Bericht des Vorstands
Das Jahr 2020 war in vielerlei Hinsicht ein besonderes Jahr. Als sich im März das damals neuartige Corona-Virus in Deutschland ausbreitete, hatte dies von einem Tag auf den anderen enorme Auswirkungen auf unsere Arbeit.
Alle Mitarbeitenden in den unterschiedlichen Arbeitsbereichen der ESA – in Assistenz, Arbeit, Medizin, Pflege und Bildung sowie Verwaltung der Stiftung – waren gefordert, die sich teils wöchentlich ändernden Anordnungen der Behörden in die Praxis umzusetzen. Schulen und Kitas mussten schließen, ebenso die Werkstätten und Tagesförderungen. Unsere medizinischen Einrichtungen entwickelten Konzepte zur Versorgung und auch Isolierung von Patient*innen. Im Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf wurde schon im April eine Spezialstation für Covid-19- Patient*innen mit Behinderung eröffnet.
Aber auch die Unterstützung z. B. von wohnungslosen Menschen konnte nur mit großen Kraftanstrengungen sichergestellt werden. Passende Hygienekonzepte mussten innerhalb kürzester Zeit in allen Arbeitsfeldern entwickelt und in der täglichen Arbeit umgesetzt und angepasst werden. Vorrangiges Ziel war es dabei, Ansteckungen bei Klient*innen und Patient*innen ebenso wie bei Mitarbeitenden zu verhindern und beim Auftreten einer Infektion mit Covid-19 durch die entsprechenden Maßnahmen eine Ausbreitung wirkungsvoll einzudämmen.
Eine besondere Herausforderung war die deutliche Minimierung der sozialen Kontakte und die Pflicht für alle, Abstand zu anderen Personen zu halten. Hier wurde von den Mitarbeitenden hervorragende Aufklärungsarbeit geleistet und einfühlsam vermittelt, warum diese Maßnahmen so plötzlich umgesetzt werden müssen. Besonders während der Schließungsphasen der Arbeits- und Beschäftigungsangebote wurden ebenfalls in kurzer Zeit neue kreative Beschäftigungsmöglichkeiten als Alternative angeboten, wodurch der spürbare Verlust sozialer Kontakte bei unseren Klient*innen in der Eingliederungshilfe etwas aufgefangen werden konnte.
Durch die phasenweise Schließung der Schulen und Kitas mussten digitale Formen für Homeschooling entwickelt werden, besonders mit dem Blick auf die Kinder und Jugendlichen, die mit diesen Veränderungen nur schwer umgehen können. Auch in den Kitas wurde ein Notbetreuungsangebot eingerichtet, um die Kinder und ihre Familien bestmöglich zu unterstützen. Für Mitarbeitende wurde im Intranet ein Informationsportal mit den jeweils aktuellen Corona-News zur Verfügung gestellt und ESA-weit wurde innerhalb kurzer Zeit die Infrastruktur für digitale Kommunikationsformen eingerichtet, um den Informationsfluss in der Stiftung jederzeit zu gewährleisten. Gleichzeitig wurden stiftungsübergreifend, da, wo es möglich war, Strukturen zur mobilen Arbeit aufgebaut. Im gesamten Prozess der pandemiebedingten Anpassungen in den Arbeitsfeldern gab es eine gute Kooperation und Unterstützung durch die Mitarbeitervertretungen der ESA.
Digitale Assistenz, digitale Arztbesuche, digitales Lernen: Die Arbeitsfelder Assistenz, Medizin, Bildung und Pflege machten sich mit hohem Tempo diese neuen Technologien zunutze, um die Klient*innen, Patient*innen und Schüler*innen trotz der bestehenden Einschränkungen umfassend zu begleiten.
Auch das zwischenzeitliche Besuchsverbot stellte einen tiefen Einschnitt im Leben der Klient*innen und Patient*innen dar. Daher musste die Kommunikation von Klient*innen und deren Kontakt mit Angehörigen und Freunden rasch auf digitale Kommunikationsformen umgestellt werden. Besonders hier, aber auch im Freizeitbereich konnten Spendengelder, die über den Corona-Hilfsfonds der ESA eingeworben wurden, großartige finanzielle Unterstützung leisten – zum Beispiel für die Anschaffung von Tablets für Klient*innen.
Für unsere Angebote der Eingliederungshilfe der Gesellschaften alsterdorf assistenz west, alsterdorf assistenz ost, alsterarbeit, tohus, Betreutes Wohnen und Teile der stadt.mission.mensch wurden Schutzschirmvereinbarungen auf den Weg gebracht, um die zusätzlichen Kosten durch die Pandemie aufzufangen.
Ungeachtet der besonderen Umstände hat sich im Jahr 2020 auf dem Alsterdorfer Stiftungsgelände einiges getan. Für die Sanierung von sieben denkmalgeschützten Gebäuden auf dem Stiftungsgelände, die Teil des Projekts „Straße der Inklusion“ sind, gab es durch die Stadt Hamburg Zusagen für eine Bezuschussung.
Traditionelle Veranstaltungen der ESA konnten pandemiebedingt nur in einem angepassten Rahmen stattfinden. Die Gedenkveranstaltung für die Opfer der Euthanasie „Erinnern für die Zukunft“ am 8. Mai musste im kleinsten Kreis begangen werden: Mit einer Kranzniederlegung an der Stolperschwelle auf unserem Campus in Alsterdorf durch den Vorstand der Stiftung wurde der Opfer gedacht und per Livestream konnten alle Interessierten der Veranstaltung folgen.
Einen Monat später gab es für unser Mitarbeiterfest eine besondere Premiere: Per Livechat trat der Vorstand digital mit den Mitarbeitenden in Kontakt und es konnten digital Fragen gestellt werden.
Rückblickend war das Berichtsjahr 2020 ein Jahr der besonderen Herausforderungen, aber auch großer Lichtblicke. Im Rückblick zeigt sich, dass es mit größter Flexibilität und Kreativität gelungen ist, sich unter erschwerten Arbeitsbedingungen auf die Vielzahl an Veränderungen einzustellen. Wie dies gelungen ist, zeigen die folgenden kurzen beispielhaften Einblicke in unsere einzelnen Tochtergesellschaften und Bereiche:
Startschuss für die digitale Assistenz: „DigiContact“ ist ein videogestütztes Assistenzangebot für Menschen mit Behinderung, das 2020 im Zuge der Corona-Pandemie von der alsterdorf assistenz ost ins Leben gerufen wurde. Das Angebot wird aktuell an mehreren Standorten getestet und erhält vielseitigen Zuspruch. Perspektivisch soll eine 24-stündige Erreichbarkeit durch ein zentral organisiertes Video-Assistenzteam entstehen. Mehr Infos gibt es in einem spannenden Erklärfilm.
Die Pandemie schuf mit ihren Herausforderungen gleichzeitig eine Atmosphäre, in der sich neue flexible Arbeitsstrukturen in der alsterdorf assistenz west entfalten konnten. So wurde ein speziell ausgebildetes „Covid-19-Team“ aufgestellt, das bei einem Corona-Ausbruch kurzfristig in den betroffenen Hausgemeinschaften einspringen konnte. Neue, auch digitale Kommunikationsformen wurden etabliert, um den Kontakt zu Angehörigen aufrechtzuerhalten. Alle Informationen rund um das Virus wurden in Leichte Sprache übersetzt, um die Klient*innen umfassend zu informieren.
Im Berichtsjahr konnte die Quartiersinitiative Q8 pandemiebedingt ihr Engagement in fünf Hamburger Stadtteilen sowie in Bad Oldesloe nur mit deutlichen Beeinträchtigungen fortsetzen. Dennoch gelang es gerade hier, auch neue Wege zu gehen und beispielsweise mit einem speziellen „Corona-Newsletter“ regelmäßig wichtige Hinweise und Tipps rund um Corona online zur Verfügung zu stellen. Die Lots*innen von QplusAlter, einem weiteren Angebot von Q8, unterstützten ältere Menschen dabei, mit ausgeliehenen Tablets und Smartphones mit WLAN-Verbindung in der eigenen Häuslichkeit Kontakt mit der Familie und Freunden zu halten. Weitere Informationen dazu finden Sie in einem Beitrag zu Q8 im Rahmen dieses Jahresberichts.
Der Beginn der Pandemie brachte auch für alsterarbeit ganz neue Aufgaben mit sich: Betretungsverbot der Werkstätten für Beschäftigte, Kurzarbeit für rund 70 Mitarbeitende, Entwicklung und kontinuierliche Anpassung der Schutzkonzepte vor Ort und auch das sofortige Umsteigen auf digitale Formate in der Zusammenarbeit haben diesen Bereich sehr gefordert. Trotz allem konnte im Oktober die neue Betriebsstätte alsterspectrum in Bahrenfeld eröffnet werden. Das Hausmagazin alsterinfo erscheint seit Herbst 2020 im digitalen Format und ist weitgehend barrierearm.
Die Haus5 ist ein Integrationsunternehmen mit Angeboten für Menschen mit und ohne Behinderung im Bereich Restaurant und Catering sowie Reinigungsservice und Garten- und Landschaftsbau der alsterarbeit gGmbH im Verbund der Ev. Stiftung Alsterdorf. Da Haus5 kein „Eingliederungshilfe-Träger“ ist und nicht unter den Schutzschirm des Sozialdienstleister-Einsatzgesetzes fiel, traf der Lockdown das Unternehmen hart. Die Mitarbeiter*innen des gastronomischen Bereiches befinden sich seit März des Berichtsjahres zum größten Teil in Kurzarbeit. Mit kreativen Ideen, wie zum Beispiel Hol- und Bringdienste für die Mittagsgerichte zu den Büros in der nahen Umgebung, versuchte man die Folgen der Schließung etwas aufzufangen. Zudem wurde auch mit der Unterstützung von Spendengeldern ein neuer zusätzlicher Inklusionsbetrieb Garten- und Landschaftsbau aufgebaut. Dort finden zehn Menschen mit und ohne Behinderung sozialversicherungspflichtige und tarifentlohnte Arbeitsplätze.
Die Corona-Pandemie hat auch die tohus hart getroffen: Nach Anordnung des Kreises Stormarn gab es für die Klient*innen von vier Einrichtungen eine zweimonatige Ausgangssperre. Auch in allen anderen Bereichen verlangten die von tohus ausgearbeiteten Schutzmaßnahmen Klient*innen und Mitarbeitenden einiges ab. In dieser Situation kam die Kreativität des Unternehmens zum Tragen: Durch die Überzeugungsarbeit der Geschäftsführung auf politischer Ebene konnten die Ausgangssperren vorzeitig aufgehoben werden. Gleichzeitig wurden neue Projekte – wie zwei überdachte Outdoorküchen und präventive Sportangebote – geplant und mithilfe von Spendengeldern umgesetzt. Zum 1. Juli trat Tobias Gaiser, vorher Mitglied der Geschäftsleitung und Bereichsleiter Rehabilitation bei alsterarbeit, in die Geschäftsführung der tohus gGmbH ein.
Die medizinischen Gesellschaften der ESA standen im Jahr 2020 vor der Herausforderung, die Versorgung der Patient*innen sicherzustellen und sie gleichzeitig vor einer Ansteckung mit Corona zu schützen. Für Menschen mit Behinderung wurde im Evangelisches Krankenhaus Alsterdorf eine Spezialstation für Corona-Infizierte aufgebaut. Mit der Einführung von Videosprechstunden im Werner Otto Institut, im theravitalis, in den Ambulanzen des Epilepsiezentrums und der Psychiatrie sowie im Sengelmann Institut für Medizin und Inklusion (SIMI) konnten Therapien fortgesetzt werden, ohne dass Patient*innen ihr Zuhause verlassen mussten. Das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf (EKA) hat zum 1. Januar 2020 die Geschäftsführung erweitert: Dr. Léon von Brasch und der langjährige Geschäftsführer Michael Schmitz führen das EKA nun gemeinsam. Ein großer Erweiterungsbau und die digitale Transformation sind wichtige Themen der kommenden Jahre. Trotz Corona-Pandemie hat das EKA die strategische Weiterentwicklung vorangetrieben: Zum 1. Oktober wurde der bundesweit erste Qualitätsvertrag zur Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Behinderung im Krankenhaus abgeschlossen. Im Rahmen der Umsetzung werden z. B. Lots*innen für den stationären Aufenthalt eingeführt und der Krankenhausaufnahme und -entlassungsprozess wird gezielt neu strukturiert.
Wir haben uns darüber hinaus sehr über die gesellschaftliche Solidarität gefreut: Im Mai spendete die Otto Group dem Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf 5.000 FFP2- sowie 10.000 OP-Masken, im Juni folgte eine weitere Maskenspende vom Unternehmen MCC-Menssing Chemiehandel & Consultants.
Der Umgang mit der Corona-Pandemie stand auch in den Heinrich Sengelmann Kliniken (HSK) in dem Spannungsfeld, die Verantwortung für die Patient*innen wahrzunehmen, d. h. die medizinische und psychologische Versorgung unter veränderten Bedingungen aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Sicherheit für Patient*innen und Mitarbeitende zu gewährleisten. Für die Mitarbeitenden war die Belastung besonders zu Beginn der Pandemie wegen des Gefühls der Unsicherheit sehr hoch. Als unmittelbare Reaktion wurden ein Krisenteam und wöchentliche Lagebesprechungen mit allen Beteiligten initiiert. Außerdem wurden regelmäßige Informationen für Mitarbeitende und Patient*innen herausgegeben und im Bedarfsfall Einzel-Coaching und Supervision angeboten und finanziert. Eine Mitarbeitendenbefragung zur psychischen Belastung durch die Corona-Pandemie wurde in Kooperation mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health der Universität Leipzig durchgeführt.
Das vorübergehend geschlossene Restaurant der HSK konnte unter entsprechenden regelkonformen Voraussetzungen geöffnet und auch das Schwimmbad und die Sportbetriebe den Patient*innen exklusiv zur Verfügung gestellt werden. Betretungsverbot und restriktive Besuchsregelung wurden durch- und umgesetzt. Eine Teststrategie wurde angewandt und erhöhte zusätzlich die Sicherheit. Durch die Corona-Pandemie entstand eine anhaltend große Nachfrage nach Behandlungen im Fachgebiet Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik.
Mit dem Projekt „Sportlotse – Gemeinsam mehr bewegen“ konnte der Bereich Sport und Inklusion neue inklusive Sportangebote anbieten. Diese entstanden in Wohneinrichtungen, Tagesförderungen und Hamburger Vereinen, u. a. beim SC Alstertal-Langenhorn, ISV Alsterdorf, HSV e. V. und dem Skateboard e. V. Durch die Corona-Pandemie mussten die Sportangebote dann leider pausieren. Es wurde jedoch kurzerhand umgeplant und Sport mit Abstand organisiert. Beim „Balkon-Sport“ konnten Alsterdorfer Bewohner*innen vom Balkon aus Sport mitmachen, Online-Sportvideos wurden gedreht und gemeinsam mit Special Olympics Hamburg wurden Menschen mit Behinderung über digitale Wege in Bewegung gebracht.
2020 war für die Bugenhagenschulen ein herausforderndes Jahr, in dem der Unterricht phasenweise in Präsenz-, Distanz- oder Wechselunterricht stattgefunden hat. In der Zeit, in der die Schüler*innen nicht vor Ort waren, wurde sehr spürbar, dass zu „Schule“ gehört, Gemeinschaft zu leben, gemeinsam um Lernschritte zu ringen und die Vielfalt im Alltag zu gestalten. Die Zeit war deshalb in besonderem Maße geprägt von Engagement und Lernbereitschaft des Kollegiums. Immer wieder hat es sich auf neue Settings eingelassen und sich diese souverän zu eigen gemacht. Besonders der Digitalisierungsschub, der in dieser Zeit ausgelöst wurde, hat alle Beteiligten begeistert und vorangebracht.
In der fachschule für soziale arbeit alsterdorf konnte auf die neue IT-Infrastruktur zurückgegriffen werden. So war es möglich, in relativ kurzer Zeit das Homeschooling einzuführen. Um diese neuen Arbeitsformen jetzt und auch in Zukunft weiter gut im Unterricht einsetzen zu können, wurden und werden die Lehrkräfte weiter intensiv geschult. Trotz der herausfordernden Lage haben 98 Heilerziehungspfleger*innen und 16 Sozialpädagogische Assistent*innen die Ausbildung im Sommer 2020 erfolgreich absolviert. Seit September 2006 bietet die fachschule für soziale arbeit alsterdorf die „Heilpädagogische Weiterbildung für Erzieher*innen in Kindertagesstätten“ an. In diesem Kurs werden Erzieher*innen und ihnen gleichgestellte Berufsgruppen zu Fachkräften für die Arbeit in inklusiven Kindertagesstätten weitergebildet. Nachdem jahrelang jährlich zwei Kursangebote durchgeführt wurden, ermöglichte es die hohe Nachfrage, in diesem Jahr drei Kurse zu beginnen.
Nach über 40 Jahren in der Evangelischen Stiftung Alsterdorf ging der bisherige Schulleiter Thomas Hülse zum Ende des Jahres in den Ruhestand. Seine Nachfolge wurde von Jessica Hruschka und Gerd Nodorp angetreten.
Auch die Kitas mussten ihren Bildungsauftrag durch Corona ganz neu denken. Im Bildungshaus Lurup, im Kinderhaus St. Nicolaus und in der Kita am WOI konnten seit März 2020 nicht mehr alle Kinder vor Ort betreut werden. Mit Bastel-, Lern- und Spielmaterialpäckchen, einem Mittagessenangebot, Info- und Unterhaltungsvideos für Familien, Online-Beratung und -Bildung für Eltern und vielen anderen kreativen Ideen der Pädagog*innen konnte der Kontakt zu den Kindern und ihren Familien aufrechterhalten werden.
Auch für die Kieler stadt.mission.mensch war die Zeit während des ersten Lockdowns 2020 durch die Schließung von Angeboten wie Mittagstischen und Tafeln, speziell für wohnungslose Menschen, besonders schwierig. Die stadt.mission.mensch hat daher im März 2020 in Kiel das spendenfinanzierte Projekt „SattMission“ ins Leben gerufen. Ziel war es, den Betroffenen täglich eine warme Mahlzeit anbieten zu können. Die Bereitschaft, zu spenden und zu helfen, sowohl von Firmen als auch von Privatleuten und vor allem von den beteiligten Kieler Gastronom*innen, war riesig. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum ca. 35.000 warme Mahlzeiten zubereitet und ausgeliefert. Inzwischen ist aus diesem Projekt etwas Neues entstanden: Die stadt.mission.mensch konnte mithilfe der Spendenaktion „Hand in Hand für Norddeutschland“ einen Foodtruck anschaffen, das „SattMissions-Mobil“. Mit diesem sind – auch über eventuelle Notsituationen hinaus – diverse soziale Projekte in Kiel geplant.
Nicht nur in den Gesellschaften, auch in den Holdingbereichen der Stiftung sahen sich die Mitarbeitenden aufgrund der sich rasant entwickelnden Pandemie neuen Herausforderungen gegenüber. Dies zeigte sich auch besonders im Bereich Personal mit z. B. regelmäßig erstellten, ständiger Aktualisierung unterworfenen Informationen für Führungskräfte und Stiftungsmitarbeiter*innen sowie der intensiven Beschäftigung mit den Gesetzen und Regelungen des Kurzarbeitergeldes und der umfangreichen Schutzkonzepte. Webbasierte Austausch- und Schulungsangebote wurden schnell realisiert und die uneingeschränkte Erledigung des Tagesgeschäftes sichergestellt. Am 1. August nahm Tobias Mahnke seine Arbeit als Leiter Operatives Personalmanagement auf.
Auch beim Immobilienmanagement, Bau & Technik (IBT) hinterließ die Corona-Pandemie ihre Spuren. Bei Instandhaltungen und Havarien führten Sicherheitsmaßnahmen wie Abstands- und Hygieneregeln für Mitarbeiter*innen, Handwerker*innen und Mieter*innen teilweise zu deutlichen Verzögerungen, höheren Abstimmungsnotwendigkeiten und Aufwand in der Bearbeitung. Größere Instandhaltungsmaßnahmen mussten zum Teil zeitweise eingestellt werden. Das alles trug neben den allgemeinen Preissteigerungen im Bereich der Baumaterialien zu höheren Kosten bei den Maßnahmen und Projekten bei. Planungsarbeiten konnten dank des Einsatzes von Microsoft-Teams-gestützten Planungsrunden überwiegend weitergeführt werden.
Im Finanz- und Rechnungswesen und im Stiftungscontrolling wurde es angesichts der fortschreitenden Pandemie allen Mitarbeiter*innen des kaufmännischen Bereiches ermöglicht, mobil zu arbeiten – abgesehen von einer „Notbesetzung“. Interne Präsenzmeetings wurden mithilfe von Tools wie Microsoft Teams durch virtuelle Meetings ersetzt. Die Monatsabschlüsse und die erste Hochrechnung 2020 konnten wie geplant fertiggestellt und die Jahresabschlüsse der ESA und ihrer größeren Tochtergesellschaften geprüft werden. Auch die letzten Prüfungshandlungen der Prüfungsgesellschaft wurden per Fernzugang ins Digitale verlegt.
Auch der Bereich Kommunikation stand pandemiebedingt vor neuen Herausforderungen: Ein Informationsportal zum Thema Corona wurde im stiftungseigenen Intranet implementiert. Hybride Veranstaltungsformate wurden entwickelt und ein Corona-Hilfsfonds zur Unterstützung der Arbeit von besonders von der Pandemie betroffenen Bereichen der ESA wurde ins Leben gerufen.
Der Appell, persönliche Kontakte auf ein Mindestmaß zu reduzieren, führte zu einer kurzfristig starken Nachfrage nach mobilen Endgeräten und Kommunikationslösungen (insbesondere Videokonferenz). Der IT-Bereich konnte diesen Anforderungen durch eine zeitnahe unternehmensweite Bereitstellung von Microsoft Teams sowie einer temporären Erhöhung der Serverkapazitäten für den Zugriff aus dem mobilen Arbeiten professionell begegnen.
Ulrich Scheibel
Hanne Stiefvater
Dr. Thilo von Trott
Vorstände der Evangelischen Stiftung Alsterdorf