Sport inklusiv und niedrigschwellig gestalten – aber wie?

Zwei Sportler*innen werden sich einen Ball zu.

Regelmäßiger Sport, gute Ernährung und ausreichend Schlaf: die drei Grundbausteine für ein gesundes und langes Leben. Sport bringt viele Vorteile mit sich - Muskelaufbau, Vorbeugung von Erkrankungen und Kreislaufstörungen sowie mentale Entlastungen sind nur einige davon.

Regelmäßig Sport zu machen ist gar nicht so einfach. Vor allem, wenn man körperliche oder mentale Einschränkungen hat, die einem den Einstieg schwer machen. Besser wäre es dann, Sportarten niedrigschwellig – das heißt, einfacher für alle – zu gestalten, damit möglichst viele mitmachen können. Aber wie kann das gehen?

Was sind niedrigschwellige Sport-Angebote?

Ein Sport-Angebot ist dann niedrigschwellig, wenn es für alle Teilnehmenden leicht zu lernen und auszuführen ist – egal ob man eine Behinderung hat oder nicht. Eine Sportart, die leicht zu lernen und durchzuführen ist, ist aber nicht immer unbedingt barrierefrei. Jogging, Yoga und Wassergymnastik zählen dazu. Sie sind zwar leichter zugänglich als andere Sportarten, aber nicht unbedingt barrierefrei.

Wie kann man Sport-Angebote wie Kraftsport barrierefrei gestalten?

Man muss das Rad nicht neu erfinden – man muss es nur anpassen. Krafttraining lässt sich zum Beispiel leicht verändern: Beim Aufwärmen fordern Ausfallschritte nach vorne für einige das Gleichgewicht heraus, sind aber für Rollstuhlfahrer*innen nicht unbedingt machbar. Deswegen sollte man in dem Fall auf Übungen setzen, die beispielsweise nur den Oberkörper beanspruchen. Dazu gehört die Wirbelsäule strecken, beugen oder die Schultern im Kreis bewegen.

Im Hauptteil der Sporteinheit geht es dann um den Kraftausbau von verschiedenen Körperteilen. Hier kann dann der Fokus auf die Körperteile gelegt werden, die problemlos bewegt werden können.

Krafttraining ist gerade deshalb ein niedrigschwelliges Sportangebot, weil es leicht anpassbar ist. Es kann nicht nur für verschiedene Körperteile durchgeführt werden, sondern auch in verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Zum Beispiel kann man die Übungen auch mit oder ohne zusätzliches Gewicht, wie Hanteln, ausprobieren, um sich zu verbessern.

Auch Gruppensportarten lassen sich schnell niedrigschwelliger gestalten. Wer seinen eigenen Verein inklusiver machen möchte, kann hier mehr erfahren. In der Evangelischen Stiftung Alsterdorf (ESA) bietet unser Bereich Sport und Inklusion ebenfalls niedrigschwellige Gruppensportarten an.

Was für inklusive Sport-Angebote gibt es in der ESA?

Der Bereich Sport und Inklusion arbeitet eng mit dem Inklusions-Sport-Verein Alsterdorf (ISV) zusammen. Gemeinsam mit dem ISV Alsterdorf werden viele inklusive Sportangebote entwickelt, die im Verein regelmäßig stattfinden: zum Beispiel Badminton, Fitness- oder Freizeitsport.

Badminton lässt sich leicht abwandeln, indem man Bälle mit unterschiedlichem Gewicht und Flugverhalten benutzt. Wenn die Bälle etwas langsamer fliegen, hat man länger Zeit zum reagieren und kann so den Schlagabtausch besser üben. Die Spielregeln von Badminton lassen sich auch leicht verändern, damit Neuankömmlinge schnell Fuß fassen können.

Klettern kann als Sportart zwar herausfordernd sein, bietet aber auch viele Einstiegsmöglichkeiten und schnell erzielbare Fortschritte, bei denen jede*r nach seinen Möglichkeiten mitmachen kann. Kletterwände können verschiedene Schwierigkeitsstufen abbilden, damit jede*r mitmachen kann. Die Kletterwand in der Barakiel Halle bietet diese Möglichkeit – zum Beispiel haben die Griffe größere Flächen, damit das Festhalten einfacher wird. Da Klettern sich aber für viele Anfänger*innen mit und ohne Behinderung schwierig gestaltet, ist es wichtig, einen einfachen und gut gesicherten Einstieg in eine Kletterroute zu bekommen und schnelle Fortschritte zu unterstützen – auch wenn man nicht ganz oben ankommt. Außerdem kann man beim Klettern seine Schultermuskulatur und Koordination gut stärken.

Eine Ballsportart, die sich immer mehr an Beliebtheit erfreut, ist Boccia. Boccia lässt sich im Team sowohl stehend, als auch im Rollstuhl spielen und ist einfach zu lernen. Außerdem lässt sich Boccia fast überall spielen; so lange man das nötige Ballset und eine gerade Spielfläche vor sich hat, ist alles möglich! Sport und Inklusion veranstaltet zudem jedes Jahr ein Boccia-Turnier. Die Anmeldungen dafür sind schnell ausgebucht.

Wer gerne bei einem dieser oder anderer Sportangebote mitmachen möchte, kann sich bei Sport und Inklusion melden oder bei ihren Sportangeboten auf der Webseite vorbeischauen.

Was kann ich tun, um niedrigschwellige Sportarten zu fördern?

Über niedrigschwellige Sportangebote in Hamburg ist noch viel zu wenig bekannt. Und nicht nur das – das Angebot an niedrigschwelligen Sportangeboten ist noch sehr klein.

Der Bereich Sport und Inklusion hat noch mehr niedrigschwellige Sport-Angebote für alle – aber ohne Unterstützung geht es nicht. Denn: Sport und Inklusion ist komplett von Spenden finanziert. Jede Spende hilft dabei, niedrigschwellige Sport-Angebote in und um Hamburg zu fördern.

Es lohnt sich aber auch selber aktiv zu werden – zum Beispiel als Trainer*in oder ehrenamtliche*r Helfer*in! Sport und Inklusion bietet zahlreiche Fortbildungen an, damit alle Menschen bei Sportkursen mitmachen können. So kann man sich für Inklusion im eigenen Sportverein einsetzen und Sport-Angebote für alle fördern.

Schlagworte:

  1. Sport

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