Menschen mit Behinderung anstellen? Das machen immer noch zu wenig Unternehmen – obwohl sie unter Fachkräftemangel leiden. Anlässlich der Internationalen Woche der Menschen mit Behinderung besucht Daniel Terzenbach, Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit, die Evangelische Stiftung Alsterdorf, um sich über Möglichkeiten der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung in Unternehmen auszutauschen.
Daniel Terzenbach, „Die Inklusion von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt ist nicht nur eine Frage der Chancengleichheit, sondern auch ein Beitrag zur Fachkräftesicherung und ein Gewinn für die Gesellschaft. Menschen mit Behinderung, die arbeitslos gemeldet sind, bringen vielfach wertvolle Qualifikationen mit. Sie sind in der Regel besser qualifiziert als nicht schwerbehinderte Arbeitslose, dennoch gelingt es ihnen im Vergleich seltener, eine Beschäftigung aufzunehmen. Das sollten wir ändern.“
Die alsterarbeit gGmbH, ein Tochterunternehmen der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, geht individuell auf Menschen ein, die z.B. eine körperliche, kognitive oder psychische Behinderung haben. Es gibt Arbeits-, Beratungs-, Qualifizerungs- und Vermittlungsangebote. Gemeinsam wird entwickelt, welche Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten es gibt und welche Perspektiven, auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu wechseln.
Sogenannte Werkstätten für Menschen mit Behinderung bieten dabei eine Möglichkeit des Übergangs. Sie haben den Auftrag, Menschen zu stabilisieren, die Persönlichkeit zu fördern und am Arbeitsleben teilhaben zu lassen. Das übergeordnete Ziel bleibt stets die Übernahme hin zum allgemeinen Arbeitsmarkt, wenn eine Person dies wünscht. Um diesem Auftrag nachzukommen, hält alsterarbeit eine Vielzahl an Beschäftigungsangeboten bereit – über 25 Gewerke an rund 20 Standorten.
Der Weg hin zum allgemeinen Arbeitsmarkt wird bei alsterarbeit eng im Rahmen des Integrationsservice Arbeit (isa) durch Job-Coaches begleitet. Dabei ist ein sogenannter ausgelagerter Arbeitsplatz ein wichtiger Meilenstein. Mensch und Unternehmen können sich gegenseitig kennenlernen und die soziale Absicherung bleibt gesichert. Im Idealfall erfolgt die komplette Übernahme durch das Unternehmen.
Das Hamburger Unternehmen Ahoi-Bullis ist ein gutes Beispiel dafür: Geschäftsführer Torben Germis hat einen ausgelagerten Arbeitsplatz eingerichtet. Julius S. packt nun selbstständig Kisten mit Camping-Utensilien, mit denen jeder vermietete Bulli des Unternehmens ausgestattet ist. Erfahren Sie mehr darüber in diesem kurzen Video.
Unternehmen, die Interesse an einer Beratung haben, können sich an Marta Redondo vom integrationsservice arbeit wenden.




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