Erfahrungsbericht von Anke Homburg

Anke Homburg

Ich bin schon früh mit Menschen mit Behinderung in Kontakt gekommen; mein Vater fuhr damals Menschen mit Behinderung ehrenamtlich in seiner Freizeit. Als Kinder, wenn große Veranstaltungen waren, zum Beispiel ein Ausflug in den Zoo,  dann waren wir mit dabei und unterstützten. Das fand ich schön und es hat mir Spaß gemacht. Vor diesem Erfahrungshintergrund hatte ich nie Berührungsängste und konnte gut in das Engagement in der Fett`schen Villa in Niendorf einsteigen. Auf die Möglichkeit, sich hier einbringen, bin ich durch ein intensives Beratungsgespräch mit Chris Meichner gekommen, die in der alsterdorf assistenz west für das Thema Freiwilliges Engagement zuständig ist. Diese Beratung hat mir sehr geholfen herauszufinden, was ich möchte.

Meine Erfahrung ist, dass Freiwilliges Engagement niemals uneigennützig ist, denn man bekommt viel zurück. Und es ist auch Bewusstseinsprozess, dass einem klar wird, wie selbstverständlich man viele Dinge tut, die vielleicht andere Menschen nicht oder nur mit großer Unterstützung tun können. Wenn es mir beispielsweise gelingt, durch Ausflüge Bojan Sommer (23), der in der Fett`schen Villa lebt, eine Freude zu bereiten, zu erleben wie er auf diesen Ausflügen völlig abschaltet und sich selbst vergisst, dann öffnet sich mir das Herz.

Ich bin aufgrund meiner vollen Berufstätigkeit derzeit alle sechs Wochen hier in der Fett´Sche Villa. Dann mache ich in erster Linie mit Bojan Ausflüge zum Dom, zu Hagenbecks Tierpark oder ins Trampolinzentrum. Auch einfach nur mit Bus und Bahn durch die Stadt zu fahren, macht ihm viel Spaß.

Neben Bojans Begeisterung motiviert mich auch heute noch das tolle Miteinander von Mitarbeitenden und Menschen mit Handicap hier in der Fett`schen Villa. Die Stimmung ist sehr gut und das Ganze auch für mich als freiwillig Engagierte sehr einladend.