In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten Synagogen, Versammlungsräume, Betstuben, Geschäfte, Häuser, Wohnungen von Menschen jüdischen Glaubens in ganz Deutschland. Auch in Hamburg. Dort, wo damals die Synagoge am Bornplatz stand, trafen sich am Sonnabend Menschen zur Mahnwache. Unter den Redner*innen war auch Pastor
„Mir ist es wichtig“, sagte Pastor Mletzko in seiner Rede, „dass wir nicht nur an die vielen Opfer und Gräueltaten des Nationalsozialismus erinnern, sondern uns unserer Verantwortung heute stellen. Die Entwicklungen in unserer Stadt, unserem Land und in der Welt fordern eine gemeinsame Stimme, eine laute Stimme: Nie wieder ist jetzt! Damit sich Geschichte nicht wiederholt, müssen wir unsere Demokratie schützen, dürfen rechten Parolen keinen Raum lassen, die sich gegen jüdische Schwestern und Brüder richten, gegen Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte oder gegen Menschen mit Behinderung.“
Im Gottesdienst in der Kirche St. Nicolaus auf dem Stiftungsgelände wurden am Sonntag die Namen der 26 jüdischen Bewohner*innen verlesen, die deportiert wurden. Mit einem jüdischen Trauerritual – dem Zerreißen von Stoff – wurde ihrer gedacht. Carsten Schnathorst von barner 16 und Sebastian Sprenger begleiteten den Gottesdienst musikalisch. Pastor Christian Möring erinnerte in den Fürbitten daran, wie wichtig der Austausch mit Juden und Jüdinnen heute ist, um ihre Anliegen zu hören und sie sich sicher fühlen in der Gemeinschaft.
Nie wieder ist jetzt.
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