Seit 1988 gibt es „Station 17“: Die Band, die in keine Schublade passt. Künstler*innen mit und ohne Behinderung machen hier gemeinsam Musik. Musik aus dem Bauch heraus, direkt in die Herzen ihrer Zuhörer*innen.
Die Idee zur Band hatte Kai Boysen. Der Punkmusiker arbeitete Ende der 1980er Jahre als Heilerzieher, unter anderem mit den Bewohner*innen der „Station 17“, einer Wohngruppe der Evangelischen Stiftung Alsterdorf. Hier arbeitete auch Thomas Cold – der spätere Gründer der inklusiven Theatergruppe „Meine Damen und Herren“. Längst sind beide Kulturprojekte weit über die Grenzen Hamburgs hinaus bekannt und zentrale Säulen des Künster*innenkollektivs „barner 16“ der Evangelischen Stiftung Alsterdorf (ESA) unter dem Dach der alsterarbeit gGmbH.
Am Dienstag erhielten Kai Boysen und Thomas Cold den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland – für ihr langjähriges Wirken für die inklusive Kunst- und Kultur und für ihr herausragendes gesellschaftliches Engagement.
Überreicht wurde die hohe Auszeichnung von Hamburgs Kultursenator Dr. Carsten Brosda im Rahmen einer Feierstunde in der Kirche St. Nicolaus in Alsterdorf.
Dr. Carsten Brosda: „Kai Boysen und Thomas Cold sind zwei Visionäre, die mit ihrer Leidenschaft und ihrem Engagement für Inklusion, Musik und Theater eine Zukunft geschaffen haben, in der jeder einzelne Mensch zählt. Sie haben der Kunst einen Raum und den Menschen, mit denen Sie zusammen Musik und Theater machen, eine Stimme gegeben und sie haben unsere Gesellschaft verändert.
Der Ansatz der künstlerischen Arbeit von barner 16 war und ist stets visionär, kreativ und vor allem immer auf Augenhöhe mit den Künstlerinnen und Künstlern mit einer Behinderung. Durch die Initiative von Kai Boysen und Thomas Cold wurden innerhalb der Evangelischen Stiftung Alsterdorf und der alsterarbeit gGmbH ab 2000 sogenannte „Künstlerarbeitsplätze“ in Werkstätten für Menschen mit Behinderung eingerichtet, bei denen die künstlerische Tätigkeit die gesamte Arbeitszeit ausmacht und die künstlerischen Produktionen der Öffentlichkeit zum Beispiel durch Aufführungen zugänglich gemacht werden.






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