Sommer, Sonne, Sommerkino

Das Open-Air Sommerkino lockt wieder Besucher*innen auf den Alsterdorfer Markt. Inklusion ist Kernthema der Evangelischen Stiftung Alsterdorf (ESA) und deshalb ist auch das Sommerkino barrierefrei. Doch mit der Barrierefreiheit ist es nicht so einfach.

Warum ist es so schwierig, den Kinobesuch für alle barrierefrei zu gestalten?

Damit wirklich alle der Handlung eines Films folgen können, sollte dieser mit Untertiteln und Audiodeskription ausgestattet sein. Hörbeeinträchtigte und nicht-hörende Menschen sind auf die Untertitel angewiesen. Die Audiodeskription macht den Film für sehbeeinträchtigte und blinde Menschen erfahrbar. Denn diese beschreibt dem Publikum, was passiert, wenn es nur sichtbar, aber nicht über die Tonspur des Films erfassbar ist – beispielsweise in einem Krimi und der Täter ist sichtbar, aber nicht hörbar. Ohne Audiodeskription verpassen sehbeeinträchtigte Menschen unter Umständen Schlüsselszenen des Films.

Beim Filmabend zu Hause kann man oftmals über die DVD oder den Streaming-Anbieter Untertitel und Audiodeskription als Zusatzoption auswählen. Aber das ist leider nicht flächendeckend gleich. Von Anbieter zu Anbieter und von Film zu Film unterscheidet sich, was für Arten von Untertiteln es gibt und wie umfangreich die Audiodeskription ist, wenn es sie überhaupt gibt. Aber wie ist es, wenn man den Film auf einer riesigen Leinwand zeigen möchte?

Um Filme in entsprechender Qualität auf die große Kinoleinwand zu bringen, braucht es große Projektoren und das digitale Kinopaket. Was früher die Filmrolle war ist heute das digitale Kinopaket – abgekürzt DCP, was für Digital Cinema Package steht. DCPs sind alle Audio-, Video- und Metadaten-Dateien eines Films gebündelt für die digitale Projektion mit einem Kinoserver.

Damit ein Kinofilm barrierefrei sein kann, muss das Kinopaket über eine OCAP-Datei (Open Caption) verfügen. In der OCAP-Datei sind die Untertitel und die Audiodeskription abgespeichert. Aber auch hier bestätigen die Ausnahmen die Regel: Manche Filme werden als OCAP ausgeschrieben und letztendlich fehlt doch die Audiodeskription. (Alles schon bei der Filmauswahl fürs Sommerkino vorgekommen.) Kinopakete mit OCAP-Dateien sind außerdem teuer in der Produktion. Deshalb werden sie seltener hergestellt und sind auch viel seltener im Angebot von Film-Verleihern.

Barrierefreiheit individuell ermöglichen durch die App GRETA?

Immer beliebter beim Publikum mit Unterstützungsbedarf wird die GRETA App von Greta & Starks. Mit der GRETA App können Menschen, die auf Untertitel oder Audiodeskription angewiesen sind, diese übers Handy dazuschalten – eine schöne Lösung für den individuellen Filmgenuss. Aber funktioniert das auch bei einem großen Event?

Bisher haben wir beim barrierefreien Sommerkino Kinofilme mit OCAP-Dateien gezeigt – also mit integrierten Untertiteln und Audiodeskription. In diesem Jahr wird das nur beim ersten Film der Fall sein. Nutzer*innen der Audiodeskription, sollten möglichst eigene Kopfhörer mitbringen. Hierfür eignen sich die üblichen Headsets und Kopfhörer mit einem Miniklinke-Anschluss (Kopfhörerbuchse beim Handy). Den Sender gibt es vor Ort.

Die anderen vier Filme werden über die App GRETA barrierefrei. Dafür werden zusätzliche Monitore für die Untertitel aufgestellt und Menschen, die auf die Audiodeskription angewiesen sind, müssen vorher die App auf dem Handy installiert haben. Wir sind gespannt auf den Test.

Zauberwort Induktionsschleife

Um den barrierefreien Filmgenuss abzurunden, möchten wir an dieser Stelle die Induktionsschleife, die auf dem Alsterdorfer Markt verbaut ist, nicht unerwähnt lassen. Eine Induktionsschleife ist eine Vorrichtung, die es ermöglicht, Tonsignale direkt an Hörgeräte zu übertragen. Das akustische Signal aus dem Mikrofon wird so umgewandelt, dass es über die T-Spule im Hörgerät direkt ins Ohr wandert. So erhalten Menschen mit Hörbeeinträchtigungen die Tonspur des Films verstärkt auf das Hörgerät oder -implantat.

Allwetterfest auf dem Alsterdorfer Markt

Zum Sommerkino bringen Sie gerne Proviant und den eigenen Kinosessel mit oder Sie versorgen sich rund um den Alsterdorfer Markt mit einem Snack und mieten sich vor Ort für 4 Euro einen Stuhl. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Das Open-Air Sommerkino wird unterstützt durch Hamburg Airport und läuft in Kooperation mit dem Alabama Kino.

Das Kino findet bei Wind und Wetter statt, nur bei starkem Sturm bleibt die Leinwand unten.

 

Filme und Zeiten

Schlagworte:

  1. Kunst und Kultur

Veröffentlichungsdatum:

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