Das Thema Nachhaltigkeit gehört zu den acht Handlungsfeldern der neuen ESA-Strategie. Seit Februar 2024 trägt Alexander Rüther als Referent für Nachhaltigkeit die Verantwortung für die Koordination und Zusammenführung der stiftungsweiten Nachhaltigkeitsaufgaben.
Viele Unternehmen, egal welcher Branche, beschäftigen sich mit dem Thema Nachhaltigkeit – weil sie es aufgrund ihrer Berichtspflicht (etwa aufgrund ihrer Börsennotierung) müssen oder weil sie es aus ihrer wertebasierten Haltung heraus auch wollen.
Was ist die Motivation der ESA?
Alexander Rüther: Ich glaube, dass das eng zusammenhängt mit dem Müssen und dem Wollen. Die Evangelische Stiftung Alsterdorf hat ab dem Jahr 2025 die Verpflichtung, gemäß der EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD), transparent über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten zu berichten. Die CSRD schließt bestimmte Teile der Stiftung ein, die aufgrund ihrer Größe und ihres Umsatzes verpflichtet sind, ihre Nachhaltigkeitsbemühungen zu dokumentieren und Kennzahlen offenzulegen.
Diese kommende Verpflichtung hat die formalisierte Beschäftigung mit dem Thema Nachhaltigkeit in der ESA sicher beschleunigt. Zudem verdeutlicht sie die Notwendigkeit, die langjährigen Bemühungen in eine übergreifende Strategie zu integrieren und auszubauen. Denn als gemeinwohlorientierte Stiftung verfügt die ESA bereits seit vielen Jahren über große Ressourcen bürgergesellschaftlichen Engagements und zukunftsorientierten Handelns. Nachhaltigkeit ist Teil unserer DNA.
In meinen Gesprächen mit Kolleg*innen in den verschiedenen Gesellschaften und Bereichen der ESA erlebe ich, wie stark unterschiedliche Nachhaltigkeitsaspekte wie die aktive Teilhabe und Inklusion in den Arbeitsprozessen bereits tief verankert sind. Zudem gibt es eine hohe Motivation für umweltbewusstes Wirtschaften und bereits viele umgesetzte Alltagspraktiken. Auf diesen Grundlagen sollten wir aufbauen, um unseren ökologischen Fußabdruck weiter zu reduzieren und die Umweltverträglichkeit unserer Arbeit in der Stiftung zu verbessern.
Was ist Ihre Aufgabe als Nachhaltigkeitsreferent?
Alexander Rüther: Meine Rolle umfasst eine Vielzahl von Aktivitäten, die darauf abzielen, Nachhaltigkeit im gesamten Unternehmen zu fördern und zu etablieren. Durch meine Arbeit möchte ich dazu beitragen, dass Nachhaltigkeit nicht nur als einzelnes Thema betrachtet wird, sondern als integraler Bestandteil unserer Unternehmenskultur wahrgenommen wird. Ich freue mich darauf, allen Interessierten als Ansprechpartner für Fragen und Anregungen zur Verfügung zu stehen. Die Vernetzung von Menschen, der gemeinsame Austausch und das gemeinsame Lernen sind entscheidend, um das vorhandene Wissen und die Motivation unserer Mitarbeitenden bestmöglich zu nutzen.
Als ESA-weites Nachhaltigkeitsteam können wir die Themen heben und für die gesamte Stiftung nutzbar machen, an denen bereits heute vor Ort an den Standorten, in den Wohnangeboten, Schulen, Kitas oder Stationen unserer medizinischen Gesellschaften gearbeitet wird. Wir brauchen ein gemeinsames Verständnis von Nachhaltigkeit – aus dem Wirksamkeit und Energie entstehen können.
Welche Strukturen im Unternehmen sind dafür notwendig?
Alexander Rüther: In meiner neuen Funktion bilde ich die Schnittstelle zum Vorstand und zur Unternehmenskonferenz, dem Leitungsgremium der Geschäftsführer*innen unserer Gesellschaften und Bereiche, für alle Nachhaltigkeitsthemen. Hier werden die Nachhaltigkeitsstrategie der ESA sowie die großen Linien für Maßnahmen und Kommunikation festgelegt.
Darüber hinaus bin ich gemeinsam mit den stiftungsweiten Nachhaltigkeitskoordinator*innen verantwortlich für die Planung, Priorisierung und Koordination der Nachhaltigkeitsaktivitäten, um die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie sicherzustellen. Diese Gruppe ist von zentraler Bedeutung, da sie zum einen mit ihrer Expertise nachhaltige Projekte in ihren jeweiligen Bereichen unterstützt, zum anderen sind die Nachhaltigkeitskoordinator*innen auch Botschafter*innen in Sachen Nachhaltigkeit. Sie sollen weitere Kolleg*innen bestärken, sich selbst für nachhaltige Themen in ihrem direkten Arbeitsumfeld einzusetzen.
Interview: Ingo Briechel
Der Artikel erschien ursprünglich im alsterdorf Magazin 02 2024.
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