ESA treibt inklusiven Arbeitsmarkt voran

Kerstin Griese, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit, und Soziales und Tim Angerer, Staatsrat der Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration, feierten mit dem ESA-Vorstand

Kerstin Griese, Parlamentarische Staatssekretärin für Arbeit und Soziales, würdigt Einsatz für inklusiven Arbeitsmarkt beim Vorstandsempfang am 19. Juni 2023 der Evangelischen Stiftung Alsterdorf.

Rund 45.000 Unternehmen in Deutschland beschäftigen keinen einzigen schwerbehinderten Menschen, obwohl sie dazu verpflichtet sind. Stattdessen zahlen sie eine sogenannte Ausgleichsabgabe. Mit dem kürzlich verabschiedeten Gesetz für einen inklusiven Arbeitsmarkt soll sich das ändern.

In ihrem Grußwort beim Vorstandsempfang der Evangelischen Stiftung Alsterdorf (ESA) mit rund 250 geladenen Gästen aus den Bereichen Politik, Soziales, Gesundheit, Diakonie und Kirche kritisiert Kerstin Griese, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, die aktuelle Situation für Menschen mit Behinderung auf Arbeitssuche und würdigte, dass die ESA sich seit vielen Jahren mit innovativen Ansätzen wie dem „integrationsservice arbeit“ dafür einsetzt, dass Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt finden: „Besonders zielführend erscheint mir die Schaffung eines eigenen Unternehmensbereichs – ich spreche vom ‚integrations­service arbeit‘ –, dessen Aufgabe die Vorbereitung und Begleitung von Übergängen ist. Der ‚integrationsservice arbeit‘ berät Werkstattbeschäftigte, akquiriert geeignete Arbeitsplätze und verfügt zudem über Jobcoaches, die den Übergangsprozess begleiten und unterstützten.“ Sie werde diese Ansätze in die weiteren Überlegungen der Bundesregierung zum inklusiven Arbeitsmarkt einbringen.

Pastor Uwe Mletzko, Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, betont: „Arbeit ist ein wichtiger Aspekt von gesellschaftlicher Teilhabe. Deshalb begrüßen wir die Förderung des inklusiven Arbeitsmarktes. Wir unterstützen dabei, Vorurteile gegenüber Arbeitnehmer*innen mit Behinderung durch konkrete, positive Erfahrungen des Miteinanders abzubauen.“

„Lebendige Erinnerungskultur schafft Bewusstsein für verheerende Auswirkungen von Diskriminierung und Hass“

Am Nachmittag hatte die Parlamentarische Staatssekretärin den Lern- und Gedenkort auf dem Stiftungsgelände besucht, der an die Opfer der Euthanasie erinnert. In der Nazi-Zeit wurden mehr als 600 Menschen mit Behinderung von Alsterdorf deportiert.

„Wenn wir mehr darüber wissen, wie Menschen mit Behinderungen behandelt wurden, welches Menschenbild dahintersteht, dann beeinflusst dies auch unser heutiges Handeln und unseren Blick auf Menschen mit Behinderungen - individuell und gesellschaftlich“, so Griese. „Mit einer gelebten Erinnerungskultur schaffen wir Bewusstsein für die verheerenden Auswirkungen von Vorurteilen, Diskriminierung und Hass. Wir schaffen Empathie für Menschen, für das Leben aller Menschen.“

„Erinnern für die Zukunft´ ist der Leitgedanke für den Lern- und Gedenkort“, ergänzt ESA-Vorstand Uwe Mletzko. „In der Nazi-Zeit wurde die Würde von vielen ausgegrenzten Menschen verletzt. Dies ist uns eine Mahnung und wir verstehen uns heute als Würdegestalter*innen – mit unserer Arbeit wollen wir zu einer inklusiven Gesellschaft beitragen, in der Menschen mit Behinderung so leben und arbeiten können, wie sie wollen – selbstbestimmt und selbstständig.“

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