwierige Quarantäne-Situationen mussten bewältigt werden.

Durch umfangreiche staatliche Hilfen, wie beispielsweise das Sozialdienstleister-Einsatzgesetz (SodEG) oder das Covid-19-Krankenhausentlastungsgesetz sowie eigene Maßnahmen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit, konnten die Erlösausfälle und Mehraufwendungen (insbesondere für Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen) ansatzweise ausgeglichen werden.

Die Corona-Pandemie hat auch dazu geführt, dass die Digitalisierung weiter an Bedeutung gewonnen hat. Digitale Lösungen haben sich als unerlässlich für das Krisenmanagement erwiesen. Den durch die Pandemie verstärkten Digitalisierungsimpuls wird die ESA auch in Zukunft u. a. für eine verbesserte Teilhabe, mehr Inklusion sowie bessere medizinische Versorgung und Bildung nutzen.

Die für 2021 geplante stiftungsweite Einführung der internen Kommunikations- und Informationsplattform Coyo wurde 2020 vorbereitet. Ebenfalls startete 2020 das Projekt ESA-PM.digital zur Modernisierung der bestehenden personalwirtschaftlichen IT-Systeme, insbesondere des Entgeltabrechnungssystems.

Aufbauend auf das 2017 erarbeitete Konzeptpapier Diakonische Profilentwicklung wurde auch 2020 das diakonische Selbstverständnis der Stiftung als wertegebundenes, religiös plural aufgestelltes Unternehmen gestärkt und weiterentwickelt.

Die Reformierung der Eingliederungshilfe durch das Bundesteilhabegesetz (BTHG) wurde 2020 fortgesetzt. Zum 1. Januar 2020 wurde die Eingliederungshilfe mit der dritten Stufe des BTHG als ein eigenständiges Leistungsrecht in das Rehabilitations- und Teilhaberecht (SGB IX) übernommen. Damit sind umfangreiche Veränderungen verbunden, insbesondere im Bereich der sozialen Teilhabe durch die Trennung der Fachleistungen von den existenzsichernden Leistungen.

Die für die Jahre 2019 bis 2023 mit der Sozialbehörde abgeschlossene Folgevereinbarung zum Trägerbudget bildet einen stabilen Rahmen für die Geschäftstätigkeit der Assistenzgesellschaften der ESA und alsterarbeit. Aufgrund der im Rahmen des SodEG getroffenen Vereinbarung mit der Stadt Hamburg war auch 2020 eine uneingeschränkte Fortzahlung des Trägerbudgets gewährleistet.

Gemeinsames Ziel der Trägerbudget-Vereinbarung ist die Weiterentwicklung des Gesamtleistungssystems und damit die Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung durch zukunftsorientierte Handlungskonzepte, die den personenzentrierten und den sozialraumorientierten Ansatz zusammenführen. Das Quartiersentwicklungsprojekt Q8 und das Teilprojekt Qplus sind wesentliche Bestandteile der Vereinbarung.

2019 startete mit QplusAlter ein weiteres Sozialraumprojekt. QplusAlter ist ein bereichsübergreifendes Angebot für ältere Menschen mit Unterstützungsbedarf mit dem Ziel, neue Unterstützungsformen zu erproben und damit den Herausforderungen u. a. des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels in der Pflege zu begegnen. Die Projekte tragen maßgeblich zur Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft und damit zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und des darauf bezogenen Hamburger Landesaktionsplans bei.

Im medizinischen Bereich konnten die Angebote 2020 insbesondere aufgrund der gesetzlichen Hygiene- und Schutzvorschriften nicht im gewohnten Maße fortgesetzt werden. Für den stationären und teilstationären Bereich wurden Ausgleichszahlungen vom Land Schleswig-Holstein und Hamburg geleistet. Für die Finanzierung der durch die Corona-Pandemie entstandenen Mehrkosten konnte ein Mehrkostenzuschlag gegenüber den Kostenträgern geltend gemacht werden. Die coronabedingten Restriktionen bei der Belegung konnten damit teilweise aufgefangen werden.

Im Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf wurde für den Zeitraum Ende März bis Ende September 2020 auf der Intensivstation eine Isolierstation speziell für die Versorgung von Menschen mit Behinderung mit Covid-19-Infektion eingerichtet.

2019 wurde in Abstimmung mit der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz der Stadt Hamburg ein Erweiterungsbau (Psychiatrie, Epilepsie-Monitoring, Qualifizierter Entzug legaler Drogen und Tagesklinik für Geriatrie) für das EKA genehmigt. Die Umsetzung der Baumaßnahmen hat 2020 begonnen, die Fertigstellung ist für den Sommer 2023 geplant. Im Januar 2020 erhielt das EKA eine Fördermittelzusage von der Stadt Hamburg in Höhe von rd. 47 Mio. €.

Im Bildungsbereich erforderten die mit der Pandemie verbundenen Einschränkungen im Regelbetrieb bei den Schulen und Kitas grundlegende organisatorische und kommunikative Anpassungen, um den bestehenden Bildungs- und Betreuungsauftrag gewährleisten zu können. Der verstärkte Einsatz digitaler Medien und Techniken ermöglichte einen schnellen und reibungslosen Wechsel in den digital gestützten Fernunterricht.

Die Hauptrefinanzierung durch die Stadt Hamburg war sowohl für die Schulen als auch für die Kitas zu jeder Zeit gewährleistet.

Im Rahmen der Fortentwicklung des Stiftungsgeländes in Hamburg-Alsterdorf zu einem inklusiven Quartier wurde für das Koops-Quartier die Hochbau- und Freiraumplanung für den Bau von knapp 100 Mietwohnungen aufgenommen und die Baugenehmigung wurde Ende 2020 erteilt. Im ersten Halbjahr 2021 erfolgt die Ausführungsplanung sowie die Ausschreibung der Bauleistungen. Der Baubeginn ist für das dritte Quartal 2021 geplant.

Das Objekt Alsterdorfer Markt 7 (Haus Michelfelder) wird in zwei Bauabschnitten für die neue Nutzung als „Kompetenzzentrum für ein barrierefreies Hamburg“ umgebaut. Der erste Bauabschnitt wurde im April 2020 fertiggestellt und bezogen. Die Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts ist für das vierte Quartal 2021 geplant.

Ebenso wurde 2020 mit den Arbeiten zur Instandsetzung und Umgestaltung der Stiftungskirche St. Nicolaus nebst Erstellung eines Lern- und Gedenkortes für die Opfer der Euthanasie begonnen. Der Abschluss der Arbeiten ist für 2022 vorgesehen.

Darüber hinaus wurde in Kiel mit den Arbeiten zur umfassenden Sanierung des Van der Camer-Hauses in der Hasseer Straße begonnen. In der Heidlohstraße in Hamburg-Schnelsen wurden zwei Wohnhäuser freigezogen. Hier sollen zukünftig 39 neue, öffentlich geförderte Wohnungen entstehen, die im Rahmen eines inklusiven Quartiers sowohl an Klient*innen als auch an berechtigte Mieter*innen vermietet werden sollen. Ebenfalls wurde der Neubau des Betriebsgebäudes der alstergärtner in Farmsen nahezu fertiggestellt.

Mit Wirkung zum 1. Januar 2020 wurde die SHED Südholstein Energie- und Dienstleistungs GmbH auf die alsterdorf assistenz ost gGmbH und die CareFlex Recruiting Experts GmbH auf die CareFlex GmbH verschmolzen.

Herr Prof. Dr. Hanns-Stephan Haas hat sein Amt als Direktor und Vorstandsvorsitzender zum 31. Januar 2021 niedergelegt. Ein vom Stiftungsrat eingerichteter Findungsausschuss hat bereits mit der Suche für die Nachfolge begonnen.

1.1 Leistungsentwicklung

Die Gesamtleistung des ESA-Unternehmensverbunds hat sich im Vergleich zu 2019 um etwa 53 Mio. € auf 374 Mio. € erhöht. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die in Verbindung mit der Förderzusage für den EKA-Neubau erfassten Erträge zurückzuführen, denen korrespondierende Aufwendungen in gleicher Höhe gegenüberstehen. Moderate Steigerungen bei den Leistungsentgelten und in der Auslastung sowie der Ausbau neuer Leistungsformen in einigen Geschäftsbereichen wurden leider weitgehend kompensiert durch coronabedingte Ertragsrückgänge in den übrigen Geschäftsbereichen.

Die durchschnittliche Mitarbeiter*innen-Anzahl lag mit 6.568 nahezu auf Vorjahresniveau.

1.2 Jahresergebnis

Die Entwicklungen der Leistungsbereiche im ESA-Unternehmensverbund waren maßgeblich von den Auswirkungen der Corona-Pandemie beeinträchtigt. Trotz der eingeleiteten Maßnahmen und der wirtschaftspolitischen Stützungsmaßnahmen lagen die Ergebnisse der ESA-Leistungsbereiche ebenso wie die der Tochtergesellschaften weitestgehend deutlich unter dem Vorjahr. Im Jahr 2020 wurde ein Jahresfehlbetrag in Höhe von -527 T€ realisiert.

2.1 Investitionen und Finanzierung

Die Investitionen in das Sachanlagevermögen des Stiftungsverbunds beliefen sich im Jahr 2020 auf rund 10,4 Mio. €. Die Investitionen entfielen zum Großteil auf Anlagen im Bau, die die Planungs- und Baukosten für die laufenden Neubau- bzw. Sanierungsprojekte – wie unter Punkt 1 erläutert – enthalten. Weitere Investitionen erfolgten vor allem in den Bereichen IT und Digitalisierung.

2.2 Finanz- und Vermögenslage

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 erhöhte sich die Bilanzsumme des ESA-Unternehmensverbunds um rd. 50 Mio. € auf 297 Mio. €, bedingt durch die bilanzielle Erfassung der Fördermittelzusage der Stadt Hamburg für den Neubau im EKA.

Die Abnahme des Eigenkapitals um 0,5 Mio. € auf 51,8 Mio. € ergibt sich im Wesentlichen aus dem Jahresfehlbetrag 2020. Die Eigenkapitalquote verminderte sich ferner durch die gestiegene Bilanzsumme von 21,2 % auf 17,4 %. Unter Berücksichtigung der Sonderposten ergibt sich eine Eigenkapitalquote von 37,0 % (Vorjahr 44,7 %).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind im Zuge planmäßiger Tilgungen, Sondertilgungen und unter Berücksichtigung baubezogener Darlehensaufnahmen gegenüber dem Vorjahr um rd. 6,2 Mio. € zurückgegangen. Die flüssigen Mittel in Form von Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten sind gegenüber dem Vorjahresstichtag um 6,0 Mio. € auf 26,5 Mio. € angestiegen.

Die Vermögens- und Kapitalstruktur ist stabil und trotz der 2020 begonnenen Corona-Pandemie und deren Auswirkungen zufriedenstellend. Durch ein angemessenes Finanzmanagement stehen weiterhin ausreichend liquide Mittel zur Erfüllung des operativen und strategischen Finanzbedarfs des ESA-Unternehmensverbunds zur Verfügung. Durch eine gezielte Liquiditätssteuerung soll eine zuverlässige und dauerhafte Liquiditätsversorgung gewährleistet und gleichzeitig zusätzliche Belastungen durch Verwahrentgelte (Bankgebühren) reduziert werden.

3. Ausblick

Die Corona-Pandemie stellt auch 2021 ein erhebliches Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung dar. Die zunehmende Verfügbarkeit wirksamer Impfstoffe, aufeinander abgestimmte gesundheitspolitische Maßnahmen und staatliche Finanzhilfen sind von zentraler Bedeutung für eine sukzessive Normalisierung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und damit auch der Auslastung der Kapazitäten.

Die Aussichten bleiben weiterhin unsicher und die Prognosefähigkeit für das Jahr 2021 dadurch beeinträchtigt. Ein präziser Ausblick für das Jahr 2021 ist nur bedingt möglich.

Die Umsetzungen bundespolitischer Maßnahmen, wie bspw. durch das BTHG und das Pflegestärkungsgesetz, die regulatorischen Eingriffe durch den Gesetzgeber im Krankenhaussektor, wie bspw. durch die Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung oder das MDK-Reformgesetz, werden die Arbeit der ESA und ihrer Tochtergesellschaften auch im Jahr 2021 beeinflussen und den ESA-Unternehmensverbund vor neue Herausforderungen stellen. Auch wird die Entwicklung der Länderfinanzen, insbesondere in Hamburg und Schleswig-Holstein, einen zunehmenden Einfluss auf die Refinanzierungsmöglichkeiten der Leistungsangebote des ESA-Unternehmensverbunds haben.

Grundsätzlich ist die Nachfrage an Leistungen der Sozial- und Gesundheitswirtschaft weitestgehend konjunkturunabhängig und wird insbesondere durch die demografische und gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland weiter ansteigen. Es ist davon auszugehen, dass die sozialen Dienstleistungen des ESA-Unternehmensverbunds weiterhin in Anspruch genommen und darüber hinaus auch zunehmen werden. Daher wird kontinuierlich in den Erhalt der für die Angebote der Stiftung notwendigen Gebäude, die Schaffung inklusiver Wohn- und Betreuungsangebote für Menschen mit Assistenzbedarf, den Ausbau bedarfsorientierter medizinischer Angebote sowie in die Entwicklung fachlich innovativer Konzepte investiert. Auf diese Weise sichert die Stiftung ihre Leistungsfähigkeit für die Zukunft. Sie ist damit weiterhin ein wichtiger diakonischer Dienstleister und Arbeitgeber für Hamburg und Schleswig-Holstein.

Die erhöhte Nachfrage nach sozialen und gesundheitswirtschaftlichen Dienstleistungen, gerade auch in Zeiten der Corona-Pandemie, verbunden mit der Erhöhung von Qualitätsstandards, führt aber auch zu einer Verschärfung des Fachkräftemangels. Die Besetzung offener Stellen gestaltet sich immer schwieriger. Dem begegnet die ESA mit umfangreichen Aktivitäten zur Stärkung der Arbeitgebermarke ESA. Dabei steht im Vordergrund, die Mitarbeiter*innen entsprechend ihren Fähigkeiten und Potenzialen optimal einzusetzen, gezielt weiterzubilden, Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten sowie Vielfalt und Chancengleichheit zu fördern. Durch die Gewinnung neuer Fachkräfte sowie die permanente Fortbildung der Mitarbeiter*innen wird der ESA-Unternehmensverbund konsequent daran arbeiten, die Qualität der Dienstleistungsangebote zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Soziale Innovationen und die Digitalisierung werden zu einer Verbesserung der Leistungsfähigkeit, der Versorgung der Klient*innen und Patient*innen sowie der Qualität einzelner Prozesse führen. Der ESA-Unternehmensverbund wird den Digitalisierungsprozess weiter vorantreiben mit dem Ziel, die Assistenz für die Klient*innen weiter zielgerichtet zu optimieren, die Mitarbeiter*innen bei ihrer Arbeit zu unterstützen, die Dokumentation von Leistungen zu optimieren sowie Prozesse und Strukturen in der Verwaltung effizienter zu gestalten.

Download des Wirtschaftsberichtes als PDF (Wirtschaftsbericht 2020)

Bild: Während des ersten Lockdowns entstand vor allem für Wohnungslose durch die Schließung von Angeboten wie Mittagstische und Tafeln eine schwierige Situation. Durch das spendenfinanzierte Projekt „SattMission“ der stadt.mission.mensch gGmbH ab März 2020 in Kiel konnten 35.000 warme Mahlzeiten zubereitet und an die Betroffenen ausgeliefert werden (Foto: stadt.mission.mensch)

Konzernbilanz

Aktiva in tausend € 31.12.2020 31.12.2019 Veränd.
Immaterielle Vermögensgegenstände
682

557

125
Sachanlagen 193.982 196.172 -2.190
Finanzanlagen 1.618 1.787 -169
Anlagevermögen 196.283 198.516 -2.233
Vorräte 3.496 3.225 271
Forderungen 68.013 22.686 45.327
Wertpapiere des Umlaufvermögens
1.992

1.539

453
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
26.464

20.452

6.011
Umlaufvermögen 99.965 47.902 52.062
Rechnungsabgrenzungsposten 672 556 116
Aktiva 296.919 246.974 49.945
Passiva in tausend € 31.12.2020 31.12.2019 Veränd.
Eigenkapital 51.807 52.331 -525
Sonderposten 58.017 58.008 9
Rückstellungen 24.730 21.735 2.995
Verbindlichkeiten 145.679 103.609 42.070
Ausgleichsposten 591 626 -34
Rechnungsabgrenzungsposten 16.095 10.665 5.430
Passiva 296.919 246.974 49.945

Gewinn- und Verlustrechnung ESA-Unternehmensverbund

in tausend € 31.12.2020 31.12.2019 Veränd.
Gesamtleistung 374.419 321.838 52.581
Personalaufwand 210.391 202.183 8.209
Materialaufwand 70.797 68.800 1.997
Übrige Aufwendungen 86.247 43.552 42.695
Abschreibungen 7.510 5.384 2.126
Jahresergebnis -527 1.919 -2.446

Kennzahlen

31.12.2020 31.12.2019 Veränd.
Mitarbeitende der Evangelischen Stiftung Alsterdorf *

6.568


6.583


-15
Anlagendeckungsgrad 85 % 89 % -4 %
Eigenkapitalquote 17 % 21 % -4 %
Eigenkapitalquote inkl. Sonderposten
37 %

45 %

-8 %
Personalkostenquote 56 % 63 % -7 %
Spendenaufkommen in tausend € **
3.783

5.025

1.242

* alle Beschäftigte inkl. Praktikanten und Auszubildende
** nähere Informationen sind dem Spendenjahresbericht zu entnehmen

Bild: Neben digitalen Sportangeboten wurden auch Möglichkeiten für Sport mit Abstand organisiert: Beim “Balkon-Sport“ konnten Interessierte an der frischen Luft und ohne großen Aufwand mitmachen (Foto Axel Nordmeier)

Gremien

Stiftungsrat

Uwe Kruschinski, Vorsitzender
Bernd Seguin, stellvertretender Vorsitzender
Dirk Ahrens
Dr. Uta Andrée
Prof. Dr. med. Cornelius Borck
Bischöfin Kirsten Fehrs
Frank Hellberg
Guido Junge
Henning-Uwe Milberg
Maren Puttfarcken, seit Dezember 2020
Beate Raudies, seit Dezember 2020
Prof. Dr. Herbert Rebscher
Sabine Rossbach
Matthias R. Scholz
Andrea Stonis
Matthias Weigmann
Klaus Wendtland
Prof. Dr. Brigitte Wotha

Hauptausschuss

Uwe Kruschinski, Vorsitzender
Bernd Seguin, stellvertretender Vorsitzender
Henning-Uwe Milberg
Matthias R. Scholz
Andrea Stonis

Vorstand

Prof. Dr. Hanns-Stephan Haas, Vorstandsvorsitzender
Ulrich Scheibel
Hanne Stiefvater
Dr. Thilo von Trott

Gesamtmitarbeitervertretung der Evangelischen Stiftung Alsterdorf

Dennis Wendel, Vorsitzender
Sabine Granse, 1. stellvertretende Vorsitzende
Maren Sellmann, 2. stellvertretende Vorsitzende

Förderkreis der Evangelischen Stiftung Alsterdorf e.V. (gegründet 1975)

Vorstand:
Prof. Dr. Hanns-Stephan Haas
Matthias Schröder
Kuratorium:
Michael Eggenschwiler, Vorsitzender
Dr. Hans Janus, stellvertretender Vorsitzender
Dr. Jörg Verstl, stellvertretender Vorsitzender
Stephan Biallas
Dr. Thomas Brakensiek
Christiane Görres
Uwe Kruschinski
Güde Lassen-Damaschke, beratendes Mitglied
Ludolf Baron von Löwenstern
Bernd Seguin, beratendes Mitglied
Ralf Sommer
Stefanie Stoltzenberg-Spies
Pieter Wasmuth
Peter Wenig
Geschäftsführung:
Andrea Gutzeit, bis Juni 2020
Dr. Nele Maya Fahnenbruck, seit Juni 2020

Verein zur Förderung des Evangelischen Krankenhauses Alsterdorf e. V. (gegründet 1995)

Vorstand:
Dr. Ursula Gerhardt, Vorstandsvorsitzende
Walter Hurling, Vorstand
Dirk Möhrle, Vorstand
Prof. Arno Rolf, Vorstand

Förderverein der Bugenhagenschule e. V. (gegründet 1993)

Vorstand:
Gregor Ronig, 1. Vorsitzender
Ludolf von Löwenstern, 2. Vorsitzender
Fabian Schimanski, Kassenwart
Petra Stiglmeir, Schriftführerin

Förderverein der evangelischen Grundschule Ottensen e. V.

Vorstand:
Annika von Borczyskowski, 1. Vorsitzende
Knut Pacholke, 2. Vorsitzender
Timm Lehberg, Rechnungsführer

Förderverein der evangelischen Grundschule Bugenhagen – Groß Flottbek e. V.

Vorstand:
Bianca Kircher, bis September 2020
Dr. Katrin Graefe, bis September 2020
Arne Klein, bis September 2020
Susanne Beckmann, seit September 2020
Dirk Steinbach, seit September 2020
Anne-Kathrin Fenner, seit September 2020

Förderverein der evangelischen Grundschule Paulus »Schule unterm Kirchturm«/Dependance Bugenhagenschule e. V. (gegründet 2011)

Vorstand:
Florian Petersen, Vorsitz
Anna Fleck, stellvertretende Vorsitzende bis 19.02.2020
Dr. Marianne Löwisch, stellvertretende Vorsitzende seit 20.02.2020
Mechthild Lechner, Kasse

Förderverein der Bugenhagenschule im Hessepark e. V. (gegründet 2009)

Vorstand:
Dr. Marcus Mohr, Vorsitz
Jennifer Berendt, Vorsitz
Lars Böttger, Vorsitz
Tanya Heygster, Schatzmeisterin
Beirat:
Christiane Haartje
Nicole Küllenberg
Sigrid Marcks
Paula Paul
Arne Ries
Brigitte Tissot

Verein zur Förderung der Berufsfachschule für Logopädie Hamburg e. V. (gegründet 1976)

Vorstand:
Corinna Lutz, B. Sc., Vorsitzende
Dr. med. Thomas Wiesner, stellvertretender Vorsitzender

Verein zur Förderung des Werner Otto Instituts e. V. (gegründet 1981)

Vorstand:
Margrit Weber, 1. Vorsitzende
Ute Kellermann, 2. Vorsitzende
Amelie Starke, Julia Storr, Beisitzer
Dr. Christian Fricke, Kassenwart

Lebensbegleitung e. V. – Förderverein des Georg-Kaps-Hauses in der tohus gGmbH (gegründet 1995)

Vorstand:
Bernhard Kaps, 1. Vorsitzender
Jasna König, 2. Vorsitzende
Gesa Simonsen-Sumfleth, Kassenprüferin
Jan Henning Clasen, Rechnungsführer

Bild: Während des Lockdowns konnten Kinder nicht wie gewohnt ihre Kita besuche. Und so brachten die Erzieher*innen der Kita Moorwisch kurzerhand Kreativpakete für die Kinder direkt zu ihnen nach Hause (Foto: Axel Nordmeier)

Downloads

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Bild: Das neu formierte Team der Spezialstation für coronainfizierte Menschen mit Behinderung des Evangelischen Krankenhauses Alsterdorf ist vorbereitet auf die besondere Aufgabe (Foto: Daniela Steffen-Oschkinat)

Impressum

Herausgeber

Vorstand der Evangelischen Stiftung Alsterdorf
Ulrich Scheibel
Hanne Stiefvater
Dr. Thilo von Trott

Redaktion

Katja Tobias
Hans Georg Krings
Ingo Briechel
Berndt Rytlewski
Nadine Wagner

Adresse

Alsterdorfer Markt 4
22297 Hamburg-Alsterdorf
Telefon 0 40.50 77 39 31
Fax 0 40.50 77 41 22
s.wegner@alsterdorf.de
www.alsterdorf.de

Konzept, Gestaltung

Gestaltung: Andreas Homann, MedienMélange
Programmierung: Liquidmedia web & print
Umsetzung: Ingo Siegmund

Fotografie

alsterdorf assistenz ost
Heike Günther
Axel Nordmeier
Berndt Rytlewski
stadt.mission.mensch
Daniela Steffen-Oschkinat

Lektorat

Bernd Kuschmann

Inhaltlich Verantwortliche gemäß § 10 Absatz 3 MDStV

Katja Tobias

Bild: : Trotz der Pandemie eröffnete im Oktober die neue Betriebsstätte alsterspectrum in Bahrenfeld von alsterarbeit – mit Druckerei und vielen weiteren Angeboten (Foto: Berndt Rytlewski)