Ob beim Kulturkollektiv barner16, im atelier lichtzeichen, beim einzigartigen Kurzfilmfestival „KLAPPE AUF!“, bei den Schlumper Malern, bei der weit über die Grenzen Hamburgs hinaus bekannten Band „Station 17“ oder in der künstlerischen Arbeit mit schwerstbehinderten Kindern und Klient*innen in unseren Wohnangeboten und Tagesförderungen: Kunst und Kultur sind ein wichtige Aspekte von gesellschaftlicher Teilhabe und Inklusion. Das Atelier der Schlumper zum Beispiel war in Deutschland eines der ersten, welches Arbeitsplätze für Künstler*innen mit Behinderung eingerichtet hat. Viele „Schlumper“ haben inzwischen einen Namen in der Kunstszene. Auch bei Musik- und Theaterprojekten geht es darum, Künstler*innen mit Behinderung so zu unterstützen und zu fördern, dass sie ihr kreatives Potenzial entwickeln und ausleben können.
Drei Beispiele, die für die Vielfalt künstlerischen Schaffens von Menschen mit und ohne Behinderung in der ESA stehen – vielleicht treffen wir uns bei einem Konzert, im Kino oder Theater oder bei einer Vernissage?
barner 16: die Bühnenprofis
Die ESA-Kreativschmiede ist als integrierte Betriebsstätte unter dem Dach der alsterarbeit organisiert. Die Menschen bei barner 16 schaffen jede Art von Kunst: ob Bild, Ton, Licht, Wort, Farbe oder Bewegung. Sie machen Musik, Theater, Film, bildende Kunst, digitalisieren analoge Medien wie Video- und Tonbandkassetten für die Ewigkeit oder bedrucken Kleidungsstücke und Dinge im Textil- und Siebdruck. Mehr Vielfalt geht nicht – und alles mit einem hohen professionellen Anspruch. Wer die „barners“ selbst mal auf der Konzertbühne, bei einer Tanzperformance oder einer Multimedia-Produktion erleben möchte: Hereinspaziert!
„KLAPPE AUF!“: Botschafter*innen für mehr Inklusion im Kino
Seit 2013 gibt es „KLAPPE AUF!“. Längst ist das Festival über die Grenzen Hamburgs und Deutschlands hinaus zu einer guten Adresse für Filmschaffende und Filmfans geworden.
Von der Sichtung, über die Auswahl der Festivalbeiträge bis hin zum Start auf dem roten Teppich ist das inklusive Team jeweils rund ein Jahr lang mit der Vorbereitung beschäftigt. „Inklusion ist kein Thema ausschließlich für Menschen mit Behinderung. Wir leben den Besucher*innen unseres Festivals vor, dass sich Professionalität und Qualität einer Veranstaltung nicht durch Inklusion ausschließen“, erklärt Andreas Grützner, Gründer von „KLAPPE AUF!“. „Diese Grundidee zeigt sich sowohl in der Umsetzung des Festivals als auch in der Filmauswahl. Die Filme sollen sich nicht zentral mit dem Thema Behinderung oder Inklusion befassen, sondern vielschichtig und künstlerisch anspruchsvoll sein. Entscheidend ist für uns dabei, dass die Filme so viele Menschen wie möglich erreichen.“
Allein bei der fünften Auflage des Festivals im Jahr 2022 wurden über 2.600 Beiträge aus 114 Ländern eingereicht. Aktuell arbeitet das „KLAPPE AUF!“-TEAM an der Weiterentwicklung ihres Konzepts und berät international Kulturschaffende zu inklusiven Projekten.
zusammenkultur: Kunst, Kultur und Kreativität für alle!
Neue Wege entdecken, um mit den Mitteln von Kunst und Kultur die Köpfe und Herzen von Menschen zu öffnen. Das ist das Ziel des Teams von zusammenkultur, das im Bereich Q8 Sozialraumentwicklung der Evangelischen Stiftung Alsterdorf beheimatet ist. Angebote werden immer gemeinsam mit den Teilnehmenden entwickelt: ob Malkurse, Theaterbesuche, Kunstseminare, Kinoabende oder anderes. zusammenkultur arbeitet dabei mit Künstler*innen mit und ohne Behinderung zusammen. Diese Künstler*innen geben analoge und digitale Seminare oder bieten kreative Kurse zum Ausprobieren an. Die Initiative ist offen und experimentell – für Ideen von Teilnehmenden und von Kooperationspartner*innen außerhalb der ESA.