Ist das jetzt schon Inklusion?

Kampagnen-Motiv: Viele unterschiedliche Menschen mit und ohne Behinderung lachen in die Kamera. Sie alle tragen blaue Kleidung und stehen vor einem blauen Hintergrund.

Inklusion ist, wenn alle Menschen, unabhängig von ihren Fähigkeiten, ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht oder anderen Merkmalen, gleichberechtigt und vollständig am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Aber was bedeutet das konkret?

Der Begriff ist abgeleitet vom Lateinischen. Das Verb „includere" bedeutet „einlassen" oder „einschließen". In der gesellschaftlichen Debatte tauchte das Wort erstmals in der Behindertenrechtsbewegung der 1970er Jahre in den USA auf. Seitdem beschreibt das Wort nicht nur ein Ziel, sondern setzt auch Maßstäbe.

Was ist Integration und was Inklusion?

Der Unterschied zwischen den Begriffen Inklusion und Integration liegt in der Art und Weise, wie Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Fähigkeiten in die Gesellschaft einbezogen werden:

Integration bedeutet, dass Menschen mit besonderen Bedürfnissen in bestehende Systeme und Strukturen eingefügt werden. Dabei bleibt das System im Wesentlichen unverändert, und die betroffenen Personen müssen sich anpassen, um teilhaben zu können.

Inklusion hingegen geht einen Schritt weiter. Hier wird das System so gestaltet, dass es von Anfang an für alle Menschen zugänglich und nutzbar ist. Es geht darum, Barrieren abzubauen und eine Umgebung zu schaffen, in der alle unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Hintergründen gleichberechtigt teilhaben können.

Wann ist Inklusion erreicht?

Inklusion ist ein fortlaufender Prozess und kein Zustand, der einmal erreicht und dann abgeschlossen ist. Hier sind einige Kriterien für gleichberechtigte Teilhabe:

  1. Barrierefreiheit: Physische und strukturelle Barrieren müssen abgebaut werden, sodass alle Menschen Zugang zu öffentlichen Einrichtungen, Arbeitsplätzen und Freizeitangeboten haben. Beispiele dafür sind räumliche Barrieren, wie Stufen oder enge Türen, aber auch Barrieren in der Kommunikation oder im Zugang zum Gesundheitssystem oder zu Freizeitangeboten.
  2. Bildung: In einem inklusiven Bildungssystem lernen Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam.
  3. Gesellschaftliche Akzeptanz: Eine Kultur der Akzeptanz und Wertschätzung von Vielfalt muss gefördert werden, damit alle Menschen unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Hintergründen gleichberechtigt teilhaben können.
  4. Rechtliche Rahmenbedingungen: Gesetze und politische Maßnahmen müssen die Rechte von Menschen mit Behinderung und anderen marginalisierten Gruppen schützen und fördern.

Wir als Evangelische Stiftung Alsterdorf wollen mit unseren Angeboten und Initiativen dazu beitragen, dass unsere Gesellschaft inklusiver wird – das ist unsere Vision der „besten Gesellschaft“. Selbstbestimmt und gleichberechtigt zusammenzuleben, das ist unser Ziel. Wir arbeiten stetig daran, Barrieren abzubauen, neue Lösungen gemeinsam mit Partner*innen zu entwickeln und damit echter Inklusion immer näher zu kommen.

Wo kann man ansetzen, um die Gesellschaft inklusiver zu gestalten?

In allen Lebensbereichen gibt es gute Ideen – und den Bedarf für mehr Inklusion. Das ist nichts für Einzelkämpfer, sondern für echte Teamplayer! Hier einige Beispiele:

  • Arbeit: Für Menschen mit Behinderung ist es schwierig, eine Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden. Unternehmen zögern aus verschiedenen Gründen, inklusive Arbeitsplätze zu schaffen. Der Bereich isa von alsterarbeit berät deshalb Unternehmen und schafft mit ihnen zusammen Arbeitsplätze.
  • Gesundheit: Menschen mit Behinderung erleben viele Barrieren im Gesundheitssystem – vom Zugang zur Arztpraxis über Hürden in der Kommunikation bis hin zu verzögerter und nicht angemessener Behandlung. Die Folge: Sie leiden länger unter Schmerzen oder versterben sogar frühzeitig. Ansätze der Inklusiven Medizin wollen das ändern.
  • Bildung in Kita und Schule: Damit die Gesellschaft von Morgen schon heute Inklusion verinnerlicht, haben wir mit unseren Bildungsangeboten einen durchmischten Raum zum Aufwachsen geschaffen. An unseren Kitas und den Bugenhagenschulen lernen Kinder und Jugendliche von früh auf Vielfalt kennen und leben.

Ein Lebensbereich, der oftmals übersehen wird ist Teilhabe am Sport. Die meisten Sportvereine und Sportangebote sind auf Menschen ohne Behinderung ausgerichtet. Dabei wollen auch Menschen mit Behinderung Sport machen. Denn sie möchten nicht nur von den gesundheitlichen Vorteilen und der Fitness profitieren, sondern auch von dem Gemeinschaftsgefühl.

Mit anderen zusammen Sport zu machen, ist ein ganz besonderes soziales Miteinander – und bietet viele Möglichkeiten für Austausch auf Augenhöhe. Da kann man auch selbst initiativ werden und den eigenen Sportverein für Inklusion öffnen. Denn es gibt viele Möglichkeiten mit Behinderung sportlich aktiv zu werden oder bestehende Sportarten an Beeinträchtigungen anzupassen.

Auch inklusives Arbeiten in der Kunst- und Kulturszene kann viel bewirken. Was heute in der Kunst- und Kulturwelt beginnt, ist morgen gelebte Realität. Auch da haben wir in der Evangelischen Stiftung Alsterdorf einige kulturschaffende Vorreiter in unserer Unternehmensgeschichte. Sie sind Vorreiter der besten Gesellschaft.

Inklusion ist keine Einbahnstraße, sondern ein gesamtgesellschaftliches Projekt. Wenn wir möchten, dass wirklich alle Menschen gleichberechtigt und auf Augenhöhe am Leben teilhaben, dann müssen auch wir alle etwas dafür tun – ob im Sportverein, in der Schule, auf der Arbeit, im Theater… Die Möglichkeiten für Inklusion aktiv zu werden sind so vielfältig, wie Inklusion selbst.

Schlagworte:

  1. Stiftung

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